Kommentar
11:44 Uhr, 07.11.2012

Gestatten, mein Name ist „SMIT“

Erwähnte Instrumente

  • Open End Index Zertifikat auf S&P SMIT 40 ER EUR
    Aktueller Kursstand:   (UniCredit)
    VerkaufenKaufen

Fast jeder Anleger, der sich mit Schwellenländer-Investments beschäftigt, weiß mittlerweile um die Bedeutung der vier sogenannten „BRIC“-StaatenBrasilien, Russland, Indien und China. Hat sich doch das bereits 2001 vom früheren Chefvolkswirt und heutigen Leiter des Asset Managements bei Goldman Sachs Jim O’Neill erdachte Konzept für die vier großen Emerging Markets, die bis Mitte des Jahrhunderts in die Phalanx der größten Volkswirtschaften einbrechen können, längst am Markt durchgesetzt und in vielen Depots über spezielle Fonds und Zertifikate seinen Niederschlag gefunden. Weniger griffig und damit nicht so leicht marketingtechnisch umsetzbar kommt dagegen der vier Jahre später von dem Strategen kreierte Ansatz „Next-Eleven“ daher. Im Mittelpunkt hier zwar nicht die kommenden Weltmarktführer, dafür aber Nachrücker-Staaten, die es von ihrer Größe und ihrem Potential her zumindest unter die Top-20 schaffen können. Im Einzelnen werden darunter Ägypten, Bangladesch, Indonesien, Iran, Mexiko, Nigeria, Pakistan, die Philippinen, Südkorea, die Türkei und Vietnam verstanden. So leicht darstellbar die BRIC-Idee war, umso schwieriger stellte sich die Umsetzung des Nachfolge-Konzepts aufgrund mangelnder Liquidität sowie anderer Restriktionen in einzelnen Ländern dar. Dennoch ließen es sich einige Emittenten nicht nehmen, auch für dieses Thema die eine oder andere zum Teil auf etwas weniger Staaten reduzierte Investment-Lösung anzubieten.

Nachdem mit der zunehmenden Angleichung an die Industrieländer die Dynamik in den vier BRIC-Staaten nachlässt, ist erneut die Suche nach einem ähnlich schlüssigen und auf wenige Wachstums-Kandidaten konzentrierten Ansatz entbrannt. Auch dazu gab wiederum Jim O’Neill den Anstoß, der beim hauseigenen Goldman Sachs N-11-Fonds (A0Q8NZ) einen Schwerpunkt auf die vier Länder Mexiko, Indonesien, Südkorea und die Türkei setzt. Schnell machte der Begriff „MIST“ als neuer Renditebringer die Runde und wurde in diesem Zusammenhang zum Teil sogar schon von einer Wachablösung des alten BRIC-Konzepts gesprochen, doch selbst der Emerging Markets Experte traut dem Quartett bei aller Dynamik zumindest langfristig diesen Schritt nicht zu, zumal die Bewertung der BRIC-Staaten noch immer relativ günstig ist. Eine weitere interessante Alternative im Sektor könnte das neue Vierer-Gespann aber durchaus darstellen, das 2011 allein 73 Prozent des gesamten Bruttoinlandsprodukts aller Next-Eleven-Vertreter auf sich vereinigte. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet in den einzelnen Ländern für 2013 mit einem weiteren Anstieg zwischen 3,5 und 6,3 Prozent. Die positive Entwicklung wurde am Aktienmarkt insbesondere bei den Leitindizes der Türkei (ISE 30) mit einem Zugewinn in diesem Jahr von bereits mehr als 45 Prozent und Mexikos (IPC) von über 20 Prozent deutlich honoriert, während man in Indonesien und Südkorea bislang zumindest ein Plus von rund zehn Prozent verzeichnet.

Wäre nur noch ein Problem zu klären, der in einigen Ländern deutlich negativ besetzte Name „MIST“. Aber auch hierfür fand man schnell eine Lösung, indem man die Buchstaben einfach solange vertauschte bis die wesentlich vielversprechende Bezeichnung „SMIT“ herauskam. Der Indexanbieter S&P Dow Jones Indices griff auch gleich das Konzept auf und erschuf den S&P SMIT 40 Preis-Index, der die jeweils zehn nach Freefloat-Marktkapitalisierung größten Aktien jedes Landes in sich vereint. Die Gewichtung erfolgt dabei nach dem gleichen Kriterium, wobei jeder Staat genau ein Viertel des Gesamtindex abbildet. Einmal jährlich im September findet eine Überprüfung und gegebenenfalls Anpassung des Index statt. Als erster Emittent bietet die HypoVereinsbank seit kurzem auch ein Endlos-Zertifikat auf den SMIT 40 an, über das Anleger nahezu eins zu eins partizipieren können.

Top-10-Liste der Indexmitglieder:

Unternehmen

Land

Gewichtung

Samsung Electronics Co

Südkorea

10,41%

America Movil SAB de CV L ADR

Mexiko

10,08%

Turkiye Garanti Bankasi

Türkei

5,73%

Astra International Tbk PT

Indonesien

5,47%

Akbank AS

Türkei

4,62%

Bank Central Asia Tbk PT

Indonesien

3,89%

Hyundai Motor Co

Südkorea

3,64%

Telekomunikasi Indonesia Tbk PT

Indonesien

3,43%

Fomento Economico Mexico UBD ADR

Mexiko

3,15%

Bank Rakyat Indonesia Persero Tbk PT

Indonesien

2,97%

Der BörseGo Tipp:

Das neue Index-Zertifikat gibt Anlegern die Möglichkeit, über ein einziges Produkt breit diversifiziert in vier der aktuell aussichtsreichsten Schwellenländer zu investieren. Allerdings ersetzt der S&P SMIT 40 weder ein BRIC-Engagement noch eine umfassende Emerging Markets Anlage, die vor dem Hintergrund der Dynamik des Sektors auch andere aufstrebende Regionen wie z.B. Afrika berücksichtigt. Insofern eignet sich das Papier als interessante Beimischung eines entsprechenden Depotanteils.

S&P SMIT 40 Preis-Index (EUR) Zertifikat

Emittent/WKN:

HypoVereinsbank / HV72PR

Laufzeit:

Endlos

Preis: (31.10.2012)

Geld / Brief: 11,99 € / 12,12 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Bitte vergessen Sie nicht, sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage unter dem folgenden Link zu beteiligen:http://www.godmode-trader.de/Zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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