Kommentar
11:11 Uhr, 14.10.2010

Gildemeister – die Aufträge „purzeln“ wieder

Erwähnte Instrumente

  • Aktienanleihe PLUS
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Werkzeugmaschinenhersteller wie die Bielefelder Gildemeister hatten unter der Finanz- und Wirtschaftskrise ganz besonders stark zu leiden, wurden doch gerade hier die Aufträge reihenweise storniert bzw. zurückgestellt. So wundert es kaum, dass das laufende Jahr, wie der „Aktionär" berichtet von Branchenkennern nach dem weltweiten Einbruch der Industrieproduktion bislang allenfalls als Übergangsjahr auf dem Weg zurück zu alter Stärke eingeschätzt wurde. Doch mittlerweile zeichnet sich auch hier eine deutliche Trendwende ab. So hat der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) seine Prognose für den Produktionsanstieg gleich von drei auf sechs Prozent verdoppelt. Insbesondere Gildemeister dürfte in Bezug auf den sich jetzt immer stärker abzeichnenden Nachholbedarf zu einem der Profiteure gehören, was sich auch schon kürzlich an den Auftragseingängen auf der Messe AMB in Stuttgart zeigte. Konnten dort bereits 260 Maschinen im Wert von 51,4 Mio. Euro abgesetzt werden, was laut „Dow Jones Newswires" nur zwei Mio. Euro weniger bedeutet als im Rekordjahr 2008. Der Aufholprozess ist also bereits in vollem Gange, wobei man sich von Unternehmensseite ähnliche Erfolge auch von den in Italien und Japan anstehenden Branchenmessen erwartet. So wurden bei dem im MDAX gelisteten Unternehmen auch schon nach dem zweiten Quartal die Jahresprognosen bei den Auftragseingängen von 1,2 auf 1,3 Mrd. Euro angehoben, wobei der Umsatz auf über 1,25 Mrd. Euro gesteigert werden soll. Mit Blick auf das starke zweite Halbjahr geht das Unternehmen für 2010 wieder von einem ausgeglichenen Vorsteuerergebnis aus, wofür allerdings noch ein Verlust von 26,4 Mio. Euro aus den ersten sechs Monaten wettgemacht werden müsste. Besonders spannend dürften deshalb die Zahlen nach dem starken Q2 für das dritte Quartal beäugt werden, die am 9. November auf der Agenda stehen.

Die Analysten zeigen sich allerdings bereits jetzt relativ positiv für das nach eigenem Bekunden zu den führenden Werkzeugmaschinenherstellern der Welt gehörende Unternehmen, das Holger Schmidt von der Investmentbank Equinet im Rahmen seiner Branchenstudie zu den bevorzugten Werten zählt. Dabei rechnet er in den kommenden Quartalen sogar noch mit einer Beschleunigung der Erholungsbewegung, zumal auf der Messe auch ein japanischer Konkurrent laut „dpa-AFX" mit überraschend guten Auftragszahlen aufwarten konnte. Seine Einschätzung für die zudem noch niedrig bewertete Aktie „Buy" mit einem Kursziel von 14 Euro. Nur zwei Euro niedriger setzt Richard Schramm von HSBC seine Zielmarke für Gildemeister an und rät das Papier auch weiterhin überzugewichten. Ganz aktuell hat sich auch noch Analyst Thomas Rau von M.M. Warburg zu Wort gemeldet und seine Kaufempfehlung bekräftigt, wobei auch er in Erwartung einer stärkeren Erholung in den Jahren 2011 und 2012 seine Schätzungen angehoben habe. Deswegen gesteht er dem Kurs des Titels sogar ein Ziel von 16 Euro zu.

Auch aus charttechnischer Sicht hat die Gildemeister-Aktie nach Überschreiten der Marke von 10,65 Euro längst ein neues prozyklisches Kaufsignal generiert, das den MDAX-Wert noch bis 11,49 bzw. sogar 13,42 Euro tragen könnte.

Wer bei dem wiederaufstrebenden Werkzeugmaschinenhersteller auf die neue Aktienanleihe-PLUS von Macquarie Oppenheim setzt, kann bei dem noch knapp ein Jahr laufenden Papier sogar eine zweistellige Rendite von 12,13 Prozent bzw. 12,84 Prozent einfahren und kann sich dabei zusätzlich auf einen Sicherheitspuffer von fast 24 Prozent stützen. Allerdings sollte dieser während der gesamten Laufzeit unangetastet bleiben, da ansonsten der Nennbetrag nur noch dann vollständig zurückgezahlt wird, wenn der bei 10,60 Euro fixierte Basispreis bei Fälligkeit von der Aktie behauptet werden kann. Gelingt das nicht, erfolgt wie üblich die Andienung eines entsprechenden Aktienpakets.

13,00 % p.a. Gildemeister 8,20 Aktienanleihe-PLUS

Emittent/WKN:

Macquarie Oppenheim / MQ29N7

Laufzeit:

23.09.2011

Preis: (12.10.2010)

Geld / Brief: 99,95 % / 100,15 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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