Kommentar
12:38 Uhr, 04.03.2013

Gold und Silber mit Teilschutz

Erwähnte Instrumente

  • Airbag Zertifikat auf Basket
    Aktueller Kursstand:   (Frankfurt)
    VerkaufenKaufen

Die Edelmetalle befinden sich laut dem Rohstoffexperten der Saxo Bank Ole Hansen seit Oktober 2012 in einem Abwärtstrend, der sich sogar noch beschleunigte, nachdem bessere Konjunkturdaten in den USA von mehreren auch großen institutionellen Anlegern als Indiz für eine frühzeitige Einstellung der Quantitative-Easing-Programme interpretiert wurden. Allerdings wollte Notenbankchef Ben Bernanke die Spekulationen vor kurzem nicht bestätigen, was der Goldnotierung sofort wieder Schwung bis über die Marke von 1.600 US-Dollar gab. Die Unsicherheiten in Europa nach der Italienwahl taten ihr Übriges dazu, obwohl die Analysten von Goldman Sachs kürzlich ihre positive Sichtweise zu Gold wieder revidierten und jetzt sogar von einer Wende im Zyklus ausgehen. Neben Gold kam aber auch Silber in den vergangenen Monaten unter die Räder, wohingegen die noch stärker als Industriemetall genutzten Platin und Palladium seit Jahresbeginn deutlich an Wert zulegen konnten. Vor diesem Hintergrund stellten wir in unserer regelmäßigen Online-Umfrage auf www.boerse-go.de in der vergangenen Woche unseren Usern die Frage, welchem Edelmetall momentan die größten Anlage-Chancen eingeräumt werden können? Dabei zeigte sich mit jeweils rund einem Viertel der Stimmen klar die Tendenz zu den üblichen „Verdächtigen“ Gold und Silber und nicht zu den von vielen Experten bevorzugten und zuletzt bereits sehr stark gelaufenen Platingruppenmetallen. Allerdings sprach sich auch ein weiteres Viertel der User derzeit komplett gegen eine Investition in Edelmetalle aus.

Wer Gold und Silber auch weiterhin die Treue halten möchte, könnte sich das erst kürzlich aufgelegte Airbag-Zertifikat der Société Générale ansehen, das sich auf einen gleichgewichteten Basket bestehend aus den beiden „Schätzchen“ bezieht, deren Startkurse bei 1.588,50 US-Dollar (Gold) und 29,11 US-Dollar (Silber) gefixt wurden. Der Anleger partizipiert bei dem 4-jährigen Papier, das übrigens auch durch einen Quanto-Mechanismus das Währungsrisiko ausschaltet, eins zu eins an steigenden Kursen. Auf der Unterseite verfügt das Produkt über einen zusätzlichen Teilschutz, der bis zu einem finalen Verlust von 25 Prozent den Nennbetrag vollständig absichert. Unterhalb der bei 75 Prozent festgelegten Barriere entfaltet ein „Airbag“ seine Wirkung, indem er den Verlust immer um einen bestimmten Faktor geringer ausfallen lässt, als bei einem Direktinvestment. Die zwischen Nulllinie und Absicherungsniveau mittels eines sogenannten „Call-Spreads“ konstruierte Struktur hebelt dabei die jeweiligen Rückzahlungsniveaus mit dem 1,33-Fachen. Sollte der Basketwert bei Fälligkeit also beispielsweise einen Verlust von 30 Prozent aufweisen, würde der Investor immer noch etwas mehr als 90 Prozent des Nominals zurückerhalten (70% x 1,33). Bei noch höheren Abschlägen von z.B. 40 oder 50 Prozent, würden entsprechend noch Tilgungszahlungen in Höhe von 80 bzw. 66,67 Prozent des Nennwertes an den Anleger zurückfließen. Der durch die Airbag-Absicherung erzielte Vorteil gegenüber einem Direktinvestment nimmt allerdings mit zunehmendem Abgleiten in die Verlustzone immer weiter ab.

Der BörseGo Tipp:

Das neue Airbag-Papier eignet sich für Anleger, die in den nächsten vier Jahren von steigenden Gold- und Silber-Preisen ausgehen. Sollte sich der Basketwert zum Ende hin aber negativ entwickeln, sorgt der zusätzliche Airbag ab einem Verlust von 25 Prozent immer noch für sukzessiv höhere Rückzahlungsquoten als bei einem einfachen Edelmetall-Investment. Dabei spielen zwischenzeitliche Marktturbulenzen aufgrund des Stichtagsprinzips ebenso wenig eine Rolle, wie ein sich negativ entwickelnder US-Dollar.

Gold/Silber Quanto-Airbag-Zertifikat

Emittent/WKN:

Société Générale / SG3W9B

Laufzeit:

28.02.2017

Preis: (27.02.2013)

Geld / Brief: 99,27 € / 100,27 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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