Geywitz sieht positive Anzeichen für deutsche Bauwirtschaft
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Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones) - Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) sieht wegen der fallenden Immobilienzinsen Grund zur Hoffnung für die Bauwirtschaft. Positiv bewertet die Ministerin auch die jüngsten Bewegungen in den Verhandlungen zwischen Bundestag und Bundesrat zum geplanten Wachstumschancengesetz, das unter anderem auch eine degressive Abschreibung von Wohngebäuden vorsieht.
"In der Tat, die Situation ist ernst. Die Situation wurde natürlich verursacht durch die gestiegen Zinsen. Aber wir sind stabil durch diese Baukrise gekommen, ausweichlich der Fertigstellungszahlen im letzten Jahr", sagte Geywitz in ihrer Rede während der Haushaltsdebatte im Bundestag. "Wir haben natürlich auch positive Indikatoren. Die Baupreise gehen zurück, die Zinsen sinken und die Anzahl der Hypothekendarlehen wird wieder deutlich steigen."
Die deutsche Bauwirtschaft war zuletzt aber weniger optimistisch. Der Zentralverband des deutschen Baugewerbes (ZDB) hat im vergangenen Monat für 2024 einen Umsatzrückgang und einem Beschäftigungsabbau vorhergesagt.
Geywitz dankte in ihrer Rede dem Parlament, dass es in den Verhandlungen zum Bundeshaushalt 2024 noch zusätzliche Gelder für den sozialen Wohnungsbau bereitgestellt hat. Gleichzeitig machte sie deutlich, dass es auch einen "Push" für den frei finanzierten Wohnungsbau brauche.
In dem Zusammenhang verwies sie auf das vom Bundesrat Ende November 2023 gestoppte Wachstumschancengesetz der Bundesregierung. Es befindet sich aktuell im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat. Die Länderkammer hatte Bedenken wegen der vorgesehenen Steuerausfälle für Länder und Kommunen angemeldet.
Der Gesetzentwurf der Bundesregierung sieht eine Entlastung von rund 7 Milliarden Euro vor. Dazu zählen neben Investitionsprämien und Anreize für Investitionen in klimafreundliche Technologien unter anderem auch eine befristete Wiedereinführung der degressiven Abschreibung (Afa) für bewegliche Wirtschaftsgüter, eine degressive Afa von 6 Prozent auch für Wohngebäude und eine geänderte Verlustverrechnung.
"Auf diese AfA wartet die Bauwirtschaft. Auf diese AfA wartet die Immobilienwirtschaft. Ich freue mich, dass Union jetzt leichte Signale der Beweglichkeit zeigt. Es ist gut, dass wir da Fortschritt sehen, weil die Wirtschaft und die Bauwirtschaft brauchen dringend diesen Impuls über das Wachstumschancengesetz", so Geywitz.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
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