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11:40 Uhr, 30.11.2012

Goldaktien vor Rallystart

es geht bald los, oder auch nicht ;)

abhängig von einem Signal...

Goldaktien könnten zu den großen Gewinnern im Jahr 2013 zählen. Noch im Sommer, als der Goldpreis wochenlang knapp über der Unterstützung bei 1525 USD/Unze seitwärts entlang dümpelte, rechneten sehr viele Marktteilnehmer damit, dass dieser Support früher oder später aufgegeben und Gold eine größere Korrektur beginnen würde. Schließlich war es nach einer Rally, die schon zwölf Jahre lang andauert auch endlich mal Zeit für einen kräftigeren Schub nach unten. Kursziele um 1000 USD pro Unze wurden als möglich erachtet. Die Stimmung war schlecht, Börsianer würden von einem „negativen Sentiment“ sprechen.

Für die Goldaktien war das kein gutes Umfeld. Die Handelsumsätze in Torronto, aber auch an deutschen Parkettbörsen wie München oder Frankfurt waren bei Goldaktien fast vollkommen ausgetrocknet. Schaute man in die Handelsbücher, so fanden sich auf der Brief- und Geldseite kaum Stücke. Das Interesse war fast gleich Null, Investoren hatten was anderes zu tun, als sich zusätzliche Risiken in Form von Goldaktien aufzuhalsen, wo doch ohnehin die Eurozone genügend Sorgen bereitete.

Und so kam es wie es kommen musste: Viele Aktien notieren heute gut 100% über den Kursen aus dem Sommer. Das war der perfekte Einstiegszeitpunkt: Wenn keiner mehr was von diesen Aktien wissen will, dann muss man sie kaufen. Aber die richtige Bewegung könnte erst noch beginnen. Denn die Stimmung hat sich nur etwas verbessert – ein gutes Zeichen. Dabei bereitet die Ausgangslage mittlerweile Grund zur Hoffnung. Die durchschnittlichen Produktionskosten für eine Unze Gold haben sich in den vergangenen beiden Jahren deutlich erhöht – und zwar um fast 100%. Mittlerweile schätzen führende Marktforschungsgesellschaften selbige auf 1050 USD/Unze – wenn der Markt eine Goldkorrektur bis 1000 USD/Unze erwartet, wie noch im Sommer – wäre das also ein schlechtes Umfeld für den Kauf von Aktien von Unternehmen, die das Gold schürfen. Nun stehen die Chancen für einen Anstieg des Goldpreises auf 2000 USD/Unze gut – insbesondere dann, wenn der Goldpreis auf Wochenschlusskursbasis den Widerstand bei 1804,40 USD/Unze durchbricht. Wir sprechen also von einem Swing von gut 1000 USD/Unze in der Profitmarge der Goldminen. Wenn das kein Grund ist, die Aktien im Sektor näher zu betrachten!

Nun bin ich kein Experte für einzelne Goldaktien. Ich will mich daher an einem Index orientieren. Der NYSE/ARCA Gold Bugs Index gefällt mir aus charttechnischer Sicht am besten. Ich rechne damit, dass der Aufwärtsschub der Jahre 2009, 2010 und 2011 nach oben fortgesetzt werden wird. Das Ziel liegt bei über 1000 Indexpunkten – Bedingung ist allerdings ein Monatsschlusskurs über 520 Punkten.

Kurzfristig hängt es am Gold - das muss über 1740 USD pro Unze auf 240-Min-Basis bzw. 4-Stunden-Basis, sonst gibt es Korrekturgefahr.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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