Gazprom-Anleihen bieten interessanten Renditeaufschlag
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Die Renditen erstklassig benoteter Staatsanleihen sind im Zuge der Hypothekenkrise wieder gesunken. Das erschwert Zinssparern die Suche nach lukrativen Anlagemöglichkeiten. Doch die Hypothekenkrise bringt auch neue Anlagechancen mit sich. So sind im Bereich der Unternehmensanleihen die Kurse wegen der höheren Risikoaversion der Marktteilnehmer oft gefallen und die Renditen folglich gestiegen.
Ausgewirkt hat sich dieser Effekt beispielsweise auch auf die Anleihen von Gazprom. Die bis zum 01. Juni 2015 laufende und mit einem Kupon von 5,875 Prozent ausgestattet Anleihe (ISIN: XS0220790934, 98,20 Prozent) notierte noch im Mai bei fast 104 Prozent und musste seitdem merkliche Verluste hinnehmen. Das Papier wirft dadurch inzwischen eine Rendite von 6,169 Prozent ab. Auch die bis 2. November 2017 laufende und mit einem Kupon von 5,44 Prozent ausgestattete Gazprom-Anleihe (ISIN: XS0290581569, 92,20 Prozent) hat stark gelitten, notierte diese Anleihe im Mai doch in der Spitze noch bei 100,70 Prozent. Die Rendite beträgt hier mittlerweile 6,515 Prozent.
Russisches Vorzeigeunternehmen
Beide Titel bringen damit Renditen, mit der Sparer auch absolut betrachtet anders als in den Vorjahren wieder leben können, und der Renditevorsprung kann sich auch im Vergleich mit ähnlich lang laufenden Bundesanleihen sehen. Schließlich sind die Renditeaufschläge gegenüber Bundesanleihen in beiden Fällen auf rund 210 Basispunkte zu veranschlagen.
Das ist auch deshalb eine interessante Zusatzrendite, weil es trotz der erforderlichen hohen Investitionen nur sehr schwer vorstellbar ist, dass ein Unternehmen wie Gazprom, das bekanntlich der weltweit größte Erdgasförderer ist, jemals in echte Zahlungsschwierigkeiten geraten könnte. Dagegen sprechen nicht nur die riesigen Öl- und Gasreserven des weltgrößten Gaskonzerns. Gazprom verfügt über etwa ein Sechstel aller sicher wirtschaftlich gewinnbaren Gasreserven der Welt. Hinzu kommen umfangreiche potentielle Ressourcen, vor allem in West- und Nordsibirien. Auch die Tatsache, dass es sich um das Vorzeigeunternehmen des russischen Staates handelt, lässt eine Zahlungsunfähigkeit unwahrscheinlich erscheinen.
Diese Blöße wird man sich in Russland sicherlich nicht geben, dass man bei Gasprom-Anleihen jemals etwas anbrennen lassen wird, zumal das Unternehmen in den nächsten Jahren vermutlich nicht nur im Ausland, sondern auch im Inland in der Lage sein wird, die Gaspreise weiter zu erhöhen.
Ein Unternehmen mit Investmentgrad-Rating
Dass es sich bei Gazprom um einen relativ solventen Schuldner handelt, zeigt auch die jüngste Benotung durch Fitch. Die Ratingagentur hat dem Unternehmen eine Kreditwürdigkeitsnote von BBB- verliehen, was die unterste Stufe im Bereich Investmentgrad darstellt. Bei Moody´s lautet das Rating von Gazprom auf A3 und bei S&P auf BBB. Beide Noten geben schon jetzt eine ausreichende Sicherheit geben, wobei mittelfristig sogar Hochstufungen möglich sind.
In der derzeitigen Zinslandschaft kann bei den Gazprom-Anleihen zwar nicht unbedingt mit Kursgewinnen gerechnet werden. Wer aber bis zur Endfälligkeit durchhält, ist als Depotbeimischung mit den genannten Renditen aber ganz gut bedient. Wegen der geringen Umsätze in den Gazprom-Papieren sollten etwaige Order aber unbedingt limitiert werden.
Quelle: Ostbörsen-Report
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