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08:29 Uhr, 14.11.2011

Gold mit Blasenschwäche?

Erwähnte Instrumente

  • Power-Optionsschein
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  • Inline-Optionsschein auf Gol
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Der Titel ist natürlich nicht ganz ernst gemeint. Die Rally der vergangenen Wochen wirft aber die Frage auf wie es um die Goldblase bestellt ist (Die Frage nach einer Goldblase habe ich im Rahmen eines längeren Artikels zu Gold und Silber aufgeworfen: http://www.godmode-trader.de/nachricht/Gold-Silber-Schulden-eine-Performancegarantie,a2658158.html). Der Kursrückgang von knapp 20% im September kratzte am Image vom sicheren Hafen Gold und an der Story, dass es nur noch bergauf gehen kann. Seitdem ist Gold um 14% gestiegen und die Geschichte vom sicheren Hafen wird wieder aufgewärmt. Das zeigt sich auch in der Stimmung, die von Juni bis August regelrecht einbrach. Seitdem steigt sie wieder genauso stark an, wie sie zuvor gefallen ist. Während es auf Sicht von wenigen Monaten bei Gold eher aufwärts/seitwärts gehen sollte, ist langfristig weiterhin mit sinkenden Preisen zu rechnen. In den nächsten Wochen wird sich zeigen, ob neue Stimmungshoch sich auch in neuen Preishochs widerspiegeln werden. Kommt es hier zu einer größeren Divergenz, ist mit erheblichem Abschlagspotential zu rechnen.

Wie passt das jetzt aber zur Goldblase? Eigentlich ganz ausgezeichnet. Wenn über das Ende von Spekulationsblasen geredet wird, erwarten viele einen beispiellosen Absturz ohne Widerstände. Die „anerkannte“ Goldblase Anfang der 80er Jahre und die Technologie/Internetblase zeigen, dass dem nicht so sein muss. In einer ersten Abwärtswelle verlor Gold 40 und der Nasdaq 36%. Die darauf folgenden Rallys hatten ungefähr die gleiche Größenordnung. Der Abwärtsimpuls dauerte 3-5 Monate, die Rally 3-6 Monate. Die Kursabschläge und Erholungen sind in unten stehendem Chart mit eingezeichnet. Zudem zeigen die eingezeichneten Kursgewinne der Rallys an, wann Gold und Nasdaq ihre Erholungshochs hatten. Idealtypisch wäre der Verlauf von Gold so, wie er durch die blaue Linie im Chart abgebildet ist. Die derzeitige Korrektur kann grundsätzlich zwei verschiedenen Szenarien folgen. Entweder steigt Gold noch einmal an die obere Begrenzung des Aufwärtstrends und fällt dann an die SMA200 zurück, bevor nach einer Aufwärtskonsolidierung ein langer Abwärtstrend folgt. Oder Gold fällt mehr oder minder direkt bis Jahresende unter die SMA200 mit anschließender Rally bis maximal 1.900-1.950 und bildet dann einen langfristigen Abwärtstrend aus. In beiden Fällen sollte ein Tief im Bereich von 1.550-1.650 Ende 2011 bis Anfang 2012 ausgebildet werden. Wird ein tieferes Tief ausgebildet, kann die Rally ca. 25% gutmachen. Bleibt es bei einer ausgedehnten Seitwärtsphase bis Ende 2011 sind nicht mehr als 15% zu erwarten. Nachhaltige, neue Hochs sind nicht zu erwarten. Derzeit gibt es keinen Grund daran zu zweifeln, dass sich der zehnjährige Aufwärtstrend bei Gold im Endstadium befindet. Bis jetzt läuft alles „regelkonform“. Auch wenn eine große Vergleichsgruppe fehlt, zeigen die Spekulationsblasen der vergangenen Jahrzehnte ähnliche Muster. Konjunkturabhängige Rohstoffe neigen zu dramatischen Kursstürzen innerhalb kurzer Zeit. Ein erster Abwärtsimpuls mit -40 bis -60% ist keine Seltenheit (Silber 1980 und 2011, Baumwolle 2011, ...). Indizes und Gold bewegen sich moderater. Allen gemein sind zwei größere Abwärtsimpulse, unterbrochen von einer volatilen Erholungsrally oder Seitwärtsbewegung, die sich zwischen 4 und 8 Monate hinzieht. Das Ende von Spekulationsblasen ist entgegen der Intuition keine Sache von „heut auf morgen“. Eine gute Investmentstory lässt sich so schnell nicht beenden. Bei Gold ist das die Schuldenkrise und mögliche Inflation, also der sichere Hafen. All jene, die diese Story bei der vergangenen Überhitzung verpasst haben, konnten den Drawdown jetzt nutzen, um an der Story vom sicheren Hafen zu partizipieren. Wenn nun allerdings ein Großteil der Anleger, die Gold als sicheren Hafen akzeptieren, bereits vor der Konsolidierung in Gold investiert war, bevor nun in der Seitwärtskonsolidierung jene kaufen, die den Trend verpasst haben, stellt sich die Frage, wer den Kurs nachhaltig über das vergangene Hoch hieven soll...

Gold-mit-Blasenschwäche-Kommentar-Clemens-Schmale-GodmodeTrader.de-1

Von einer Seitwärtsbewegung können Anleger mit dem Power Optionsschein DE000TB6KQ05 profitieren. Der Basispreis ist 1.400 und das Cap 1.500 USD. Der Schein ist bis 22.06.12 handelbar. Bei Laufzeitende wird dem Anleger bei Notierungen über dem Cap der Maximalbetrag von 100 USD ausbezahlt. Bei Notierungen zwischen Basispreis und Cap berechnet sich der Wert nach ((Schlusskurs - 1.400)*0.1)². Ein Kauf bietet sich bei einem Rückfall und Halten der SMA200 an. Es wird damit auf Zeitwert- und Kursgewinne gesetzt, die zwischen 15 und 20% liegen sollten. Ein Halten des Scheins bis Laufzeitende ist nicht sinnvoll. Erholungen von der SMA200 in den Bereich der EMA 50 sollten unbedingt verkauft werden. Die tatsächliche Höhe der Performance ist abhängig vom EUR/USD Kurs, da die Abrechnung in USD erfolgt. Eine andere Strategie ist es, auf ein Hoch zwischen 1.850-1.900 zu setzen. Hier könnte ein Inline Optionsschein gewählt werden. Der Schein DE000SG2HRV2 hat die obere KO Schwelle 2.050 und die untere 950. Der letzte Börsenhandelstag ist der 7.3.2012. Hier ist nicht das Ziel, den Schein unbedingt bis Laufzeitende zu halten. Ein Stop Loss kann daher bei 1.950 gesetzt werden. Bei der genannten Kaufmarke wird darauf spekuliert, dass der Goldpreis ausgehend von 1.850-1.900 zwischen 10 und 15% korrigiert. Das Renditeziel liegt zischen 30 und 50%.

Bitte beachten Sie wie immer das Emittentenrisiko sowie die Möglichkeit eines Totalverlustes. Die hier vorgestellten Szenarien können Ihre persönliche Entscheidung oder eine Beratung nicht ersetzen.

Viel Erfolg

Clemens Schmale

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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