Gold: Realrendite = Null
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Gestern erschien eine neue wissenschaftlichen Studie des World Gold Council, von OxfordEconomics und New Frontier Advisors. Darin wurde die Rolle von Gold in einem institutionellen diversifizierten Portfolios untersucht. Das Fazit: Ein Portfolio, das vorwiegend in Cash, Anleihen, Aktien, Immobilien und andere Rohstoffe investiert ist, kann durch die Beimischung von Gold verbessert werden.
Auf dieses Fazit möchte ich in diesem Blogeintrag aber nicht raus. Interessanter finde ich einen ganz anderen Punkt: Jenen, dass Langzeitanleger, die das Motiv der Absicherung gegen die Inflation anstreben, mit Gold faktisch eine Rendite abzüglich der Inflation von Null anstreben. Institutionelle Investoren, die einen dermaßen konservativen Ansatz verfolgen, dürften ziemlich abgeschreckt worden sein durch den Anstieg des Goldpreises um 167% zwischen November 2008 bis September 2011. Das steht so nicht in der Studie, das war aber der erste Gedanke, der mir kam, als ich das so laß.
Natürlich streben Langzeitanleger auch eine Absicherung gegen Wertverlust von Währungen, eine Absicherung gegen die Euroschuldenkrise oder gegen wirtschaftliche Verwerfungen an. Allerdings liegt dabei der Schluss nahe, dass ein großer Teil der 167% Zuwachs auf exzessive Spekulation zurückzuführen sein könnte. Während einige risikoaffine Privatanleger in diesem Argument keine große Gefahr sehen dürften, ist das ein ziemlich abschreckendes Argument in einer Branche, die wie institutionelle Vermögensverwalter in erster Linie nichts anderes im Auge haben als das Risiko, das sie in ihren Portfolios fahren.
Ich würde das gerne hier einmal zur Diskussion stellen. Was halten Sie davon? Muss Gold erst noch deutlich weiter fallen, bis diese Gruppe der Investoren wieder bereit ist, es zu kaufen?
Photo lachlanhardy / Flickr