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11:34 Uhr, 11.07.2012

Gold: Realrendite = Null

Nicht 100%

Gestern erschien eine neue wissenschaftlichen Studie des World Gold Council, von OxfordEconomics und New Frontier Advisors. Darin wurde die Rolle von Gold in einem institutionellen diversifizierten Portfolios untersucht. Das Fazit: Ein Portfolio, das vorwiegend in Cash, Anleihen, Aktien, Immobilien und andere Rohstoffe investiert ist, kann durch die Beimischung von Gold verbessert werden.

Auf dieses Fazit möchte ich in diesem Blogeintrag aber nicht raus. Interessanter finde ich einen ganz anderen Punkt: Jenen, dass Langzeitanleger, die das Motiv der Absicherung gegen die Inflation anstreben, mit Gold faktisch eine Rendite abzüglich der Inflation von Null anstreben. Institutionelle Investoren, die einen dermaßen konservativen Ansatz verfolgen, dürften ziemlich abgeschreckt worden sein durch den Anstieg des Goldpreises um 167% zwischen November 2008 bis September 2011. Das steht so nicht in der Studie, das war aber der erste Gedanke, der mir kam, als ich das so laß.

Natürlich streben Langzeitanleger auch eine Absicherung gegen Wertverlust von Währungen, eine Absicherung gegen die Euroschuldenkrise oder gegen wirtschaftliche Verwerfungen an. Allerdings liegt dabei der Schluss nahe, dass ein großer Teil der 167% Zuwachs auf exzessive Spekulation zurückzuführen sein könnte. Während einige risikoaffine Privatanleger in diesem Argument keine große Gefahr sehen dürften, ist das ein ziemlich abschreckendes Argument in einer Branche, die wie institutionelle Vermögensverwalter in erster Linie nichts anderes im Auge haben als das Risiko, das sie in ihren Portfolios fahren.

Ich würde das gerne hier einmal zur Diskussion stellen. Was halten Sie davon? Muss Gold erst noch deutlich weiter fallen, bis diese Gruppe der Investoren wieder bereit ist, es zu kaufen?

Photo lachlanhardy / Flickr

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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