Kommentar
08:01 Uhr, 04.11.2009

Geht jetzt die Post ab? – Gelber Riese vor Zahlen

Erwähnte Instrumente

  • Wave XXL auf Deutsche Post D
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  • Diskontzertifikat
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„Ab geht die Post,“ – das scheint derzeit an der Börse nicht zuzutreffen. Denn die Aktie der Deutschen Post AG ist seit Jahresbeginn bis zum Freitag (30. Oktober) um 3,4 Prozent auf 11,40 Euro abgesackt, womit der Gelbe Riese zu den schlechteren Werten im DAX zählt. Vor einem Jahr hat die Post noch bei 8,72 und vor fünf Jahren bei 15,33 Euro notiert.

Das relativ schlechte Abschneiden der Post hat dabei nur allzu gute Gründe. Denn das Geschäftsmodell des Logistikkonzerns steht aktuell gleich in mehrfacher Sicht unter Druck. So stammt ein erheblicher Teil der Gewinne aus dem Briefgeschäft. Obwohl das gesetzliche Briefmonopol bereits gefallen ist, konnte der ehemalige Staatskonzern die Wettbewerber bislang auf Distanz halten. Der Konzern vereinbarte mit der Gewerkschaft einen Mindestlohn für Briefzusteller, der von der Bundesregierung für allgemeinverbindlich erklärt wurde. Viele Mitbewerber wollten dieses Lohnniveau nicht zahlen und zogen sich aus dem Briefmarkt zurück.

Monopolstellung und Steuerprivileg in Gefahr

Doch laut einem Bericht der Wirtschaftswoche planen Mitbewerber wie TNT und Pin Mail jetzt unter dem Namen „Mail Alliance“ den gemeinsamen Aufbau eines bundesweiten Zustellnetzes. Darüber hinaus wird in der Politik ein Ende der Mehrwertsteuer-Befreiung der Deutschen Post diskutiert. Denn anders als die Mitbewerber muss die Post nach dem Umsatzsteuergesetz für Briefe und Pakete keine Mehrwertsteuer von 19 Prozent erheben, was eine erkleckliche Marktverzerrung darstellt.

Dennoch gibt es auch positive Nachrichten für den „Gelben Riesen“. Der Logistikdienstleister Hermes rechnet aufgrund des steigenden Internethandels mit einem Wachstum des europäischen Paketmarktes von derzeit etwa 6 auf 14 Mrd. Euro in 2014, woran auch die Post partizipieren könnte.

Von erheblicher Bedeutung für die Kursentwicklung dürften daher die Quartalszahlen sein, die am kommenden Donnerstag (5. November) vorgelegt werden. Im zurückliegenden zweiten Quartal musste die Post nach eigenen Angaben eine Verringerung des Umsatzes um 17,7 Prozent auf etwa 11,1 Mrd. Euro verkraften, während der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) sogar um 37,8 Prozent auf 257 Mio. Euro einbrach. Um der negativen Entwicklung zu begegnen, hat Post-Chef Frank Appel ein Sparprogramm initiiert. Falls das Kostensenkungsprogramm greifen und die Geschäftszahlen besser als erwartet ausfallen sollten, könnte bei dem Logistikriesen vielleicht doch noch die Post abgehen.

Anlagemöglichkeiten mit Derivaten

Für risikobereitere Anleger, die steigende Kurse bei der Post erwarten, könnte der WAVE XXL DB4DM9 vom X-markets Team der Deutschen Bank interessant sein. Das Derivat ist mit einem Hebel von gut drei ausgestattet, wodurch der Call rund dreimal stärker steigt oder fällt als die zugrunde liegende Aktie. Falls die Deutsche Post jedoch den Stopp Loss bei 8,55 Euro berührt oder unterschreitet, wird das Derivat ausgestoppt und zum Restwert ausbezahlt.

Dagegen könnte der WAVE XXL Put DB8SV8 mit einem Hebel von knapp vier für risikobereitere Anleger attraktiv sein, die auf fallende Kurse setzen möchten. Denn der Put legt im Wert zu, wenn die Deutsche Post nachgibt. Sofern die Aktie indes den Stopp Loss bei 13,75 Euro berührt oder überschreitet, wird das Derivat ausgestoppt und der Restwert dem Anleger überwiesen.

Eine interessante Wahl für risikoaversere Anleger könnte das Deutsche Post Diskont Zertifikat DB5RVL mit einer Laufzeit bis zum 14. Juni 2011 sein. Das Zertifikat verfügt aktuell über einen Rabatt von gut 26 Prozent gegenüber der zugrunde liegenden Aktie, woraus sich eine Seitwärtsrendite von knapp 11 Prozent im Jahr errechnet. Dabei sind die Gewinnmöglichkeiten jedoch mit einem Cap begrenzt.

Die in diesem Dokument enthaltenen Angaben stellen keine Anlageberatung dar. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen. Der maßgebliche Prospekt für die genannten Wertpapiere kann unter www.xmarkets.de heruntergeladen oder bei der Deutsche Bank AG, CIB, GME Xmarkets, Große Gallusstraße 1014, 60311 Frankfurt, kostenfrei angefordert werden.

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