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08:01 Uhr, 03.12.2025

Gespräche im Kreml zu Ukraine ohne Einigung beendet

Von Matthew Luxmoore und Robbie Gramer

DOW JONES--Ein fünfstündiges Treffen im Kreml zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und den US-Gesandten Steve Witkoff und Jared Kushner ist nach Aussage eines hochrangigen russischen Vertreters ohne eine Einigung zur Beendigung des Krieges zu Ende gegangen. Die Gespräche seien jedoch "nützlich" und "konstruktiv" gewesen.

Der außenpolitische Berater des Kremls, Juri Uschakow, sagte, territoriale Fragen seien für Moskau eines der wichtigsten Themen. Die Seiten hätten jedoch bislang keinen Kompromiss erzielen können. Einige amerikanische Vorarbeiten sähen mehr oder weniger akzeptabel aus, wenngleich sie noch diskutiert werden müssten, erklärte Uschakow gegenüber Reportern in Moskau. Manche vorgeschlagenen Formulierungen passten Russland jedoch nicht. Die Arbeit werde demnach fortgesetzt.

Territoriale Fragen haben sich als einer der größten Stolpersteine für eine Einigung erwiesen. Russland hat gefordert, dass Kiew die gesamte ostukrainische Region des Donbass abtrete. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat es seinerseits abgelehnt, Gebiete aufzugeben, die Russland in fast vier Jahren des Kampfes nicht erobern konnte.

Im Vorfeld des Treffens hat Putin den europäischen Staats- und Regierungschefs vorgeworfen, sie würden versuchen, die Friedensbemühungen zu sabotieren. Jüngste Änderungsvorschläge zu einem US-Friedensplan für die Ukraine bezeichnete er als "absolut inakzeptabel". Ferner sagte er, Russland sei bereit, einen Krieg mit Europa zu führen, falls es angegriffen werde.

Auf einem Investmentforum in Moskau sagte Putin auf die Frage nach der europäischen Aufrüstung, man plane nicht, gegen Europa zu kämpfen; dies habe er bereits hundert Mal gesagt. Sollte Europa jedoch einen Kampf wollen und diesen beginnen, so sei Russland sofort bereit.

Diese Äußerungen gehören zu Putins bisher schärfster Kritik an Europa. Er versucht damit, die Spaltung innerhalb des transatlantischen Bündnisses zu vertiefen. Der von den USA geführte Friedensprozess hat enge europäische Verbündete beunruhigt. Dies geschah, nachdem im November der Entwurf eines Friedensvorschlags durchgesickert war, der Russland stark zu begünstigen schien.

Ein hochrangiger Nato-Vertreter wies Putins Äußerungen über Europa zurück und erklärte, das Bündnis sei geeint. Russland verfüge weder über die Truppenstärke noch über die militärischen Fähigkeiten, um die Nato in Europa zu besiegen, fügte der Vertreter hinzu.

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