Gerangel um Opel geht weiter
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Berlin (BoerseGo.de) - Auch nach Ablauf der von der Bundesregierung gesetzten Frist zur Vorlage von Sanierungsplänen geht das Gerangel der potentiellen Opel-Investoren weiter. Fiat-Chef Sergio Marchionne warnte gegenüber dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" vor einem Verkauf an den österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna. Man selbst kenne den russischen Markt vermutlich besser als Magna, sagte Marchionne in Bezug auf die Pläne des Autozulieferers. Russland könne "die Opel-Halden nicht aufnehmen, ohne die einheimische Industrie zu gefährden." Wenn einer seine Leute mit einem solchen Plan wie Magna komme, "wäre er am nächsten Morgen seinen Job los", sagte Marchionne.
Fiat hat seinen eigenen Übernahmeplan am Samstag offenbar nachgebessert. Fiat sei bereit, selbst mehr Risiken zu tragen und sich mit mehr Eigenkapital zu beteiligen, sagte Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg nach Berichten verschiedener Nachrichtenagenturen. Laut "Bild"-Zeitung plant Fiat die Streichung von 18.000 Stellen in Europa, auch in Werken der Marke Fiat. Zudem würden Staatsbürgschaften in Höhe von 7 Milliarden Euro verlangt.
Unterdessen will auch Magna die eigenen Pläne noch einmal nachbessern, berichtet die "Welt am Sonntag". Nachdem Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers Kritik an den Magna-Plänen geäußert hatte, wolle Magna möglicherweise auf die eigentlich geplante Streichung von 2.200 Stellen im Bochumer Opel-Werk verzichten. Rüttgers hatte gesagt, man werde es nicht hinnehmen, dass die von Magna geplanten Stellenstreichungen fast komplett zu Lasten Nordrhein-Westfalens gingen.
Laut "Spiegel" sieht der Magna-Plan vor, dass der Bund die Opel-Pensionslasten in Höhe von drei Milliarden Euro zumindest teilweise übernimmt, zusätzlich zu einer geforderten Bürgschaft in Höhe von 4,5 Milliarden Euro. Magna wolle mit dem Pensionssicherungsverein zusammenarbeiten um eine "akzeptable Lösung zu finden". Als Gegenleistung wolle Magna jedes Jahr zwei Prozent seines Nettogewinns für wohltätige Zwecke spenden. Zudem solle die Zahl der jährlich produzierten Autos in Rüsselsheim von 160.000 auf 250.000 steigen. Auch in Bochum sollen laut "Spiegel" 58.000 Einheiten mehr als bisher produziert werden.
Die Bundesregierung will dem Vernehmen nach bis Ende kommender Woche eine Grundsatzentscheidung treffen. Dabei ist offenbar auch weiterhin ein Gang in die Insolvenz nicht ausgeschlossen. Neben Magna und Fiat hat auch der US-Investor Ripplewood ein Konzept für Opel vorgelegt. Zudem hat laut US-Nachrichtenagentur Bloomberg ein chinesischer Hersteller gegenüber General Motors Interesse an Opel signalisiert. Es sei aber ungewiss, ob tatsächlich ein Angebot vorgelegt werden soll.
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