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08:14 Uhr, 18.02.2013

GOLD: Grünphase im Bärenmarkt

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Gold gab in der vergangenen Woche auf Tages- und Wochenschlusskursbasis jene die Seitwärtsbewegung seit Weihnachten tragende Unterstützung bei 1636 auf. Das ist ein bärisches Fortsetzungssignal der seit 93 Handelstagen andauernden übergeordneten Abwärtsbewegung. Kurzfristig gibt es aber eine kleine Grünphase, bevor zu erwarten ist, dass die Ampel wieder auf Rot umschaltet.


GOLD - ISIN XC0009655157 - WKN 965515 - Ticker XAUUSD

Börse: Spot / Kursstand: 1626,30 USD/oz

Widerstände: 1625,89 + 1636 + 1640,71
Unterstützungen: 1603,60 + 1596,70 + 1592,10

Charttechnischer Ausblick:

Die Ruhe war trügerisch: Als am 8. Februar die durchschnittliche Schwankungsbreite am Goldmarkt auf den niedrigsten Stand seit 21 Monaten gefallen war, spekulierte ich, dass: "es im Verlauf des Februar zu einer erneuten Zunahme der Volatilität" kommen wird. Das hat sich bewahrheitet.

Dass unterhalb von 1625,89 zahlreiche Stopp-Loss-Orders lagen, bestätigte sich, als diese Marke am Freitag um 14:08 Uhr unterschritten wurde. Eine Stopp-Loss-Welle brach sich Bahn, das Handelsvolumen stieg sprunghaft an, der Preis fiel rund zweieinhalb Stunden lang bis es um 16:37 Uhr schließlich die befreiende Umsatzspitze mit insgesamt 3963 gehandelten Gold-Kontrakten im aktiven Front-Month gab.

Das dabei entstandene Tief bei 1596,70 ist jetzt für die kommenden Handelstage von Bedeutung. Die Stundenkerzen von 16 und 17 sowie von 20 und 21 Uhr am Freitag formen einen kleinen 1-2-3-Boden im Goldpreis, der zerstört würde, sollte es zu einem Stundenschlusskurs unter 1596,70 kommen. Bereits eine Unterschreitung auf allen Zeitebenen von 1603,60 wäre kritisch.

Solange der kleine Boden hält, ist eine technische Gegenbewegung möglich, die in der Nacht vom Sonntag auf den Montag bereits angelaufen ist und Kursgewinne bis 1618,95 brachte. Bei Überschreiten dieses Hochs auf Stundenschlusskursbasis ist ein Anstieg bis zur bärischen Abrisskante vom Freitag (1625,89) sowie darüber bis zur 50-Stunden-Linie (stündlich fallend, 1628,81) zu erwarten. Darüber kann die Erholungsbewegung noch bis 1636 laufen. An dieser Marke, spätestens aber bei 1640,71 ist jedoch mit einer Korrekturfortsetzung zu rechnen. Die Grünphase dürfte dann enden.

Ein abermaliger Anstieg über 1640,71 auf Stundenbasis würde die bärische Situation etwas entschärfen. Dieses Szenario ist aktuell nicht präferiert.

Viele Grüße!
Jochen Stanzl
Rohstoffanalyst Limitup.de / GodmodeTrader.de

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"Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert."

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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