GOLD: Verhasster Freund,...
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Gold-Bugs sind derzeit nahezu am Verzweifeln, mehrheitlich ohne es zugeben zu können. Denn trotz eines fundamentalen Umfeldes, das scheinbar klar für steigende Kurse sprechen sollte, bröckelt das Edelmetall langsam, aber spürbar nach unten weg. Und das macht nervös. Ende Januar habe ich in einem Artikel darauf hingewiesen, dass das Erreichen neuer Hochs meiner Meinung nach sehr schwierig wird und die Absicherung physischer Positionen sinnvoll wäre.
Es war nicht gerade ein Goldshitstorm, der via Mail auf mich hereinbrach, aber die Reaktionen waren doch sehr bezeichnend. Dass ich keinerlei Ahnung von Gold habe und doch über etwas anderes schreiben sollte war eigentlich der Standardinhalt. Daran werde ich mich selbstverständlich zukünftig orientieren.
Wirklich eingefleischte Goldfans (also Typ Hardcorefreak mit Browserstartseite hartgeld.com), gehören zu einer Spezies Anleger, welche völlig unbeirrbar an einem gelblich schimmernden Glauben festhalten. Dieser Quasi-Religion zufolge kann Gold nicht fallen – und wenn doch, dann muss eine Manipulation vorliegen.
Nun bin ich schon so lange an der Börse aktiv dass mir klar ist, dass es sich um alles andere, nur nicht um einen manipulationsfreien Raum handelt. Insbesondere große, mächtige Marktteilnehmer versuchen ständig, auf Kurse Einfluss zu nehmen. So läuft das Spiel. Mag schon sein, dass interessierte Kreise in umsatzschwachen Zeiten gerne am Terminmarkt in Gold short gehen. Andere, mit ebenso großem Interesse in der Gegenrichtung, machen eventuell das Gegenteil (das „Goldminen-Kartell“)?
Das Ergebnis, welches jeder Marktteilnehmer in Langfristcharts überprüfen kann, ist eine gigantische Performance. Wenn ich einer unvoreingenommenen Person einen 10-Jahreschart von Gold zeigen würde, ohne zu sagen um welchen Basiswert es sich handelt, und dann die Frage stellen würde: Wurde dieser Basiswert manipuliert? Was wäre die Antwort? Käme jemand auf die Idee zu behaupten, es läge eine systematische Manipulation nach UNTEN vor?
Die Moral von dieser Geschichte ist eigentlich ganz simpel: Man darf an der Börse nie seine Offenheit verlieren, insbesondere guten Argumenten gegenüber. Es ist sinnlos, sich in Basiswerte zu „verlieben“. Die Kurse werden niemals das machen was wir wollen oder was wir uns wünschen. Wir können nur zur Kenntnis nehmen was passiert und daraus die hoffentlich richtigen Schlüsse ziehen. Im Falle von Gold kann das bedeuten, dass man ganz einfach eine längere, möglicherweise auch jahrelange Underperformance hinnehmen muss, auch wenn die eigene Abneigung gegen das herrschende Papiergeldsystem einen immerwährenden Aufwärtstrend suggeriert.
Ihr
Daniel Kühn
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