Kommentar
18:00 Uhr, 28.06.2022

US-Konsumlaune verdüstert sich im Juni stark - US-Immobilienmarkt läuft weiter heiß

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  • vbw: Tiefe Rezession im Falle eines russischen Gasstopps
  • G7-Staaten wollen Preisdeckel für russisches Öl prüfen
  • EZB-Lagarde bestätigt bisher geplanten Kurs
  • EZB-Vertreter Kazaks will Zinsen schneller anheben
  • GfK: Deutsches Konsumklima markiert Allzeittief
  • Selenskyj: Russland „größte Terrororganisation der Welt“
  • Ukraine: Raketeneinschlag auf Einkaufszentrum
  • Siemens steigt in das Schnellladenetz-Projekt Electrify America von VW ein

Markt

  • Nach einem zunächst deutlichen Plus hat der deutsche Aktienmarkt am Dienstag erneut den Großteil seiner Kursgewinne wieder hergegeben. Der Leitindex DAX beendete den Xetra-Handel mit einem Plus von 0,35 Prozent bei 13.231,82 Punkten, nachdem er lange mehr als ein Prozent im Plus notiert hatte. Mut machte den Investoren zunächst die Lockerung der Quarantäne-Regeln in China für einreisende Ausländer durch die Regierung in Peking. Doch mit einer schwächeren Wall Street setzte der DAX im Handelsverlauf wieder deutlich zurück. Aussagen von Notenbank-Vertretern sorgten derweil für Aufmerksamkeit. So sollte laut Martins Kazaks, Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), im Juli eine größere Zinserhöhung um 0,5 Prozentpunkte erwogen werden. Diese Aussage hatte am Vormittag den Kursverlauf vorübergehend etwas gebremst. Zudem sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde, die EZB könnte angesichts der hartnäckig hohen Inflation das Tempo bei der Normalisierung der Geldpolitik in den nächsten Monaten erhöhen.
  • Die Anleger von Ether und seinem problembehafteten Zwilling StETH erwarten nervös einen Meilenstein der Kryptowährung: Deren Verschmelzung. Das ist die Umschreibung für ein größeres Upgrade des Ethereum-Blockchain-Netzwerks, auf dem viele Krypto-Projekte aufgebaut sind, mit dem Ziel, es schlanker, effizienter sauberer zu machen.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Der US-Apotheken- und Drogeriekonzern Walgreens Boots Alliance behält die Drogerie-Sparte Boots und das Geschäft mit Make-up und Gesichtscremes unter dem Markennamen No7. Dies sei das Ergebnis der seit Jahresbeginn laufenden und nun abgeschlossenen strategischen Überprüfung. Man habe mit mehreren Interessenten gesprochen, aber keiner habe ein Angebot unterbreitet, dass den Wert und die Wachstumsaussichten abgebildet hätte, teilte das Unternehmen mit.
  • Der US-Technologiekonzern Stanley Black & Decker hat eine finale Vereinbarung über den Verkauf seiner Öl- und Gassparte an die Pipeline Technology Ltd. unterzeichnet. Das Öl- und Gasgeschäft wird in der Bilanz weiter als ‚fortgeführtes Geschäft‘ verbucht. Der veräußerte Geschäftsbereich erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von $140 Mio.
  • Der taiwanische Chipzulieferer GlobalWafers hat angekündigt, nach dem Scheitern der Siltronic-Übernahme fünf Mrd. Dollar für ein neues Werk im US-Bundesstaat Texas zu investieren.
  • Der Sportartikelkonzern Nike hat im zurückliegenden Geschäftsquartal deutlich weniger Umsatz und Gewinn eingefahren. In den drei Monaten bis Ende Mai sank der Nettogewinn um rund fünf Prozent auf 1,4 Mrd. Dollar. Der Umsatz fiel um ein Prozent auf 12,2 Mrd. Dollar. Im wichtigen Auslandsmarkt China brachen die Verkäufe um fast 20 Prozent ein. Auch im Heimatmarkt Nordamerika fiel der Umsatz um fünf Prozent.
  • Auf der Toshiba-Hauptversammlung wurden zwei Vertreter der aktivistischen Investoren Elliott Management sowie Farallon Capital in den Verwaltungsrat gewählt. Elliott und Farallon halten zusammen rund 10 Prozent an dem angeschlagenen Konglomerat.
  • Volkswagen sieht sich auf Kurs zu seinen Jahreszielen. "Wir verdienen so viel wie nie – trotz Halbleiter-Mangel und stockenden Lieferketten", sagte Konzernchef Herbert Diess auf einer Belegschaftsversammlung in Wolfsburg. Der Halbleitermangel entspanne sich endlich. „Wir fahren unsere Volumen hoch, nicht nur in Deutschland, sondern vor allem auch in China."
  • Siemens beteiligt sich am nordamerikanischen Schnellladenetz-Projekt Electrify America des Volkswagen-Konzerns. Zusammen sollen 450 Mio. US-Dollar in den Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos in den USA und in Kanada investiert werden. Siemens erhält in diesem Zusammenhang auch eine Kapitalbeteiligung an der Tochterfirma des US-Ablegers von VW sowie einen Sitz in deren Verwaltungsrat bekommen. Der Deal unterstützt Electrify America bei seinen Expansionsbemühungen. Die Gesellschaft plant, rund 2 Mrd. Dollar zu investieren, um das derzeitige Ladestationsnetz bis 2026 zu verdoppeln und auf 1.800 Standorte und 10.000 Schnelllader zu erweitern. Die Managerin Veronika Bienert von der Siemens-Sparte Financial Services sprach von „einem der größten Investments" ihres Unternehmens in der Elektromobilität. Es soll sowohl um Lade-Hardware als auch -Software für E-Fahrzeuge gehen. Die Angebote sind für Kunden aller Autohersteller offen.
  • Der französische Reifenhersteller Michelin will sich von seinem russischen Geschäft bis Ende des Jahres trennen. Alle Aktivitäten dort sollten übergeben werden, hieß es in einer Mitteilung. Es werde überlegt, Administration, Verkauf und den Industriebetrieb an das aktuelle örtliche Management in Russland zu übertragen.
  • Der Biokraftstoff-Hersteller Verbio wird überraschend zuversichtlicher für sein laufendes Fiskaljahr. Im Geschäftsjahr 2021/2022 werde nun mit einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von rund 500 Millionen Euro gerechnet, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Ende April hatte Verbio seine Ebitda-Prognose bereits von 300 auf ungefähr 430 Mio. Euro erhöht.
  • Laut einer Analyse des Autozulieferers Continental wachsen angesichts der hohen Energiepreise die Sorgen vieler Verbraucher, sich individuelle Mobilität nicht mehr leisten zu können. „Vor dem Hintergrund der hohen Preise für Strom, Benzin und Dieselkraftstoff hat für eine knappe Mehrheit der Menschen in Deutschland eine umweltfreundliche Mobilität derzeit keine Priorität".
  • Der Medienkonzern Bertelsmann will im Wachstumsmarkt Indien in den nächsten Jahren 470 Mio. Euro in den Bereichen Health- und Agrar-Tech, Zukunft der Arbeit und Fintech investieren.
  • Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland ist laut der Wirtschaftsauskunftei Creditreform im ersten Halbjahr mit 7.300 um 2,8 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres gesunken.
  • Mit einem neugestalteten Besucherzentrum will die Deutsche Börse ihren historischen Standort in der Frankfurter Innenstadt attraktiver machen. An diesem Freitag, dem 1. Juli, öffnet das neue Besucherzentrum seine Türen.
  • Siemens übernimmt den amerikanischen Softwarespezialisten Brightly für knapp 1,6 Mrd. US-Dollar, um eine führende Position im Softwaremarkt für Gebäude und bestehende Infrastruktur zu erreichen, wie der Konzern am Montag mitteilte. Die Transaktion soll noch im laufenden Jahr abgeschlossen werden. Konkret kostet das US-Unternehmen 1,575 Mrd. Dollar plus eine erfolgsabhängige Komponente.
  • Lufthansa-Chef Carsten Spohr erwartet weitere Schwierigkeiten im Luftverkehr. Die von Personalmangel, Teileknappheit und eingeschränktem Luftraum geprägte Situation werde sich kurzfristig kaum verbessern, erklärte Spohr in einem Schreiben an die Passagiere. Zwar plane die Branche allein in Europa mehrere tausend Neueinstellungen. „Dieser Kapazitätsaufbau wird sich allerdings erst im kommenden Winter stabilisierend auswirken können." Ab dem kommenden Sommer will der Konzern wieder die zwischenzeitlich stillgelegten Großflugzeuge vom Typ A380 einsetzen.

Konjunktur & Politik

  • Der Indikator des Marktforschungsinstituts Conference Board für das Verbrauchervertrauen in den USA ist im Juni um 4,5 auf 98,7 Zähler gesunken. Dies ist der niedrigste Stand seit Februar 2021. Analysten hatten einen Rückgang auf 100,0 Punkte erwartet. Vor allem die Konjunkturerwartungen verdüsterten sich. Die Lagebeurteilung verschlechterte sich nur leicht.
  • In den USA sind die Hauspreise im April im Vergleich zum Vormonat um 1,6 Prozent gestiegen, wie die Federal Housing Finance Agency (FHFA) am Dienstag mitteilte. Volkswirte hatten mit einem Plus von 1,4 Prozent gerechnet. Im Vormonat waren die Preise um 1,6 Prozent gestiegen. Im Jahresvergleich stiegen die Häuserpreise im April erneut kräftig. Die Rate betrug 18,8 Prozent. In den 20 großen Metropolregionen der Vereinigten Staaten stiegen die Häuserpreise im April gegenüber dem Vorjahresmonat um rund 21,2 Prozent, wie aus dem aktuellen S&P/Case-Shiller-Index hervorgeht. Dies ist der stärkste Zuwachs seit Erhebungsbeginn im Jahr 1987.
  • Die G7-Staaten haben einen entschiedenen Kurs gegen Russland und massive Hilfen für die Ukraine beschlossen. Die G7 warben etwa mit einem 600 Milliarden-Dollar-Paket für Investitionen und einem 4,5 Milliarden Dollar schweren Hilfspaket gegen Hungersnot um die Zusammenarbeit mit Entwicklungsländer. Gleichzeitig kritisierten sie China. Peking müsse Russland auffordern, seine militärische Aggression zu beenden, heißt es in der Erklärung.
  • Russland hat nach eigenen Angaben die Ehefrau und die Tochter von US-Präsident Joe Biden auf seine gegen die USA gerichtete Sanktionsliste gesetzt. Die Liste sei um 25 Amerikaner erweitert worden.
  • Laut britischen Geheimdiensten sind Russlands Invasionstruppen in der Ukraine von ihren schweren Verlusten gezeichnet. „Die russischen Streitkräfte sind zunehmend ausgezehrt", hieß es in dem täglichen Lagebericht zum Ukraine-Krieg. Die russische Militärführung akzeptiere derzeit „ein Niveau verminderter Kampfkraft, das sich wahrscheinlich als nicht tragfähig erweisen wird“.
  • Laut US-Finanzministerin Janet Yellen ist die Absicht der G-7-Staaten nach einer Begrenzung des russischen Ölpreises ist „ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu unserem doppelten Ziel einer drastischen russischen Einnahmenreduktion und der Stabilisierung der weltweiten Energiepreise."
  • Die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten haben sich darauf geeinigt, mögliche Preisobergrenzen für russisches Öl und Gas zu prüfen, um Moskaus Möglichkeiten zur Finanzierung seiner Invasion in der Ukraine einzuschränken. Die bereits erfolgten Planungen sehen vor, Russland dazu zu zwingen, Öl künftig für einen deutlich niedrigeren Preis an große Abnehmer wie Indien zu verkaufen. Dies könnte funktionieren, indem der Westen Dienstleistungen wie Versicherungen für Öltransporte an die Einhaltung des Preisdeckels knüpft. Die Pläne erfordern nach Einschätzung von Kanzler Olaf Scholz noch Arbeit. Es handle sich um "ein sehr ambitioniertes und sehr voraussetzungsvolles Vorhaben".
  • Die Umweltministerin Steffi Lemke will im EU-Umweltausschuss dem geplanten Aus von Verbrennerautos zustimmen. „Wichtig ist mir, dass die Bundesregierung heute hier in Luxemburg die Kommission unterstützen wird in dem Ziel, dass ab 2035 keine PKWs mehr zugelassen werden, die CO2 ausstoßen“, so die Grünen-Politikerin im ZDF. Bundesfinanzminister Christian Lindner widerspricht Lemke zum EU-weiten Aus für Verbrennermotoren. „Die heutigen Äußerungen der Umweltministerin entsprechen nicht den aktuellen Verabredungen", sagte Lindner der dpa. „Verbrennungsmotoren mit CO2-freien Kraftstoffen sollen als Technologie auch nach 2035 in allen Fahrzeugen möglich sein."
  • Lettlands Notenbankpräsident Martins Kazaks zufolge sollte die Europäische Notenbank erwägen, im Juli auch einen größeren Zinsschritt um 0,5 Prozentpunkte zu vollziehen. Sollten sich etwa die Inflationserwartungen ungünstig entwickeln, könne man Zinsanhebungen vorziehen, sagte Kazaks dem Fernsehsender Bloomberg TV im portugiesischen Sintra. Dort findet eine hochrangig besetzte Notenbankkonferenz statt. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat auf dem Forum hingegen den Fahrplan inkl. eines ersten Zinsschrittes nach 11 Jahren von 0,25 Prozentpunkten bestätigt. Im September soll dann eine weitere Straffung folgen, dann sogar um 0,5 Punkte. Sollte sich die Inflation zur Gefahr entwickeln, könne die EZB aber auch schneller handeln, so Lagarde.
  • Die Unternehmen in Deutschland werden zurückhaltender bei den Neueinstellungen. Das ifo Beschäftigungsbarometer ist im Juni auf 103,3 Punkte gesunken, nach 104,0 Punkten im Mai. Dennoch bleibt die Nachfrage nach Arbeitskräften laut ifo Institut hoch. Fachkräftemangel sei immer noch ein zentrales Problem für die Unternehmen.
  • Der türkische Präsident Recep Tayyin Erdogan hat Finnland und Schweden erneut ermahnt, seinen Forderungen mit Blick auf einen NATO-Beitritt nachzukommen. Beide Länder müssten nicht nur Worte, sondern Ergebnisse liefern, wenn sie NATO-Mitglieder werden wollten, sagte Erdogan am Dienstag. Die beiden Staaten müssten die Erwartungen Ankaras erfüllen. Die Türkei blockiert die Beitrittsgesuche in das Militärbündnis.
  • Die G7-Staaten wollen der Ukraine bei der Produktion landwirtschaftlicher Güter mit Blick auf die kommende Erntesaison helfen. Das geht aus einer Erklärung der Staats- und Regierungschefs auf ihrem Gipfel in Elmau hervor. Die Industriestaaten wollen weitere 4,5 Mrd. Dollar für die Ärmsten gegen Mangelernährung bereitstellen.
  • Die Aufnahme der Ukraine-Flüchtlinge in die Grundsicherung hat das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) belastet. Mit 102,9 Punkten habe das Barometer im Juni 2,4 Punkte weniger gezeigt als noch im Mai, teilte das Institut mit.
  • Die Wirtschaft in Ostdeutschland und Sachsen dürfte laut dem neuen ifo Konjunkturausblick für die Region weiterhin expandieren. In 2022 soll das BIP hier um 2,9 und 1,8 Prozent zulegen (Deutschland: 2,5 %). Unter der Annahme, dass eine Unterversorgung mit Erdgas im kommenden Winter noch abgewendet werden kann, werde die Wirtschaftsleistung in Ostdeutschland im Jahr 2023 um 3,5 Prozent über dem Vorjahresniveau liegen, so das ifo Institut; in Sachsen werde der Anstieg des Bruttoinlandsprodukts 3,3 Prozent betragen (Deutschland: 3,7 %).
  • Ein unmittelbarer Ausfall russischer Gaslieferungen würde im zweiten Halbjahr 12,7 Prozent des deutschen BIP kosten. Dies geht aus einer Studie hervor, die das Forschungsinstitut Prognos im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) erstellt hat. Besonders stark betroffen wären Branchen wie die Glasindustrie oder die Stahlverarbeitung.
  • Die NATO wird China als "systemische Herausforderung" bezeichnen, wenn sie diese Woche ihre neuen politischen Leitlinien vorstellt, und gleichzeitig die sich vertiefende Partnerschaft Pekings mit Russland hervorheben, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet.
  • Der frühere russische Präsident und heutige Vizechef des russischen Sicherheitsrates Dmitri Medwedew hat den russischen Anspruch auf die annektierte Halbinsel Krim bekräftigt. „Für uns ist die Krim ein Teil Russlands. Und das ist für immer", sagte Medwedew der Zeitung "Argumenty i Fakty".
  • Nach einer kurzen Verschnaufpause im Vormonat setzt die Verbraucherstimmung in Deutschland ihre Talfahrt im Juni fort. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung müssen Einbußen hinnehmen. Die GfK prognostiziert für das Konsumklima für Juli -27,4 Punkte und damit 1,2 Punkte weniger als im Vormonat Juni (revidiert -26,2 Punkte). „Damit hat das Konsumklima ein neues Allzeittief erreicht“, stellten die Nürnberger Konsumforscher fest. Seit Beginn der Erhebung für Gesamtdeutschland im Jahr 1991 sei kein niedrigerer Wert als aktuell gemessen worden. „Der anhaltende Krieg in der Ukraine sowie unterbrochene Lieferketten lassen vor allem die Energie- und Lebensmittelpreise explodieren und führen dazu, dass sich das Konsumklima so trüb wie noch nie zeigt“, erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. „Vor allem der Anstieg der Lebenshaltungskosten drückt schwer auf die Stimmung der Verbraucher und schickt diese auf Talfahrt.“ Für eine nachhaltige Trendwende beim Konsumklima sei neben der Beendigung des Ukraine-Krieges vor allem entscheidend, dass die hohen Inflationsraten wieder zurückgeführt würden.
  • Die Russen haben ein Einkaufszentrum in der Stadt Krementschuk, 200 Kilometer südöstlich von Kiew, mit Raketen beschossen. Laut dem Präsidenten Wolodymr Selenskyj hielten sich mehr als 1.000 Menschen in dem Komplex auf. Nach dem Einschlag wurde das Gebäude von Flammen erfasst und brannte weitgehend aus. Auf Videos war zu sehen, dass hauptsächlich nur Betonpfeiler und Metallkonstruktionen stehen blieben. Die Zahl der bestätigten Toten stieg laut dem Gouverneur des Gebiets Poltawa, Dmytro Lunin, bis Dienstagmorgen auf 18 an. Rund 60 Menschen seien verletzt worden, davon die Hälfte schwer, teilte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft mit. Der stellvertretende UN-Botschafter Russlands, Dmitri Poljanski, hat im Zusammenhang mit dem Angriff von einer „neuen ukrainischen Provokation im Stil von Butscha“ gesprochen. Moskau hat die vielfach dokumentierten Tötungen ukrainischer Zivilisten im Kiewer Vorort Butscha durch russische Truppen stets als angebliche Inszenierung bezeichnet. Zu Krementschuk behauptete Poljanski bei Twitter ohne Details zu nennen, es gebe „zu viele auffällige Unstimmigkeiten".
  • Russland steht nach dem Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum in der Ostukraine international am Pranger. Der ukrainische Präsident Wolodymir Selenskyj bezeichnete Russland nach dem Angriff als „größte Terrororganisation der Welt". Das müsse auch rechtlich festgestellt werden. „Und jeder auf der Welt muss wissen, dass es bedeutet, Terroristen Geld zu geben, wenn man russisches Öl kauft oder transportiert, Kontakte mit russischen Banken unterhält oder dem russischen Staat Steuern oder Zollabgaben zahlt", sagte Selenskyj.
  • Die Ratingagentur Moody's hat wegen nicht fristgemäß gezahlter Schulden formell einen Zahlungsausfall Russlands festgestellt. Dabei gehe es um Zinszahlungen zweier Staatsanleihen, die auch nach Ablauf einer Verzugs- und Schonfrist von 30 Tagen nicht bei Gläubigern angekommen seien, teilte Moody's mit. Um eine Staatsinsolvenz im eigentlichen Sinne handelt es sich dabei aber nicht. Russlands Kassen sind gut gefüllt, doch durch die westlichen Sanktionen wegen des Kriegs gegen die Ukraine hat der Kreml Probleme, Schulden im Ausland zu bedienen. An den Finanzmärkten galt das Risiko schon seit Monaten als absehbar.
  • Die taiwanesische Finanzaufsichtsbehörde teilte am Dienstag mit, dass sieben taiwanesische Versicherungsgesellschaften die fälligen Zinsen für russische Eurobonds nicht erhalten haben. Bei den fraglichen Zahlungen handelt es sich um 100 Mio. Dollar an Zinsen für zwei Anleihen, die Russland am 27. Mai zahlen sollte. Für die Zahlungen galt eine Frist von 30 Tagen, die am Sonntag ablief.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) kauft auch nach dem Ende des Pandemie-Notfallankaufprogramms PEPP weiterhin in großem Umfang Anleihen. Denn bis Ende 2024 möchte sie auslaufende Anleihen in ihrer Bilanz durch neue ersetzen. Der Betrag könnte sich auf insgesamt bis zu 500 Mrd. Euro belaufen – das entspricht fast 30 Prozent des PEPP-Anleihebestands bei der EZB.

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