Gold im Spannungsfeld zwischen Schmuck- und Investmentnachfrage
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Der Goldmarkt kann in den letzten Monaten vor allem durch zwei Trends charakterisiert werden:
1) Zusammenbruch der Schmucknachfrage, die 70% der Gesamtnachfrage nach neu gefördertem Gold ausmacht und
2) Anstieg der Goldpreise vor dem Hintergrund schwacher Schmucknachfrage und starkem Dollar getrieben durch stark erhöhte Investmentnachfrage (Goldmünzen, Barren, physisch besicherte Gold-ETFs).
Gold ist nun 60 Prozent teurer als im historischen Durchschnitt und ist damit aktuell einer der teuersten Rohstoff der Erde. Die hohe Nachfrage nach Gold-ETFs ist zu erklären mit hoher Unsicherheit der Menschen, hervorgerufen durch Zweifel an der Wirksamkeit monetärer Maßnahmen der Zentralbanken und der Konjunkturprogramme der Regierungen. Wären Gold-ETFs lieferbar, so wären diese körperlich besicherten Scheine nichts anderes als eine neue Goldwährung. Nichts anderes macht diese Produkte so attraktiv, wie diese Tatsache. Die hohe Nachfrage nach diesen Produkten ist Ausdruck der Sehnsucht der Menschen nach einer werthaltigen Anlage, in Zeiten, in der die Geldmengen der Zentralbanken und die Neuschulden der Regierungen explosionsartig steigen. Die Charakteristiken des Papiergeldes stehen diametral zu jenen des Goldes: Papiergeld hat keinen inneren Wert und kann beliebig vervielfältigt werden, während die weltweite Goldmenge von 150.000 Tonnen (jährlich plus ca. 3700 Tonnen) nur begrenzt und in festen Mengen vermehrbar ist. Außerdem ist bekannt, dass die Goldmengen des Planeten begrenzt sind. Zudem besitzt Gold einen inneren Wert, der auf der Höhe der Förderkosten liegt. All diese Eigenschaften machen Gold derzeit attraktiv für Anleger und sicherheitsbewusste Menschen.
Die Tatsache, dass die US-Zentralbank nun als "letzter Käufer" der Anleihen der eigenen Regierung eintritt, dürfte den US-Dollar mittlfristig schwächen und zu einer Aufwertung des Euros gegenüber der US-Valuta führen. Wir rechnen auf Sicht der nächsten Monate mit einem Anstieg des Währungsverhältnisses Euro-Dollar bis 1,45, Analysten der Deutschen Bank sehen sogar Potenzial bis 1,50 im Verlauf des zweiten Quartals. Dies dürfte den Goldpreis stützen, aber gleichzeitig im Sinne einer steigenden Risikobereitschaft der Anleger zu rückläufigen Gold-ETF-Käufen und geringeren Erwerbungen physischer Goldmünzen und Barren führen.
Die Rallye der Aktienmärkte in den letzten Wochen, die jetzt Kursgewinne von über 20 Prozent innerhalb kurzer Zeit brachten, sind ein Anzeichen dafür, dass die Marktteilnehmer der Gefahr einer ausgedehnten Deflation eine geringere Wahrscheinlichkeit beimessen. Diese Abwendung von dem Deflationsszenario bedeutet gleichzeitig eine Hinwendung zu einem Inflationsszenario.
Steigende Inflationserwartungen sowie ein schwächerer US-Dollar dürften dem Dollargoldpreis in den nächsten Wochen Aufwind verleihen. Dem gegenüber steht die Gefahr von breitflächigen Gewinnmitnahmen, sollten Marktteilnehmer wieder mehr Zuversicht in die Konjunkturentwicklung fassen und das Gold als Angstwährung abstoßen.
Quelle: Rohstoff-Report
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