Kommentar
22:20 Uhr, 01.09.2020

Österreich will ab Januar 2021 gegen Corona impfen - S&P 500 und Nasdaq-100 auf neuen Allzeithochs

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • US-Industrie: Stärkstes Wachstum seit Anfang 2019
  • Tesla will Milliarden am Kapitalmarkt einsammeln
  • Bundesregierung hebt Konjunkturprognose an
  • Markit: Euro-Industrie verzeichnet moderates Wachstum
  • BA: Arbeitslosigkeit steigt, aber nicht wegen Corona
  • ifo: Geschäftslage in der Autoindustrie hellt sich auf
  • Caixin: Chinas Industrie setzt Erholung fort
  • USA: Sechs Mio. Corona-Infektionen
  • Neue Oppositionspartei in Belarus
  • Varta sieht sich auf strammen Wachstumskurs
  • Deutsche Bank weiter an Wirecard-Bank interessiert
  • Rocket Internet sagt der Börse Lebewohl
  • Bei Zoom hat es Boom gemacht

DAX & Wall Street

  • Der deutsche Aktienmarkt ist freundlich in den September gestartet. Der DAX verbuchte am Dienstag zunächst deutliche Kursgewinne, drehte anschließend deutlich ins Minus, konnte den Handelstag dann aber doch noch mit einem Plus von 0,22 Prozent bei 12.974,25 Punkten abschließen. Gestern hatte der DAX zwar am Ende ein kleines Minus verzeichnet, aber insgesamt hatte er im Börsenmonat August ein Plus von mehr als fünf Prozent verbucht. Die Hoffnung auf eine Erholung der Volkswirtschaften sorgt für Kauflaune an den Börsen. An der Wall Street konnten am Dienstag S&P 500, Nasdaq-100 und Nasdaq Composite auf neue Rekordhochs steigen. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sieht die Wirtschaft in Deutschland nach dem starken Einbruch in der Corona-Krise wieder im Aufwärtstrend. "Die Talsohle ist durchschritten", sagte er zum Vorstellung einer neuen Zwischen-Prognose. Demnach erwartet die Bundesregierung nun, dass das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland in diesem Jahr um 5,8 Prozent zurückgeht. Dies wäre zwar immer noch der bisher schwerste Einbruch der Nachkriegsgeschichte. In ihrer Ende April vorgelegten Frühjahrsprojektion hatte das Bundeswirtschaftsministerium aber noch damit gerechnet, dass infolge der Corona-Krise das BIP in diesem Jahr um 6,3 Prozent einbricht. Die Zahlen vom deutschen Arbeitsmarkt haben sich zudem stabilisiert. Zuvor hatten gute Konjunkturdaten aus China den Kursen Rückenwind verliehen. Dort lässt die Industrie nach und nach die Corona-Krise hinter sich.
  • Die Rekordjagd der US-Indizes geht auch am Dienstag weiter. Der S&P 500 gewinnt 0,75 Prozent und steigt ebenso wie der Nasdaq 100 (+1,50 %) auf ein neues Rekordhoch. Dem Dow Jones (+0,76 %) hingegen fehlen zu neuen Allzeithochs noch 900 Punkte.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen

  • Der Autozulieferer Continental steckt in der Krise und verschärft deshalb seinen bereits laufenden Sparkurs deutlich. Wie der Konzern am Dienstag mitteilte, sollen von 2023 an nun mehr als eine Mrd. Euro an Einsparungen pro Jahr angestrebt werden. Das jährliche Ziel bis 2023 betrug bisher rund die Hälfte. Verbunden damit ist auch der Abbau zahlreicher Jobs, daneben sollen Mitarbeiter aber auch geschult werden. Aktuell gehe man davon aus, dass das 2019 gestartete Programm weltweit etwa 30.000 Arbeitsplätze betreffen werde, so der Konzern. „Das heißt, sie werden dabei verändert, verlagert oder aufgegeben."
  • Wie Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet, hat Apple seine Zulieferer beauftragt, mindestens 75 Mio. 5G-iPhones herzustellen, was ungefähr dem Volumen bei der iPhone-Einführung im Vorjahr 2019 entspricht.
  • Tesla sichert sich die Möglichkeit, über die Ausgabe von Aktien Mrd. Dollar einzusammeln. Im Rahmen eines sog. Equity Distribution Agreement mit verschiedenen Banken können Aktien für bis zu 5 Mrd. Dollar ausgegeben werden, wie am Dienstag aus bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereichten Dokumenten hervorging. Bei einer solchen Vereinbarung werden die Papiere nicht auf einen Schlag und direkt potenziellen Anlegern angeboten, sondern in mehreren kleinen Tranchen via Banken am Markt platziert.
  • Amazon will in den USA testweise mit der Zustellung seiner automatisierter Lieferdrohnen beginnen. Die Luftverkehrsbehörde FAA hat dazu den Fluggeräten die nötige Zertifizierung erteilt, wie der Online-Händler mitteilte. Allerdings werde es noch dauern, bis Lieferungen per Drohne regulär zum Alltag gehörten, so Amazon.
  • Die Videokonferenz-Firma Zoom hat im zweiten Quartal einen Umsatzsprung im Jahresvergleich von knapp 146 Mio. Dollar auf 663,5 Mio. Dollar verzeichnet. Der Quartalsgewinn sprang von 5,5 Mio. Dollar vor einem Jahr auf 186 Mio. Dollar hoch. Für das laufende Quartal rechnet das Unternehmen nun mit einem Umsatz zwischen 685 und 690 Mio. Dollar.
  • Bei Apple und dem Elektroautobauer Tesla deutet sich eine Fortsetzung der Rekordrally an. Die Aktien beider Unternehmen hatten am Montag nach dem Vollzug von Aktiensplits erneut Bestmarken aufgestellt.
  • Der Erbe des Samsung-Imperiums, Lee Jae Yong, soll vor Gericht. Die Ermittler verdächtigen das Management des südkoreanischen Konzerns, die Fusion zweier Konzerntöchter vor fünf Jahren auf illegale Weise durchgeführt zu haben, um Lee die Kontrolle bei Samsung zu sichern. Die Staatsanwaltschaft klagte den Vizevorsitzenden von Samsung Electronics wegen Aktienkursmanipulation, Untreue, Verstoßes gegen Rechnungsprüfungsvorschriften und anderer Delikte an. Neben Lee wurde gegen zehn weitere ehemalige und derzeitige Manager Anklage erhoben.
  • Verdachtsmeldungen der Anti-Geldwäsche-Einheit des Zolls zu Wirecard sind bei der zuständigen Staatsanwaltschaft nach Einschätzung von Bundestags-Abgeordneten nicht weiter bearbeitet worden. Anfang 2019 habe die Financial Intelligence Unit (FIU) des Zolls „sehr werthaltige" Informationen an das Landeskriminalamt Bayern weitergereicht, sagte der SPD-Abgeordnete Jens Zimmermann auf der Sondersitzung des Finanzausschusses des Bundestages zu Wirecard. Dabei ging es um Wirecard-Vorstände, die in merkwürdige Transaktionen verwickelt gewesen sein sollten. Diese „Smoking Gun" sei aber dann von der Staatsanwaltschaft offenbar nicht weiter verfolgt worden. „Das ist natürlich ein Punkt, der schon aufhorchen lässt", sagte Zimmermann.
  • Der Bertelsmann-Konzern hat im ersten Halbjahr wegen wegbrechender Werbeerlöse in der Corona-Pandemie einen Gewinnrückgang erlitten. Das Ergebnis lag bei 488 Mio. Euro und damit um 14 Mio. Euro unter dem Wert des ersten Halbjahres des Vorjahres. Der Konzernumsatz ging um knapp neun Prozent auf 7,8 Mrd. Euro zurück. Der Konzern rechnet für das zweite Halbjahr mit einer schrittweisen Erholung der Werbemärkte.
  • Die Gewerkschaft Verdi hat die Gläubiger des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof ermahnt, dem vom Management vorgestellten Insolvenzplan zuzustimmen, um den Konzern weiterführen zu können. „Die Alternative ist eine Zerschlagung des Konzerns", warnte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. Laut Insolvenzplan müssen Vermieter, Lieferanten und andere Gläubiger auf einen Großteil ihrer Forderungen an den Warenhauskonzern verzichten, um dem Konzern einen Neuanfang zu ermöglichen. Insgesamt soll es Medienberichten zufolge um über 2 Mrd. Euro gehen. Außerdem sieht der Plan die Schließung von fast 50 Häusern vor.
  • Der Gewerbeimmobilien-Spezialist Aroundtown will 165 Mio. eigene Aktien zu einem Angebotspreis zwischen 4,60 und 5 Euro zurückkaufen, teilte der Konzern mit. Die Transaktion solle vom 3. bis zum 16. September laufen. Die Zahl der Aktien entspreche 10,7 Prozent des Grundkapitals. Im Juni hatte Aroundtown bereits für eine halbe Milliarden Euro Aktienrückkäufe angekündigt.
  • Die Beteiligungsgesellschaft Rocket Internet sagt der Börse Lebewohl. Am Dienstagmorgen gab das Unternehmen ein Rückkaufprogramm für alle ausstehenden Aktien bekannt und berief eine außerordentliche Hauptversammlung ein. Anleger sollen mit 18,57 Euro je Aktie abgefunden werden, das entspricht dem gewichteten Durchschnittskurs der vergangenen sechs Monate und damit dem gesetzlichen Mindestpreis. Einige Anleger spekulieren nun offenbar auf einen ordentlichen Nachschlag beim Übernahmepreis, denn der Kurs legte im frühen Handel deutlich zu. Doch Fakt ist auch: An die Börse gegangen war Rocket Internet 2014 zu 42,50 Euro pro Aktie. Zeichnern der Papiere, die sie bis heute gehalten haben, drohen also hohe Verluste.
  • Die Deutsche Bank ist offenbar weiter an einer Übernahme der Wirecard-Bank interessiert. Stefan Hoops, Chef der Unternehmenssparte des Instituts, nannte auf dem Karriere-Netzwerk LinkedIn nach Angaben des „Handelsblatts“ mehrere Optionen für die Strategie der Deutschen Bank, um im Zahlungsverkehr zu wachsen. An dritter Stelle fragt er demnach, ob nicht die Übernahme „von Teilen Wirecards“ eine „nützliche Ergänzung“ wäre. Mit dem Beitrag signalisiere das Institut, dass es weiter an der Wirecard-Bank interessiert sei, ohne aber eine allzu große Bereitschaft anzudeuten, dafür einen höheren Kaufpreis als bislang bieten zu wollen, kommentiert das Blatt. Bloomberg hatte berichtet, dass die Deutsch Bank nicht-bindenden Gebote für das Kerngeschäft des insolventen Zahlungsdienstleister abgegeben hätte, die aber alle unter 100 Mio. Euro lägen.
  • Der Batteriehersteller Varta stemmt ein enormes Wachstum. Das liegt vor allem an der boomenden Nachfrage nach den kleinen Akkus für kabellose Kopfhörer. Der Markt steht erst am Anfang, glaubt Vorstandschef Herbert Schein im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeine Zeitung“. „Hinter uns liegt das beste Halbjahr der Unternehmensgeschichte, und wir glauben, im zweiten Halbjahr noch schneller wachsen zu können“. Derzeit baue man in Nördlingen eine neue Fabrik und wolle am Standort tausend Mitarbeiter einstellen. „Wir wollen in diesem Jahr einen Umsatz von bis zu 830 Millionen Euro erreichen und eine operative Rendite von 26 Prozent. Damit sind wir natürlich sehr zufrieden, denn wir schaffen diese Marge, obwohl wir in einem enormen Aufbau der Produktion sind“, betont Schein.
  • Am Frankfurter Flughafen bleiben die Passagierzahlen weiter auf niedrigem Niveau. In der Woche vom 24. bis 30. August zählte der Betreiber Fraport 319.207 Fluggäste in Frankfurt und damit 79,3 Prozent weniger als in der entsprechenden Kalenderwoche ein Jahr zuvor, wie er am Dienstag mitteilte. Das waren nochmals 11.000 Passagiere weniger als in der Vorwoche. Die Zahl der Flugbewegungen sank im Jahresvergleich um 63,2 Prozent auf 3.917 Starts und Landungen. Das Aufkommen an Fracht und Luftpost fiel um 11,6 Prozent auf 35.440 Tonnen.
  • Der Mobilfunkanbieter Freenet hat kurz nach der Ankündigung des Verkaufs der Schweizer Beteiligung Sunrise ein Aktienrückkaufprogramm beschlossen. Für bis zu 100 Mio. Euro sollen bis zu fünf Mio. Aktien, rund 3,9 Prozent des Grundkapitals, an der Börse erworben werden, wie das Unternehmen am Montagabend mitteilte. Das Programm laufe bis zum Jahresende.
  • Der Wohnwagen- und Wohnmobilhersteller Knaus Tabbert plant einen IPO im Prime Standard der Deutschen B��rse. Neben den Aktien aus dem Bestand derzeitiger Aktionäre will das Unternehmen auch neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung anbieten, wie Knaus Tabbert am Dienstag mitteilte. Mit der Kapitalerhöhung will das Unternehmen 20 Mio. Euro einnehmen, was u. a. in einen Produktionsausbau fließen soll.

Konjunktur & Politik

  • Österreich hofft darauf, bereits Anfang 2021 mit Corona-Impfungen beginnen zu können und hofft auf die Bereitstellung von anfänglich 600.000 Impfdosen für 300.000 Menschen bis zum Jahreswechsel, wie Gesundheitsminister Rudolf Anschober laut Nachrichtenagentur AFP sagte.
  • Die Einkaufsmanagerdaten von IHS Markit signalisieren eine solide Verbesserung der Geschäftsbedingungen im gesamten US-Fertigungssektor. Der saisonbereinigte IHS Markit-PMI verzeichnete im August einen Wert von 53,1 Punkte und lag damit leicht unter der zuvor veröffentlichten Flash-Schätzung von 53,6 Zählern, aber über dem Wert von 50,9 zu Beginn des dritten Quartals. Der Aufschwung spiegelte einen markanten Anstieg von Produktion und Auftragseingängen wider. Auch der ISM-Indes stieg im August weiter an. Der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management kletterte von 54,2 Punkten im Vormonat auf 56,0 Zähler. Dies ist der höchste Stand seit November 2018. Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg auf 54,8 Punkte gerechnet.
  • In den USA sind die Bauausgaben im Juli erstmals seit Februar gestiegen. Im Monatsvergleich hätten die Investitionen um 0,1 Prozent angezogen, teilte das US-Handelsministerium mit. Analysten hatten aber deutlich stärkeren Zuwachs um 1,0 Prozent erwartet.
  • Für den VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch ist es unabdingbar, dass ein zweiter Corona-Lockdown verhindert wird. Darauf müssten die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft angesichts bereits erheblicher Schäden aus der ersten Pandemie-Welle und wieder steigender Infektionszahlen nun „alle Anstrengungen ausrichten“, sagte Pötsch bei einer Veranstaltung der Deutschen Handelskammer in Österreich. Es stelle sich „die Frage, ob die bisher beschlossenen Hilfsprogramme ausreichend sind, um wirtschaftlich gut über die nächsten Monate zu kommen", so Pötsch. Aktuell bleibe die Gesamtlage mehr als besorgniserregend. Der VW-Chefkontrolleur nannte die „labile bis schwache" Nachfrage, die Unterauslastung der Industrieproduktion und eine mögliche Verschärfung des Infektionsgeschehens im Herbst und Winter als zentrale Punkte.
  • In der Eurozone sind die Verbraucherpreise im August in den negativen Bereich gefallen. Die Inflationsrate sank um 0,2 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Dienstag nach einer ersten Schätzung mitteilte. Im Juli hatte die Inflationsrate noch bei +0,4 Prozent gelegen. Analysten waren von einem Anstieg der Verbraucherpreise um 0,2 Prozent ausgegangen. Hauptgrund für die schwache Preisentwicklung waren die sinkenden Kosten für Energie. Hier meldete Eurostat für August einen Rückgang im Jahresvergleich um 7,8 Prozent.
  • In der Eurozone ist die Arbeitslosenquote im Juli erneut gestiegen. Die Quote habe um 0,2 Prozentpunkte auf 7,9 Prozent zugelegt, teilte das Statistikamt Eurostat mit. Das ist der höchste Stand seit Ende 2018. Analysten hatten wegen der Folgen der Corona-Krise mit einem noch stärkeren Zuwachs der Arbeitslosigkeit gerechnet. Die Quote für Juni wurde etwas nach unten revidiert, von zuvor 7,8 Prozent auf nur noch 7,7 Prozent.
  • Der Kandidat der Demokratischen Parte bei der Präsidentschaftswahl in den USA, Joe Biden, hat dem Amtsinhaber Trump Unfähigkeit und Scheitern in der Corona-Krise sowie ein Anstacheln der Gewalt in amerikanischen Städten vorgeworfen. „Es wüten Brände und wir haben einen Präsidenten, der die Flammen anfacht, anstatt sie zu bekämpfen." Dabei wies Biden auf rechtsgerichtete Milizen und rassistische Gruppen hin. „Dieser Präsident kann die Gewalt nicht beenden", so Biden.
  • Die Zahl der registrierten Arbeitslosen in Deutschland ist im August erneut gestiegen. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg mitteilte, waren 2,95 Mio. Menschen als arbeitslos gemeldet. Das sind 45.000 mehr als im Juli und 636.000 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 6,4 Prozent. Die Zahl der Unterbeschäftigten stieg ebenfalls leicht auf 3,69 Mio. Bei der Unterbeschäftigung werden auch Personen erfasst, die an Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen oder kurzfristig arbeitsunfähig sind. Ein zusätzlicher coronabedingter Anstieg sei wie schon im Juli nicht zu beobachten gewesen, betonte der Vorstandschef der Bundesagentur, Detlef Scheele. Im Juni sind 5,36 Mio. Menschen in Deutschland in Kurzarbeit gewesen, wie die BA weiter berichtete. Im Mai hatte die Zahl noch bei 5,82 Mio. gelegen.
  • Nach der schweren Corona-Rezession blieb die Eurozone-Industrie auch im August auf Erholungskurs. Dank kräftiger Zuwächse bei Produktion und Auftragseingang hielt sich der IHS Markit Eurozone Einkaufsmanagerindex mit 51,7 Punkten nach 51,8 Zählern im Juli den zweiten Monat hintereinander über der Marke von 50 Punkten, ab der Wachstum angezeigt wird. Die Vorabschätzung wurde damit bestätigt. „Die starken Produktionssteigerungen der Industrieunternehmen in der Eurozone im August liefern ermutigende Hinweise darauf, dass die Produktion nach dem Corona-bedingten Einbruch im zweiten Quartal 2020, im dritten Quartal weiter kräftig hochgefahren werden dürfte“, kommentierte Markit-Chefökonom Chris Williamson. „Zudem stiegen die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist auf den höchsten Wert seit über zwei Jahren, nachdem sie im Frühjahr in nie da gewesener Weise abgestürzt waren“.
  • Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Israel ist am Vortag um 2.159 angestiegen, wie die Gesundheitsbehörde des Landes mitteilte. Das ist der höchste Ein-Tages-Wert, der in Israel seit dem Ausbruch der Pandemie registriert wurde. Im Vergleich haben die Gesundheitsämter in Deutschland am Montag 610 neue Corona-Infektionen gemeldet.
  • Tschechiens Senatspräsident Milos Vystrcil hat in einer Rede vor dem Parlament in Taiwan Freiheit und Demokratie eingefordert. „Ich bin ein Taiwaner", sagte der Politiker als Zeichen der Solidarität mit der demokratischen Inselrepublik, die von der kommunistischen Führung in Peking unter Druck gesetzt wird. Der Auftritt vor dem Parlament hat eine schwere Verstimmung zwischen China und Tschechien ausgelöst.
  • Die australische Notenbank RBA hat ihren lockeren geldpolitischen Kurs bekräftigt und das Kreditprogramm für kleine und mittelständische Unternehmen ausgeweitet. Der Leitzins bleibe bei 0,25 Prozent, teilte die Reserve Bank of Australia mit. Die Entscheidung war erwartet worden.
  • Im vergangenen Juli waren nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes rund 44,6 Mio. Personen mit Wohnort in Deutschland (Inländerkonzept) erwerbstätig. Im Vormonatsvergleich stieg die Zahl der Erwerbstätigen damit saisonbereinigt merklich um 55.000 Personen bzw. 0,1 Prozent, nach einer Stabilisierung im Juni mit einem geringfügigen Anstieg um 7.000 Personen gegenüber Mai. Damit ergeben sich laut der Statistikbehörde erstmals seit Beginn der Corona-Krise wieder größere Beschäftigungsgewinne. Allerdings liegt die Erwerbstätigenzahl weiter deutlich unter dem Vorkrisenniveau: So waren im Juli saisonbereinigt 1,3 Prozent oder 584.000 Personen weniger erwerbstätig als noch im Februar, dem Monat vor Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland.
  • Fast alle privaten Gläubiger tragen die Umschuldung Argentiniens (sprich: Schuldenschnitt) mit. Die Eigentümer von 93,5 Prozent der nach ausländischem Recht ausgegebenen Bonds hätten das letzte Umschuldungsangebot der Regierung angenommen, sagte Wirtschaftsminister Martín Guzmán am Montag. Über bestimmte Vertragsklauseln werden nun rund 99 Prozent der alten Titel in neue Papiere umgewandelt. Am kommenden Freitag sollen die neuen Anleihen ausgegeben werden.
  • Die Stimmung unter den deutschen Autoherstellern und Zulieferern hat sich im August verbessert. Von -68,3 Punkten im Juli stieg die Beurteilung der Geschäftslage auf -34,8 Punkte im August, wie das ifo Institut berichtet. „Im dunklen Keller geht ein Licht an“, umschreibt ifo-Experte Klaus Wohlrabe die Lage. Die Erwartungen zum künftigen Geschäft fielen leicht auf +37,4 Punkte, nach +40,9 im Juli.
  • Die Geschäftsaktivität der kleineren und privat geführten Industrieunternehmen in China beschleunigt sich überraschend. Dies signalisiert der IHS Markit/Caixin-Einkaufsmanagerindex für die Branche, der im August von 52,8 auf 53,1 Punkte anzog. Das ist der höchste Wert seit 2011. Experten hatten mit einem Rückgang gerechnet. Bei den Unternehmen entwickelten sich sowohl die Produktion als auch die neuen Aufträge noch stärker als im Juli.
  • In den USA hat die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen die Marke von sechs Mio. Fällen überschritten, wie die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore meldet. Mehr als 183.000 Infizierte starben bereits an oder mit dem Coronavirus. Die USA sind gemessen an den absoluten Zahlen das am schwersten von der Pandemie betroffene Land der Welt.
  • Die Demokratiebewegung in Belarus um die Oppositionelle Maria Kolesnikowa hat eine Partei zur Erneuerung des Landes gegründet. Die politische Kraft ‚Wmestje‘ (‚Miteinander') solle den Menschen, die Veränderungen wollten, eine Basis geben. Zugleich will die Opposition mit einem landesweiten Streik den Druck auf Staatschef Lukaschenko weiter erhöhen.

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