Geld regiert die Welt
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Dieser Satz traf 2008 mehr denn je auf die Märkte rund um den Globus zu. Geld, das im Rahmen weltweit umfangreicher Konjunkturpakete die Realwirtschaften stärken soll.
· So beabsichtigt die neue US-Regierung, die heimische Wirtschaft mit einem Konjunkturpaket von geschätzten 700 Milliarden US-Dollar zu stützen.
· China hat sein erst kürzlich aufgelegtes Konjunkturprogramm von 460 Milliarden Euro auf 1,2 Billionen Euro erweitert.
· Die Europäische Union hat zur Stärkung der Wirtschaft im Euroraum 200 Milliarden Euro (1,5 % des EU-BIPs) eingeplant. Mit Blick auf die Geldpolitiken der Notenbanken weltweit scheint das Sprichwort derzeit auch umgekehrt zu gelten: „Die Welt (= die Notenbanken) regiert das Geld.“
· Zum einen versuchen die Notenbanken, den Preis des Geldes zu drosseln, indem sie die Leitzinsen deutlich gesenkt haben und die US-Fed jüngst eine Phase der Nullzinspolitik eingeläutet hat.
· Zum anderen streben sie eine Wiederbelebung des Geldkreislaufes an, indem z. B. die Fed nicht nur den Aufkauf von Hypothekenschulden sowie besicherten Wertpapieren ausdehnt, sondern zudem eine Versorgung der privaten Haushalte und kleinen Unternehmen mit Krediten sicherstellen will.
Die entschlossene Fiskal- und Geldpolitik könnte dazu führen, dass das für die Realwirtschaft wichtige „Schmiermittel“ Geld wieder in ausreichender Menge fließt. Erste kleinere Erfolge sind erkennbar: Die Risikoprämien am Interbankenmarkt scheinen sich allmählich zu reduzieren. Auch der iTraxx-Crossover, der die Kosten für Kreditabsicherungen widerspiegelt, sank im Dezember.
Allerdings gilt ebenso, dass Geld nicht alles ist und dass das Vertrauen der Marktteilnehmer nur langsam zurückgewonnen werden kann. 2009 wird sicher kein einfaches Jahr, einige alte Bekannte dürften uns wiederbegegnen und die im Januar startende Berichtssaison zu den Unternehmensgewinnen könnte mit Blick auf die Nachfrageflaute in Q4 2008 zu einem neuen Belastungstest werden.
Angesichts eines bereits ausgeprägten Pessimismus der Marktteilnehmer hinsichtlich der Konjunktur- und Gewinnerwartungen, deutlich reduzierter Bewertungen sowie hoher Kassenbestände bei Investoren bleibt zu hoffen, dass die Märkte den Belastungen 2009 standhalten können. Das neue Jahr wird somit wohl kein einfaches Jahr, aber es dürfte auch Renditechancen bieten.
Geld kann viel bewegen. Aber was wäre all dies ohne Glück?
Quelle: Allianz Global Investors
Allianz Global Investors Deutschland verwaltet rund 270 Milliarden Euro (Stand: 30.09.2008) für private sowie institutionelle Anleger und ist damit Deutschlands größter Asset Manager. Weltweit gehört Allianz Global Investors mit 969 Milliarden Euro verwaltetem Vermögen zu den größten aktiven Vermögensverwaltern und ist in mehr als 25 Wirtschafts- und Wachstumszentren mit über 900 Investmentprofis vertreten.
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