Gold +$75 ++ FED drosselt nicht ++ Und jetzt !?
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Ich war heute auf einer Veranstaltung und habe dort einen Gold-Ausblick für das Jahr 2014 gegeben. Keine einfache Aufgabe. Immerhin hängt der Ausblick für Gold nach Januar 2014 sehr davon ab, wie der weitere geldpolitische Kurs der US-Notenbank sein wird. Da der jetzige Chairman Ben Bernanke vermutlich zurücktreten wird und seine Nachfolge ungeklärt ist, kann der geldpolitische Kurs nach Januar 2014 ganz anders aussehen, als wir das heute erwarten. Hat Ben Bernanke deshalb gestern all jenen eine Absage erteilt, die eine Drosselung der Staatsanleihenkäufe um 10 Milliarden USD erwarteten? Möchte er seiner Nachfolge, die bald angekündigt werden könnte, nicht vor vollendete Tatsachen stellen? Bedeutet das, dass die Drosselung erst nach Januar 2014 kommen wird, wenn überhaupt?
Eines ist offensichtlich: Den Goldmarkt freut es, wenn die Schleusen des Fed weit geöffnet bleiben und der Markt weiterhin mit billigem Geld geflutet wird. Die Entscheidung war dem Goldmarkt 75 USD pro Unze wert. Auch die Schwellenländer atmen auf: Immerhin finanziert das billige Geld aus den USA ihre immer größer gewordenen Löcher in ihren Leistungsbilanzen. Geht ihr binnenwirtschaftlicher, aber fremdfinanzierter Wirtschaftsboom jetzt weiter?
Vermutlich nicht. Denn auch wenn sich die US-Notenbank mit ihrer gestrigen Entscheidung mehr Zeit verschafft hat, eine geldpolitische Wende hat sie damit nicht eingeleitet. Sie dreht also eine Schleife. Das wird vermutlich auch der Markt tun. Beispiel EUR/USD: Eine potenzielle SKS-Formation, die ein Ende der Aufwärtsbewegung hätte einleiten können, könnte in dieser Woche mit einem Wochenschlusskurs über 1,3415 USD ausgehebelt werden. Das Ziel dann: 1,38-1,40 USD:
Gold ist gerade damit beschäftigt, die Nackenlinie seiner seit Mitte August eigentlich in Erwartung einer QE3-Drosselung aufgebauten SKS-Top-Formation aufzuknacken, die Ziele liegen 1393, 1433 und darüber sogar bis in die ehemalig mittelfristig entscheidende Abrisskante bei 1523,90 USD/Unze:
Wer daran glaubt, dass die amerikanische Konjunkturerholung - getrieben von einer starken Erholung des Häusermarktes und Wettbewerbsvorteilen bei der Energiegewinnung (Stichwort Fracking) - weiter gehen wird, der nutzt die Stärke im Goldpreis, um das Edelmetall abzustoßen und das Geld in europäische und amerikanische Aktien umzuschichten.
Doch auch da gilt, was mir bei all den Warnungen vor einer Baisse bei Gold immer wieder fälschlicherweise vorgeworfen wird: Gold kann auch fallen, doch es verliert dadurch weder seine Funktion als Versicherung für schlechte Zeiten noch sonstige Eigenschaften, die es auch schon vor einem und auch schon vor tausend Jahren hatte. Es fällt nur. Das ist alles. Gold ist Geld. Wer damit keine Rendite erwirtschaften möchte, dem sollte daher auch der Preis (und auch meine Einschätzungen) lediglich zu Informationszwecken dienen.
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