Analyse
12:36 Uhr, 26.09.2013

Gold 1095 ? This is it?

Kommt demnächst der große Rutsch im Goldpreis auf 1095 ? Wie kann das sein, wenn das Fed die Sachkäufe noch nicht drosseln will ? Müsste Gold nicht eher steigen ?

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

Ich rechne mit Abgaben im Goldpreis bis in den Bereich von 1245 / 1188 / 1095 gegenüber aktuell 1333,50 (-88,50 / -145,50 / -238,50). Wichtig für das unmittelbare daraus resultierende Short-Setup ist, dass das Hoch vom 19. September bei 1375,40 nicht überschritten wird. Ansonsten muss man sich neu orientieren.

Die Amerikaner würden dazu "Contrarian View" sagen: Eine Meinung, die am Rande des Mainstream steht und antizyklisch ist. Immerhin hat das Fed erst letzte Woche gesagt, dass es keine Verringerung der Sachkäufe zu diesem Termin geben wird. Das billige Geld fließt weiter, warum sollte Gold dann fallen?

Tja, an der Börse sind selten die einfachen Erklärungen die richtigen.

Ich mag Richard Koo, den Chefökonom von Nomura. Er nennt die aktuelle Situation eine "Falle, die sich das Fed selbst gelegt" hat. Jetzt seien schon die Anzeichen dafür zu sehen: die Renditen der zehnjährigen amerikanischen Bundesanleihen seien nur bis auf 2,5 % zurückgekommen, und nicht unter 2 %. Das war der Wert, bevor das Fed davon zu sprechen begann, die Sachkäufe drosseln zu wollen. Jetzt könnten sie, befürchtet Koo, bei 2,5 % eine Basis ausbilden und im nächsten Schub dann über 3 % gehen. Das könnte die ohnehin schwache Wirtschaft lähmen. Also warnt Koo: Die Zeit steigender Zinsen und niedrigen Wirtschaftswachstum - dieser Giftcocktail - beginne bereits zu wirken.

Tja. Und warum rechne ich dennoch damit, dass das Gold bis auf 1245 fallen wird? Nun, zum einen findet der Anstieg der Zinsen von einem sehr niedrigen Niveau aus statt. Außerdem ist eine Fortsetzung des dynamischen Anstiegs der Zinsen unwahrscheinlich, da das Fed keinen schnellen Ausstieg aus den Sachkäufen unternehmen wird. Warum sollte sie das auch tun? Das bedeutet aber nicht, dass sie komplett von einer Drosselung zurückschrecken wird.

Es gibt starke technische Gründe anzunehmen, dass die Goldpreise bald abrauschen werden. Es gibt bei 1315 ja eine von mir seit Herbst 2011 oft genannte Unterstützung. Diese Unterstützung brach am 20. Juni 2013. Nach meiner Auffassung ist die gesamte diesem Bruch folgende Erholungsbewegung seit 28. Juni 2013 ein gescheiterter Versuch, diese zentrale Unterstützung zurückzuerobern.

Statischer Chart
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Indizien:

  1. Die bullische Augustkerze droht, durch eine bärische Septemberkerze überschattet zu werden (Dark Cloud Cover oder Bärisch Engulfing). Dies ließe darauf schließen, dass die Zurückeroberung im August davor stehen könnte, negiert zu werden. Dies könnte eine Bestätigung des Bruchs der 1315 im Juni ankündigen (Folge: Kurse <1180,20).
  2. Die Aufwärtsbewegung seit 28. Juni 2013 keilte sich im zeitlichen Verlauf ein. Der bärische Keil wurde nach unten aufgelöst, der Retest verlief stark bärisch (Evening Star Kerzenmuster).

Trading-Idee:

Kauf ISIN (Produkt ist im Stream als Shortview-Widget angehängt).

Kurs aktuell: 12,95 EUR

Stopploss: 10 EUR

Ziel: 19,60 EUR (bei EUR/USD konstant = 1,35) / 1245 USD

Ziel 2: 23,85 EUR (bei EUR/USD konstant = 1,35) / 1188 USD

Ziel 3: 30,74 EUR (bei EUR/USD konstant = 1,35) / 1095 USD

Einverstanden? Ist dieser Trade Ihrer Meinung nach Wahnsinn? Gehen Sie mit? Schreiben Sie es mir. In meinem Stream.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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