Nachricht
20:30 Uhr, 31.08.2005

Galoppierender Benzinpreis an deutschen Tankstellen

Die Benzinpreise in Deutschland erreichen am Mittwochabend einen neuen Rekord. Landesweit wurde der Preis für Superbenzin auf einen Schlag um 8 cents angehoben. Super kostet nach Angaben des ADAC im Schnitt in Deutschland an Markentankstellen 1,38 Euro je Liter – am Mittag waren es noch 1,30 Euro, so die Deutsche Presseagentur dpa. Analysten warnen, dass das nicht das Ende der Fahnenstange sein wird.

Nach Berichten der dpa verkündete ein Sprecher der Ölgesellschaft ExxonMobil am Mittwoch in Hamburg, dass die bisherige Anhebung des Benzinpreises noch nicht ausreiche, um die Mehrkosten beim Einkauf in Rotterdam zu decken. Die Tankstellen verkaufen damit ihr Benzin derzeit günstiger, als sie es einkaufen müssen.

In Rotterdam stieg der Preis für eine Tonne Normalbenzin in den letzten beiden Tagen um fast 110 Dollar oder 17 Prozent auf 758 Dollar. Ölkonzerne haben dem Verbraucher bisher aber nur lediglich rund 6 Prozent durch die Preisanhebung weiter gegeben. Wenn die Ölkonzerne ihre gestiegenen Einkaufspreise in vollem Maße an den Verbraucher weitergeben, wird der Liter Superbenzin in Deutschland bald über 1,50 Euro je Liter kosten.

In den USA stieg der Benzinpreis an den Terminmärkten in New York seit Wochenbeginn um über 40 Prozent. Experten rechnen in den USA daher mit noch drastischeren Preisaufschlägen an den Tankstellen, als hierzulande. Analysten gehen dort von Preisen für einen Liter unverbleites Benzin von 3,20 Dollar je Gallone (3,7 Liter) aus – das entspräche einer Steigerung gegenüber heutigen Durchschnittspreisen an den Tankstellen um 23 Prozent.

Hinweis in eigener Sache: Am kommenden Montag, den 5. September, wird der nächste Rohstoff-Report erscheinen. Nach Meinung der Redaktion von Rohstoff-Report könnte die Situation am weltweiten Benzinmarkt dramatischer fast garnicht mehr sein: Knappe Lagerbestände, Raffinerieausfälle in den letzten Wochen, und ein unaufhaltsam hoher Benzinkonsum in China. Hurrikan Katrina trifft die angespannte Lage daher wie eine Bombe. Jetzt stehen viele Raffinerien ganz still. Ölkonzerne wissen nicht, ob es Tage, Wochen oder Monate dauern werde, um die Öl- und Gasversorgung aus dem Golf wieder auf Normalmaß zu erhöhen. Der Rohstoff-Report wird als E-Mail im PDF-Format am Montagabend versandt und kann kostenlos unter diesem Link abonniert werden: http://www.rohstoff-report.de

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

Mehr über Jochen Stanzl
Mehr Experten