Gold: Platzt eine Blase am US-Anleihenmarkt ?
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Die US-Notenbank hat am 19. Juni signalisiert, ihr Programm zur geldpolitischen Lockerung QE auslaufen lassen zu wollen, vermutlich schon bis Mitte des Jahres 2014, sollten die Wirtschaftsdaten auf eine Erholung der Konjunktur schließen lassen.
Dass die US-Notenbank den Ausstieg beginnt, bevor die US-Wirtschaft richtig an Fahrt gewinnt, ist ein Hinweis darauf, dass sie versucht, die Anleihenmärkte abzukühlen, bevor der Effekt einer sich festigenden Gesamtwirtschaft dies zusätzlich erschwert.
Wie ist das zu verstehen? Normalerweise führt eine bessere Konjunktur automatisch zu steigenden Zinsen. Die Kreditvergabe wird aktiviert, und der Preis des Geldes (der Zins) steigt. Nun befand sich die US-Wirtschaft unlängst noch in einem Umfeld, das von sehr niedrigen Zinsen geprägt ist. Gleichzeitig deuten Wirtschaftsdaten auf eine Konjunkturerholung hin. Der Arbeitsmarkt erholt sich, das Verbrauchervertrauen steigt, der Immobilienmarkt festigt sich. Es war also zu erwarten, dass die Anleihenmärkte in den USA irgendwann auf diesen Umstand reagieren würden. Diese automatische Anpassung hätte zu einem schnellen und unkontrollierten Anstieg der Zinsen führen können, der die junge Konjunkturerholung in den USA hätte abwürgen können.
Aus diesem Grund initiiert die US-Notenbank den QE-Exit bereits sehr früh - und zwar noch bevor die eigentliche Konjunkturerholung Tritt fassen und ihrerseits eine Anpassung und Normalisierung der Anleihenmärkte provoziert.
Die Rendite einer zehnjährigen US-Staatsanleihe stieg bereits von 1,61% am 1. Mai auf 2,72% am 5. Juli. Das ist die von Bernanke ausgelöste Normalisierung.
Was hat das alles mit Gold zu tun? Nun: Die Realzinsen steigen ebenfalls, da die Inflation niedrig bleibt. Das ist negativ für Gold, da Investoren plötzlich wieder positive Renditen mit Staatsanleihen erwirtschaften können. So stiegen die von der US-Notenbank als Inflationsmaß favorisierten Konsumausgaben (PCE-Deflator) im Mai um 1% gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat, nach +0,7% im April. Dieser Anstieg war der niedrigste seit dem Jahr 2009.
Kann sich Gold bald wieder stabilisieren? Das hängt von zwei Faktoren ab. Zum einen von den Zinsen in den USA. Wenn die Wirtschaftsdaten vermehrt positive Überraschungen liefern, könnten die Zinsen weiter steigen und damit einen frühzeitigen QE-Exit einpreisen. Allerdings liegt bei 3% eine technische Hürde, die den Renditeanstieg in den USA erst einmal aufhalten könnte. Ich nehme an, dass auch Ben Bernanke verbal versuchen wird, einen darüber hinaus gehenden Anstieg der Renditen zu vermeiden, da er der US-Konjunktur schaden könnte. Es ist also gut möglich, dass der Goldpreis im Bereich von 1200 USD/Unze für den Moment fundamental gut unterstützt ist.
Autor: Jochen Stanzl - Rohstoffanalyst Godmode-Trader.de
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