Kommentar
17:45 Uhr, 16.06.2020

Powell dämpft die Euphorie etwas - Audi-Aktionäre erhalten Kursaufschlag von 49 %

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  • US-Industrie erholt sich nicht so stark wie erhofft
  • US-Einzelhändler erzielen Rekordzuwachs bei den Umsätzen
  • IWH: Deutschland kommt relativ gimpflich durch die Krise
  • ZEW-Konjunkturindex: Die Zuversicht nimmt zu
  • Fed weitet Anleihekäufe aus
  • Corona-Warn-App startetin Deutschland
  • Deutscher Staat plant Rekordschulden
  • Destatis: Sinkende Energiepreise schwächen die Inflationsrate ab
  • Malaria-Medikament gegen Corona? FDA widerruft Genehmigung
  • Lufthansa nennt Zahlen zum personellen Überhang
  • CureVac will in den USA an die Börse gehen
  • Apple im Visier der EU-Wettbewerbsbehörde
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DAX

  • Nach sechs Handelstagen mit Verlusten in Folge hat der deutsche Aktienmarkt am Dienstag wieder deutliche Kursgewinne verzeichnet. Der DAX ging mit einem Plus von 3,39 Prozent auf 12.315,66 Punkte aus dem Handel. Die Aussicht auf neue Konjunkturhilfen der US-Notenbank Fed und der US-Regierung sorgte heute weltweit für Kurseuphorie. Die US-Regierung will zur Bekämpfung der Corona-Krise Kreisen zufolge eine weitere Bio. US-Dollar über Infrastruktur-Ausgaben in die heimische Wirtschaft spritzen. Zudem beginnt nun die US-Notenbank Fed mit dem direkten Kauf einzelner Unternehmensanleihen im Rahmen eines ihrer Konjunkturprogramme, um die Folgen der Corona-Krise für die heimische Wirtschaft abzufedern. Und auch die Bank of Japan fährt die Unterstützung für Unternehmen wegen der Corona-Krise deutlich hoch. Das alles sorgt für Konjunkturoptimismus und der hilft auch den deutschen Börsen. Zusätzlich lieferte der ZEW-Konjunkturindex frische Impulse. Wie das Mannheimer Institut mitteilte, stieg der von ihm erhobene Indikator um 12,4 Punkte auf 63,4 Zähler. Dies ist der höchste Wert seit März 2006. Bereits in den beiden Vormonaten hatte sich die Stimmung verbessert. Für ein wenig Ernüchterung sorgte am Nachmittag zwar Fed-Chef Jerome Powell, der zwar Anzeichen einer wirtschaftlichen Stabilisierung sieht, aber weiter nicht mit einer schnellen vollständigen Erholung von den Folgen der Corona-Pandemie rechnet. Die Unsicherheit sei weiter sehr hoch, sagte Powell vor dem US-Kongress. Zudem werde man die Käufe von Unternehmensanleihen zurückfahren, wenn sich das Funktionieren der Märkte weiter erhole.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Die Minderheitsaktionäre von Audi sollen im Rahmen des von Volkswagen geplanten Squeeze-Outs für ihre Anteilsscheine 1551,53 Euro je Audi-Aktie erhalten. Dies teilte Volkswagen am Dienstag mit. Damit erhalten die Audi-Aktionäre einen Aufschlag von rund 49 Prozent gegenüber dem zuletzt auf Xetra festgestellten Kurs von 1.040 Euro. Volkswagen hatte das Herausdrängen der Minderheitsaktionäre Ende Februar angekündigt. Volkswagen hielt zuletzt 99,64 Prozent der Audi-Aktien, womit eine Absegnung des Squeeze-Outs durch die Hauptversammlung nur noch Formsache ist.
  • Dropbox steigt ins Geschäft mit Computer-Backups und der Verwaltung von Passwörtern ein. Der Online-Speicherdienst will diese Funktionen ohne Aufpreis in seine bisherigen Abos integrieren, im Gegensatz zu manchem anderen Anbieter. Als weiteres Angebot kündigte Dropbox am Dienstag einen digitalen Tresor für wichtige Dokumente an, zu dem Nutzer in Notfällen auch anderen Personen Zugang gewähren können.
  • Der schwedische Nutzfahrzeughersteller Volvo baut im Zuge der Corona-Krise weltweit rund 4100 Stellen ab. Die Pandemie und die in aller Welt ergriffenen Corona-Maßnahmen hätten zu einer Marktsituation geführt, die die Nutzfahrzeugbranche hart treffe, erklärte der Chef der Volvo-Gruppe, Martin Lundstedt, am Dienstag. Man rechne kurz- bis mittelfristig mit einer weiterhin geringeren Nachfrage und müsse sich dementsprechend aufstellen.
  • Apple hat neue Zahlen zu dem App Store-Geschäft veröffentlicht. Der Konzern betonte dabei, dass der Großteil der Erlöse durch Apps mit dem Verkauf physischer Güter und Dienstleistungen erzielt werde und damit frei von Apples Abgaben sei. Apple erhält 30 Prozent beim Verkauf digitaler Dienste und Artikel. bei länger laufenden Abos sinkt der Anteil auf 15 Prozent. Der Musikdienst Spotify reichte deswegen eine Beschwerde bei der EU-Kommission ein. Die EU-Kommission prüft nun, ob Apple unfairen Wettbewerb in seinem App Store und beim Bezahlsystem Apple Pay betreibt. Wettbewerbskommissarin Margarete Vestager leitete am Dienstag zwei offizielle Verfahren ein. Bei Apple Pay kritisierten Banken unter anderem, dass sie nicht an Apple vorbei auf den NFC-Chip zum kontaktlosen Bezahlen zugreifen können.
  • Der japanische Mischkonzern Softbank will seinen Anteil an der Deutschen-Telekom-Tochter T-Mobile US erringern. Der Verkauf eines milliardenschweren Pakets von Aktien des US-Mobilfunkunternehmens könne dabei über private Platzierungen oder öffentliche Angebote erfolgen, so der Konzern. Vorher waren bereits entsprechende Spekulationen am Markt kursiert.
  • Die Burgerkette McDonald`s hat für Mai einen Rückgang der vergleichbaren Umsätze in den USA von 5,1 Prozent (Vormonat -19,2 %) vermeldet. Weltweit sind die Filialerlöse demnach um 20,9 % (Vormonat -39,0 %) gesunken.
  • Der Videokonferenz-Dienst Zoom hat vom wachsenden Bedarf in der Corona-Krise besonders profitiert. Laut eigener Angaben stieg die tägliche Teilnehmerzahl in Zoom-Konferenzen von 10 Mio, vor der Krise auf bis zu 300 Mio. im April. Sicherheitsprobleme und zuletzt Zensurvorwürfe sorgten für heftige Kritik.
  • Sechs ehemaligen Mitarbeitern von eBay drohen jahrelange Haftstrafen in den USA, weil sie die Verfasser eines Online-Newsletters tyrannisiert haben sollen. Die Staatsanwaltschaft beschuldigte die früheren Angestellten unter anderem, zur Einschüchterung einen Trauerkranz verschickt zu haben. Bei den Opfern handelt es sich laut Anklage um ein Blogger-Paar aus der Kleinstadt Natick im US-Bundesstaat Massachusetts, das in einem E-Commerce-Newsletter Kritik an eBay geübt hatte.
  • Die USA ändern ihre Vorschriften für heimische Unternehmen zum Umgang mit dem chinesischen Netzwerkausrüster Huawei. Dies bestätigte Handelsminister Wilbur Ross in einer Mitteilung an Reuters. Die Nachrichtenagentur hatte berichtet, die Vorschriften würden angepasst, damit US-Firmen mit den Asiaten bei der Ausarbeitung von Standards für 5G-Netzwerke kooperieren dürften.
  • Im Mobilfunknetz der Deutschen Telekom ist es in der Nacht auf Dienstag zu Störungen gekommen. Die Probleme seien jedoch wieder behoben, sagte ein Telekom-Sprecher am Dienstagvormittag. Die Ursache sei jedoch weiterhin unklar und werde nun analysiert. Telekom-Kunden hatten über Internetportale sowie Twitter Probleme mit dem Mobilfunkempfang und mit dem mobilen Internet gemeldet, unter anderem in den Großräumen Berlin, Hamburg, Frankfurt und München.
  • Der Autozulieferer und Hersteller von Schlauchschellen, Norma Group, will seinen Standort Gerbershausen in Thüringen zum Juni 2022 schließen und die Produktion verlagern. Dieser harte Einschnitt sei unvermeidlich, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu erhalten, erklärte Unternehmenssprecher Andreas Troesch. Am Sitz sollen bis zu 160 Stellen wegfallen, wie es hieß. Ein Unternehmenssprecher sagte laut der FAZ als Begründung, neben Maintal und Gerbershausen stelle die Firma am Standort Hustopece ähnliche Produkte her. Daraus folge eine ungenügende Wettbewerbsfähigkeit.
  • Beim Münchener Lichtkonzern Osram geht die Furcht vor einer Zerschlagung nach der Übernahme durch AMS um. Nach Informationen von Bloomberg prüft der österreichische Sensorspezialist einen Verkauf der Autozuliefer-Sparte von Osram. Demnach könnte das Unternehmen die größte Sparte der Münchener nach Abschluss der Übernahme in eine Holding-Struktur überführen und abstoßen, wie Bloomberg unter Verweis auf mit der Sache vertraute Personen und eingesehene Dokumente berichtet. Laut einer internen Präsentation sei das Autogeschäft des Leuchtenherstellers nun in dieselbe Kategorie eingestuft worden wie die Digitalsparte, die nach der erfolgten Übernahme verkauft werden solle.
  • Der Softwarehersteller SAP hat in der Software zur Messung und Analyse des CO2-Fußabdrucks von Kunden nach eigenem Bekunden einen neuen Wachstumshebel gefunden. SAP startet nun ein entsprechendes Angebot. „Es gibt keine vergleichbare Software auf dem Markt, um sowas abzudecken", sagte SAP-Produktvorstand Thomas Saueressig vor Journalisten. „Es gibt ein verändertes Verhalten am Markt von den Verbrauchern, da sieht man einen enormen Druck für die Firmen, in diese Richtung zu gehen". Bei der Analyse des CO2-Ausstoßes gehe es um eigene Emissionen der Kunden, aber auch um deren zugekaufte Energien und Zulieferteile. „Wir haben Automobilhersteller, aber auch Automobilzulieferer, eine breite Abdeckung von Branchen, die wir in der Koinnovation dabei haben", sagte Saueressig. Die Software wird zusammen mit Kunden entwickelt. Die ersten Systeme seien schon im Betrieb, so Saueressig.
  • Die angeschlagene Lufthansa nannte eine Woche vor der Abstimmung der Aktionäre über das staatliche Rettungspaket am Montag genaue Zahlen zum personellen Überhang. Vor allem im Flugbetrieb gibt es demnach zu viele Stellen an Bord. Dort gebe es einen rechnerischen Überhang von 5.000 Jobs, wie Lufthansa mitteilte. Davon entfallen 2.600 auf Flugbegleiter, 1.500 auf Bodenmitarbeiter und 600 auf Piloten. Insgesamt bezifferte das Unternehmen den Überhang auf 22.000 Vollzeitstellen in der Gruppe.
  • Der Impfstoffentwickler CureVac will nach Angaben des Bundesfinanzministeriums demnächst in den USA an die Börse gehen. Curevac habe einen großen Kapitalbedarf „und beabsichtigt einen Börsengang an die Nasdaq in New York im Juli 2020", schreibt das Ministerium in einer Mitteilung an den Bundestag. „Der beabsichtigte Erwerb einer Bundesbeteiligung an CureVac soll sicherstellen, dass das Unternehmen nicht durch einen ausländischen Investor übernommen wird und ins Ausland abwandert.“
  • Nach einer vermeldeten Aktienplatzierung des Großaktionärs Kinnevik standen die Aktien von Zalando am Montag nachbörslich unter Druck. Auch heute dürften die Titel deshalb im Fokus stehen. Die Schweden kündigten an, im Rahmen eines beschleunigten Verfahrens 10,6 Mio. Aktien aus dem eigenen Bestand zu verkaufen. Damit kommen nach Angaben des Investors etwa 4,2 Prozent der Zalando-Aktien auf den Markt. Zum Preis, den Kinnevik je Aktie erhält, wurde bislang nichts bekannt.
  • Trotz der Lockerungen der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie bleiben die Verkehrszahlen am Airport Frankfurt auf sehr niedrigem Niveau. So sank die Zahl der an Deutschlands größten Flughafen abgefertigten Passagiere in der Woche vom 8. bis 14. Juni im Vergleich zum Vorjahr um 92,8 Prozent auf 109.376, wie der Betreiber Fraport am Dienstag mitteilte. Damit fiel der prozentuale Rückgang etwas höher aus als in der Vorwoche und auch die Passagierzahl ging im Wochenvergleich etwas zurück.
  • Der Zahlungsabwickler Wirecard arbeitet künftig mit Wildberries, dem größten Online Einzelhändler Russlands, zusammen. Wirecard fungiere dabei als Acquirer und Zahlungsdienstleister für Wildberries in Europa und sorge dafür, dass der E-Commerce-Anbieter schnell Zahlungen von Kunden erhalte, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. „Durch unsere Zusammenarbeit mit Wildberries stellen wir unser Bestreben unter Beweis, die Digitalisierung des Einzelhandels weltweit voranzutreiben“, sagte Roland Toch, Managing Director Central Eastern Europe bei Wirecard. „Dies ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass die Entwicklung des Unternehmens zu einem Unified-Commerce-Anbieter voranschreitet“.
  • Der Streit um das Briefporto der Deutschen Post geht in die nächste Runde. Nach Einschätzung der Bundesnetzagentur dürfte das aktuell geltende Briefporto von 80 Cent gerichtlich als rechtswidrig eingestuft werden. Nach einem ähnlichen Urteil über eine frühere Portoerhöhung sprächen „gute Gründe dafür, dass auch die Klage gegen die derzeit geltenden Porti für den Kläger Erfolg haben dürfte", heißt es in einem Bericht der Bundesnetzagentur an ihren Beirat, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtete.
  • Vonovia-Chef Rolf Buch sorgt sich um Berliner Wohnungsmarkt: Die Hauptstadt benötige eine nachhaltige Wohnungspolitik, weil immer noch Zehntausende Menschen jedes Jahr zuziehen, sagte Buch dem Handelsblatt. „Ehrlich gesagt mache ich mir Sorgen um den Berliner Markt.“ Für Vonovia sei das Thema Internationalisierung aber „mindestens genauso wichtig“, so der Vorstandschef.

Konjunktur & Politik

  • US-Fed-Präsident Jerome Powell hat am Dienstag vor einem Parlamentsausschuss per Videokonferenz erneut betont, dass er für die weitere konjunkturelle Entwicklung in der Corona-Krise hohe Risiken sieht. Produktion und Beschäftigung lägen weit unter ihrem Vorkrisenniveau, sagte der Fed-Vorsitzende. Die Unsicherheit über die Stärke und Dauer der konjunkturellen Erholung sei erheblich. Allerdings hätten zuletzt einige Indikatoren auf eine Stabilisierung, in einigen Bereichen sogar auf eine leichte Belebung hingedeutet. Powell bekräftigte zudem, eine umfängliche konjunkturelle Erholung sei aus seiner Sicht unwahrscheinlich, solange die Corona-Pandemie nicht unter Kontrolle sei.
  • Die US-Industrie hat im Mai ihre Gesamtherstellung um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat gesteigert, wie die US-Notenbank berichtete. Analysten waren jedoch von einem doppelt so starken Anstieg ausgegangen. Im März und im April war die Produktion wegen der virusbedingten Lockdown-Maßnahmen massiv eingebrochen. Das Volumen der Produktion liege immer noch gut 15 Prozent unter ihrem Vorkrisenniveau vom Februar, teilte die Fed mit. Allerdings erholte sich die Güterherstellung im Produzierenden Gewerbe im Mai deutlich um 3,8 Prozent.
  • Der NAHB-Hausmarktindex in den USA ist im Juni zum Vormonat um 21 auf 58 Zähler gestiegen, wie die National Association of Home Builders am Dienstag mitteilte. Analysten hatten mit einem Anstieg auf 45 Punkte gerechnet.
  • Die Umsätze der Einzelhändler in den USA sind im Mai um 17,7 Prozent in die Höhe gesprungen. Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg um 7,7 Prozent gerechnet. Die Umsätze ohne Kfz kletterten um 12,4 Prozent gegenüber dem Vormonat. Für den April gab das Ministerium einen Rückgang von revidiert 14,7 Prozent an.
  • US-Präsident Trump erwägt Kreisen zufolge eine weitere Bio. Dollar über Infrastruktur-Ausgaben in die heimische Wirtschaft zu investieren. Dabei soll einem Entwurf des Verkehrsministeriums zufolge der Fokus auf klassischen Infrastrukturprojekte wie Straßen liegen, wie Bloomberg berichtete. Zudem sei auch noch Geld für Investitionen für Telekommunikation vorgesehen. CNBC berichtet, dass einige Berater in der Frage, ob ein Infrastrukturpaket noch in diesem Jahr verabschiedet werden kann, eine skeptische Haltung eingenommen haben.
  • Nordkorea hat das erste gemeinsame Verbindungsbüro mit Südkorea nahe der Grenze gesprengt. Mit der drastischen Maßnahme machte die Führung in Pjöngjang ihrem Ärger über eine neue Propagandaflugblatt-Aktion südkoreanischer Aktivisten weiter Luft.
  • Die Fed beginnt mit dem direkten Ankauf von Unternehmensanleihen. Die Käufe erfolgen im Rahmen eines der Fed-Programme zur Stabilisierung der Finanzmärkte in der Corona-Krise, teilte die Notenbank mit. Die Käufe sollen sich an einem speziell geschaffenen Index orientieren. Der Index werde auf Anleihen von US-Unternehmen mit Mindestanforderungen an Rating, Laufzeit und anderen Kriterien basieren.
  • US-Präsident Trump hat angekündigt, die Zahl der US-Soldaten in Deutschland von 34.500 auf 25.000 reduzieren zu wollen. Zur Begründung sagte er, die Bundesregierung weigere sich, die Verteidigungsausgaben in einem Maße zu erhöhen, die das selbstgesteckte Nato-Ziel erreichen würden. Dieses sieht vor, dass sich die Verteidigungsausgaben der Mitgliedstaaten bis 2024 dem Wert von zwei Prozent ihres jeweiligen Bruttoinlandsproduktes annähern.
  • Die deutsche Wirtschaft kann laut dem Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) die schwere Corona-Rezession besser meistern als die meisten Nachbarländer. „Die deutsche Wirtschaft wurde von der Pandemie schwer getroffen. Allerdings ist der Einbruch nicht so tief wie in den großen Nachbarländern im Euroraum, wo die Zahl der Erkrankungen und Sterbefälle relativ zur Bevölkerung höher liegt", schreiben die Wirtschaftsforscher in einem aktuellen Konjunkturbericht. „Die Rezession dürfte im zweiten Quartal an ihrem Tiefpunkt sein, denn die Epidemie ist im Mai und Juni zurückgegangen, und die Restriktionen wurden gelockert." Für das laufende Jahr geben sich die IWH-Ökonomen daher relativ optimistisch. Sie rechnen mit einem Rückgang des deutschen Bruttoinlandsproduktes um 5,1 Prozent, gefolgt von einem Aufschwung in der Größenordnung von 3,2 Prozent 2021. "
  • Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im Juni zum dritten Mal in Folge gestiegen. Der Wert liegt jetzt bei 63,4 Punkten und damit 12,4 Punkte höher als im Vormonat, wie das ZEW-Institut am Dienstag in Mannheim mitteilte. Die Einschätzung der konjunkturellen Lage für Deutschland hat sich zum ersten Mal seit Januar wieder verbessert. Der Lageindikator beträgt in der aktuellen Umfrage minus 83,1 Punkte. Er liegt damit um 10,4 Punkte höher als im Vormonat. „Die Zuversicht nimmt zu, dass die konjunkturelle Talsohle im Sommer 2020 durchschritten sein wird. Dies legt der erneute Anstieg der ZEW-Konjunkturerwartungen zusammen mit der Verbesserung der Lageeinschätzung nahe. Die Ertragserwartungen für die Branchen in Deutschland sind nach wie vor sehr unterschiedlich. Für exportorientierte Sektoren wie Fahrzeug- und Maschinenbau sowie die Finanzbranche sind die Ertragserwartungen deutlich negativ. Der Ausblick für beispielsweise die Sektoren Informationstechnologien, Telekommunikation sowie konsumnahe Dienstleistungen ist hingegen recht positiv. Nach wie vor erwarten die befragten FinanzmarktexpertInnen im dritten und vierten Quartal nur eine relativ langsame Zunahme der wirtschaftlichen Wertschöpfung“, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach.
  • Die Corona-Krise hat in Großbritannien im April und Mai hunderttausende Jobs gekostet. Die Beschäftigtenzahl fiel um 612.000, wie aus Berechnungen des Statistikamts ONS hervorgeht, die auf Steuerdaten beruhen. Die Arbeitslosenquote im Zeitraum Februar bis April blieb mit 3,9 Prozent aber überraschend stabil. Viele Firmen hatten ihre Mitarbeiter auf Kurzarbeit gesetzt, um Personal zu halten.
  • Die Coronakrise hat erhebliche Auswirkungen auf die Arbeitsnachfrage der Unternehmen und führt zu einem Schub bei der Digitalisierung. Das hat eine gemeinsame Auswertung des ifo Instituts mit dem Netzwerk LinkedIn ergeben. Danach stieg die Zahl der Stellenanzeigen bei LinkedIn von März bis Mai in der Branche Software und IT-Dienstleistungen um 21 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im Gesundheitssektor legte sie sogar um 46 Prozent zu. „Ein Großteil der staatlichen Gelder in der Coronakrise fördert physisches digitales Kapital. Um jedoch die Vorteile verwirklichen zu können, bedarf es gut ausgebildeter, aber auch erfahrener Fachkräfte mit entsprechenden Kompetenzen“, sagt der Leiter des ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien, Oliver Falck. „Aus diesem Grund sollte das Konjunkturprogramm von einer Bildungsoffensive zur Vermittlung digitaler Kompetenzen begleitet werden. Insbesondere der Weiterbildung bestehender Mitarbeiter*innen kommt hier eine besondere Rolle zu. Dass die Infrastruktur eben nicht alles ist, ist an dem Rückgang der Stellenanzeigen auf LinkedIn zu erkennen: Bei Hardware und Netztechnik schrumpften sie um 19 Prozent.“
  • Die US-Notenbank Fed will nun auch einzelne Unternehmensanleihen kaufen, um die Finanzmärkte weiter zu stabilisieren. Dies sei Teil eines Programms, mit dem Titel im Wert von bis zu 750 Mrd. US-Dollar gekauft werden könnten, erklärte die Fed am Montag. Das Ziel der bis Ende September befristeten Maßnahme sei es, die „Liquidität des Marktes zu unterstützen und die Verfügbarkeit von Krediten für große Arbeitgeber zu sichern". Die Anleihen müssen bestimmte Kriterien, etwa in Bezug auf die Laufzeit und die Bonität des Schuldners, erfüllen.
  • Die japanische Notenbank (BoJ) stützt die heimische Wirtschaft in der Corona-Krise noch umfangreicher als bisher. Das Volumen des für die Unterstützung von Unternehmen geschnürten Corona-Pakets beläuft sich inzwischen auf rund 110 Bio. Yen, wie aus am Dienstag in Tokio veröffentlichten Unterlagen hervorgeht. Bisher hatte die Bank of Japan den Umfang des Programms auf zirka 75 Bio. Yen beziffert.
  • Die Corona-Warn-App des Bundes steht seit heute zum Download bereit. Die Anwendung soll das Nachverfolgen von Kontakten und möglichen Infektionen erleichtern. Die App kann messen, ob sich Smartphone-Nutzer über eine längere Zeit näher als etwa zwei Meter gekommen sind. Ist einer von ihnen positiv getestet worden und hat dies in der App angegeben, meldet sie anderen Anwendern, dass sie sich in der Nähe eines Infizierten aufgehalten haben. Auf diese Weise sollen Infektionsketten möglichst unterbrochen werden. Die Zahl der geschätzten aktiven Infektionen in Deutschland ist zuletzt auf unter 5.000 gesunken.
  • Aus Sorge vor einer zweiten Coronavirus-Welle hat China weitere Beschränkungen erlassen. So dürfen Hochrisiko-Patienten die Hauptstadt Peking nicht verlassen. Zudem wurden bestimmte Bus-Routen und Taxi-Dienste am Dienstag ausgesetzt.
  • In den USA hat die Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde FDA ihre Ausnahmegenehmigung für ein Malaria-Medikament zur Behandlung von Covid-19-Erkrankungen widerrufen. Es sei angesichts der wissenschaftlichen Erkenntnisse „unwahrscheinlich", dass Hydroxychloroquin bei der Corona-Behandlung wirksam sei, so die FDA. Zudem habe der Einsatz „ernsthafte“ Nebenwirkungen.
  • Das Bundesfinanzministerium in Berlin legte am Montag einen weiteren Nachtragshaushalt für 2020 vor, dieses Mal soll das Parlament dem Bund neue Schulden in Höhe von 62,5 Mrd. Euro genehmigen. Zusammen mit den 156 Mrd. Euro, die bereits im März bewilligt wurden, erhöht sich die geplante Nettokreditaufnahme des Bundes damit auf 218,5 Mrd. Euro. Die vor der Corona-Krise geplante schwarze Null ist damit in weite Ferne gerückt.
  • Die Inflationsrate in Deutschland − gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat – lag im Mai bei plus 0,6 Prozent. Damit schwächte sich die Inflationsrate den dritten Monat in Folge ab, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in einer Mitteilung betonte. Im Vergleich zum Vormonat April sanken die Verbraucherpreise im Mai um 0,1 Prozent.
  • Vielen Selbstständigen und kleinen Unternehmern droht das Aus. Wolfgang Ewer, Präsident des Bundesverbands der Freien Berufe, blickt deshalb pessimistisch in die Zukunft: „Nachdem bereits erste Stellen abgebaut werden mussten, sind mindestens 400.000 weitere Stellen in Gefahr", sagte er dem „Handelsblatt“.
  • Die Corona-Pandemie hat laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf die Vorbereitung auf die Grippe-Saison einen negativen Einfluss. Das Sammeln der nötigen Informationen zu den potenziell gefährlichen Grippeviren leide momentan unter der vom Coronavirus geprägten Beanspruchung der Laboratorien und der Fachkräfte, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag. So sei die Zahl der an die WHO geschickten Viren-Proben um 62 Prozent gesunken.

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