Geld verdienen ist schwierig geworden
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Schon in den ersten sechs Monaten legten die Weltbörsen die schwächste Performance seit rund zwei Jahrzehnten hin. Doch das Leiden der Börsianer ist damit offenbar noch immer nicht vorüber. Denn auch der Juli präsentiert sich bisher momentan von seiner schwachen Seite. Und den jüngsten schlechten Nachrichten nach zu urteilen, wird sich das Bild so schnell auch nicht aufhellen. In Amerika wurde vergangenen Freitag bekanntlich die kalifornische Indymac-Bank wegen akuter Liquiditätsprobleme unter die Kontrolle des staatlichen Einlagensicherungsfonds gestellt. Das ist gleichbedeutend mit der größten Bankenpleite seit 1984. Ebenfalls ins Wanken geraten sind die beiden größten amerikanischen Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac. Wie Ernst es um diese beiden Institute steht, zeigt sich an den vom Senat beschlossenen Garantien für Immobilienkredite im Wert von stolzen 300 Mrd. Dollar.
Die Kreditkrise gärt somit weiter und ein Ende der Probleme ist nicht in Sicht. Solange aber nicht klar ist, welche Belastungen noch auf das Finanzsystem zukommen und wie es mit der Weltwirtschaft weiter geht, dürfte die Risikoaversion hoch bleiben. Das trifft nicht zuletzt auch die Ostbörsen, zumal diese noch immer tendenziell als Exotenbörsen gelten. Außerdem haben die Volkswirtschaften sowohl in Osteuropa als auch in Asien zunehmend mit eigenen Schwierigkeiten zu kämpfen. Eines der größten Probleme ist dabei wie an dieser Stelle schon öfters beschrieben die steigende Inflation. Diese bedroht nicht nur das Wachstum, sondern drückt auch auf die Bewertung, weil Anleger bei steigender Inflation eine höhere Risikoprämie verlangen. Immer mehr Aktienindizes haben wegen diesem schwierigen Umfeld inzwischen 20 Prozent und mehr gemessen an ihren Höchstkursen verloren. Wie breit gefächert die Kursrückgänge ausfallen, zeigt sich auch am MSCI Weltindex. Denn auch der hat mittlerweile mehr als 20 Prozent eingebüßt. Damit kann hoch offiziell per Definition von einem Bärenmarkt gesprochen werden. Selbstredend, dass sich damit auch die charttechnische Ausgangslage trübe gestaltet. Historisch gesehen ist der Eintritt in einen Bärenmarkt zwar nicht das Ende der Welt. So notierte der S&P 500 Index in den neun Bärenmärkten, die er seit 1956 erlebte, zwölf Monate später fast immer im Plus. Weitere Verluste setzte es allerdings ausgerechnet in den 70er Jahren, als sich eine Stagflation breit machte. Genau das, nämlich dauerhaft steigende Preise und eine konjunkturelle Stagnation oder sogar Schrumpfung befürchten eine wachsende Zahl an Marktteilnehmern auch jetzt. Sollte sich diese Sorge bewahrheiten, dürfte es weiterhin sehr schwierig bleiben an den Weltbörsen.
Mut macht oberflächlich betrachtet zwar die Bewertung. Diese machen optisch gesehen oft einen günstigen Eindruck. Doch auch diese Hoffnung steht auf wackeligen Beinen. Denn es besteht weiterhin die Gefahr, dass sich die aktuellen Gewinnschätzungen noch als Luftnummern erweisen werden. Wegen des nach wie vor völlig unklaren Ausblicks fahren Anleger vermutlich am besten damit, wenn sie die weitere Entwicklung von der Seitenlinie beobachten und ihr Pulver trocken halten. Im Musterdepot fuhren wir deshalb schon seit einiger Zeit eine hohe Liquiditätsquote. Das war aber nicht ausgereichend, um uns vor Verlusten zu verschönen. Um die seit Auflage des Depots eingefahrenen Gewinne nicht noch weiter zu gefährden, ziehen wir die Reißleine und stellen einige unserer bisherigen Favoriten glatt (siehe auch Musterdepot im Überblick).
Quelle: Ostbörsen-Report
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