Gewinnerholung? Analysten sind nicht überzeugt
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Investoren sind so stark auf die Nachrichtenlage aus dem Irakkrieg fixiert, dass die Quartalsergebnisse der Unternehmen für das erste Quartal 2003 nur eine nebensächliche Rolle zu spielen scheinen.
Siebel Systems (WKN: 901645, US: SEBL) meldete, dass der Quartalsgewinn und -umsatz unter den Erwartungen liegen wird. Doch statt eines deutlichen Kursrückgangs stieg die Aktie an. Interstate Bakeries meldete am Dienstag einen Quartalsverlust, der doppelt so hoch war, wie erwartet. Die Aktie stieg ebenfalls in Folge. International Speedway, der Betreiber der US-Autorennen NASCAR, senkte seinen Ausblick auf das erste Quartal. Die Aktie fiel in Folge um nur 1%.
"Vergessen Sie die Zahlen zum ersten Quartal, sie bedeuten nicht wirklich viel", sagt Chuck Hill, Researchdirektor von Thomson First Call.
Vielmehr würden Investoren sich gegenwärtig auf die kommenden Quartale konzentrieren und hoffen, dass die Gewinne der Unternehmen nach einem Irakkrieg wieder ansteigen werden.
"Der Markt ist immer noch auf den Irakkrieg fokussiert, aber mit dem Beginn der Berichtssaison wird das Augenmerk der Anleger zunehmend auf Fundamentals und die Zahlen fallen, die die Unternehmen berichten", sagt Robert Mikkelsen, Verwaltungsdirektor der Advest Group. Besonders empfindlich dürften Anleger auf die Ausblicke der Unternehmen auf das zweite und dritte Quartal reagieren, denn das Risiko eines weiterhin schwachen Umfeldes sei nicht ausgeschlossen, so Mikkelsen.
Das Gros der Analysten rechnet mit einer deutlichen Erholung in der zweiten Jahreshälfte. Doch wurde eine solche Prognose auch schon in den vergangenen Jahren gegeben. Richard Bernstein, Analyst bei Merrill Lynch, sieht keine Verbindung zwischen einem möglichen baldigen Ende des Irakkrieges und der Erwartung, dass dann die Unternehmensgewinne wieder steigen werden. Der jüngste Anstieg der Börsenkurse sei vielmehr auf institutionelle Anleger zurückzuführen, die in der Erwartung deutlicher Kursanstiege nach Kriegsende Aktien kauften.
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