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10:24 Uhr, 06.12.2023

Geschäftsklima im Mittelstand steigt zum zweiten Mal in Folge

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones) - Das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland ist im November laut dem KfW-Ifo-Mittelstandsbarometer zum zweiten Mal in Folge gestiegen - und zwar um genau 1,0 Zähler auf minus 15,9 Saldenpunkte. Noch beruhe der Stimmungsaufschwung nur auf den weniger pessimistischen Geschäftserwartungen, die im November recht deutlich um 3,0 Zähler auf jetzt minus 19,0 Saldenpunkte zulegten, teilte KfW Research mit. Damit lägen sie zwar noch immer weit unter der Nulllinie, die für den langfristigen Durchschnitt steht. "Aber die Richtung stimmt hier schon seit September." Die Beurteilung der Geschäftslage sinke dagegen nach dem Plus im Vormonat aktuell um 1,4 Zähler auf jetzt minus 13,0 Saldenpunkte.

Allerdings komme die Verschlechterung der Geschäftslage allein aus dem gewichtigen Dienstleistungssegment, in dem auch das Geschäftsklima insgesamt um 1,4 Zähler zurückgehe. In allen anderen Hauptwirtschaftsbereichen meldeten die mittelständischen Unternehmen dagegen eine zumindest leicht verbesserte Geschäftslage und steigende Geschäftserwartungen, sodass das Geschäftsklima dort jeweils zulege. Mit einem Plus von 4,7 Zählern ist der Anstieg im Großhandel laut den Angaben am deutlichsten. Im verarbeitenden Gewerbe, im Bauhauptgewerbe und im Einzelhandel geht das Geschäftsklima demnach jeweils um etwa 2,5 Zähler nach oben.

In den Großunternehmen steigt das Geschäftsklima laut den Angaben um 2,0 Zähler, liegt mit jetzt 24,7 Saldenpunkten aber immer noch deutlich unter dem Geschäftsklima im Mittelstand. Im November verbesserten sich bei den Großunternehmen aber sowohl die Geschäftserwartungen als auch die Lageurteile. "Die Unternehmensstimmung hat offenbar im Herbst ihren Talboden durchschritten. Langsam keimt auch in den Unternehmen Hoffnung auf fürs kommende Jahr", sagte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. Sie rechnete für 2024 "mit einer moderaten Konjunkturerholung, die vor allem auf dem privaten Konsum beruht".

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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