„Geschlechtervielfalt steigert die Profitabilität eines Unternehmens“
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Geschlechtervielfalt (Gender Diversity) in Unternehmen ist weit mehr als nur ein soziales Thema. „Sie hat Einfluss auf den Erfolg eines Unternehmens“, sagt Julie Bech, Portfoliomanagerin bei Nordea Asset Management. „Wir sind überzeugt, dass Geschlechtervielfalt die Profitabilität eines Unternehmens steigert. Entsprechend sollten Unternehmen, die Vielfalt fördern, belohnt werden.“ Gemeinsam mit ihrer Kollegin Audhild Aabø verwaltet Bech die Global Gender Diversity-Strategie von Nordea und investiert dabei bewusst in Unternehmen, die eine faire Geschlechterrepräsentation im Senior-Management, in der Geschäftsführung und auf Vorstandsebene aufweisen.
Gleich mehrere Gründe sprechen aus Sicht der Portfoliomanagerinnen für die langfristige Outperformance dieser Unternehmen: „Je vielfältiger die Vorstände und Aufsichtsräte sind, desto weniger volatil entwickeln sich ihre Erträge. Aus Investorenperspektive ist das ein wichtiges Kriterium, gerade in Zeiten, in denen Unternehmen von technologischen Disruptionen, politischen sowie ökonomischen Risiken bedrängt werden“, erklärt Bech. Geschlechtervielfalt fördere zudem die Innovationskraft eines Unternehmens: „Ein vielfältiges Führungsteam, das die Gesellschaft wirklich abbildet, ist innovativer, blickt über den Tellerrand – und trägt so zu einem langfristigen Unternehmenserfolg bei“, betont Aabø.
Auch in puncto gute Unternehmensführung und Personalgewinnung haben Unternehmen, die Geschlechtervielfalt fördern, langfristig Vorteile. „Es gehört einfach zur guten Unternehmensführung, dafür zu sorgen, dass mehr Frauen berufstätig sind und in der Arbeitswelt leitende Positionen übernehmen. Unternehmen sollten erkennen, dass es sinnvoll ist, den größten Talentpool anzuzapfen, insbesondere angesichts des zunehmenden Gegenwinds durch den demographischen Wandel“, so Bech.
Beispiel L`Oréal
Eines der Unternehmen, in die die Nordea Global Gender Diversity-Strategie derzeit investiert, ist der internationale Kosmetikkonzern L’Oréal.* 2018 machten Frauen 69 % der Gesamtbelegschaft von L`Oréal aus. Weiterhin hatten Frauen einen Anteil von 46 % im Aufsichtsrat, 31 % im Vorstand und 66 % in allgemeinen Führungspositionen. 2020 schaffte es das Unternehmen das dritte Jahr in Folge in den Bloomberg Gender Equality Index. Darüber hinaus belegt es in der aktuellen Studie des Analysehauses Equileap zur Geschlechtergleichheit in 255 europäischen Unternehmen den ersten Platz.1
L’Oréal hat es sich zum Ziel gesetzt, unter den Beschäftigten ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis zu schaffen und Menschen mit unterschiedlichem sozialen, kulturellen und ethnischen Hintergrund in die Belegschaft einzubinden. „Für unser Unternehmen ist es wichtig, ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Verhältnisse zu sein, in denen die Nutzer unserer Produkte leben“, erklärt Mai-Britt Rasmussen, Marketing Director, Consumer Products, bei L‘Oréal Dänemark. „Hierzu ist ein starkes Bekenntnis zu Gleichheit und Diversität erforderlich. Wir formulieren konkrete individuelle Ziele und setzen alles daran, diese zu erreichen – unabhängig von den lokalen Gegebenheiten.“
Auch für L´Oréal erhöhen die ethischen Werte die Chancen des Konzerns in der Personalgewinnung. „Heute ist der Frauenanteil auf der Führungsebene sehr viel höher, und der soziale Hintergrund unserer Mitarbeiter hat sich stark diversifiziert. Dies zeigt, dass wir bei unseren Mitarbeitern nicht mehr auf Gleichartigkeit setzen. Denn mit zunehmender Vielfalt können wir mehr voneinander lernen. Ich sehe dies auch in den von mir geleiteten Teams: Hier treffen unterschiedliche Blickwinkel und Ansichten aufeinander. Dadurch spiegeln wir das reale Umfeld, in dem die Nutzer unserer Produkte leben, sehr viel besser wider. Davon profitiert meiner Auffassung nach das ganze Unternehmen.“
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