G7 Staaten - Handlungsdruck?
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Die G7 Staaten gaben noch vor fünf Monaten bekannt: Die Weitwirtschaft konnte den Anschlägen vom 11. September widerstehen und erholt sich nun gut. Jetzt, fünf Monate später, sind die Finanzminister der größten Volkswirtschaften der Welt nicht mehr so sicher. An diesem Wochenende werden sich Mitglieder des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in Washington treffen.
Die US-Wirtschaft, die sich zum Jahresanfang noch erholen konnte, ist nun erneut ins Stocken geraten. Die japanische Wirtschaft scheint sich nur durch den Export hauptsächlich in die USA und nach Asien am Leben erhalten zu können. Auch die Konjunktur in Europa kann sich davon nicht abheben. Die Finanzkrisen in Argentinien und Brasilien haben sich als tiefergehend herausgestellt, als bisher angenommen.
"Nach einem starken ersten Quartal haben sich die Zweifel an der Stärke und Nachhaltigkeit der Wirtschaftserholung stark erhöht," sagte der IWF in einer Stellungnahme in dieser Woche. "Die Finanzmärkte sind schwächer geworden und an den Aktienbörsen gibt es eine deutliche Eintrübung.
Die starken Kommentare der G7 Länder zur Wirtschaftserholung zum Jahresanfang haben die Glaubwürdigkeit des Expertengremiums Analystenmeinung zufolge geschädigt. Die Entwicklungen der vergangenen Monate unterstützen eine gegenteilige Ansicht, die nun nicht nur von Globalisierungs-Gegnern vertreten wird. Entwicklungsländer nehmen eine immer wichtigere Rolle in der täglichen Arbeit des IWF und der Weltbank ein, hieß es.
Am Treffen am Wochenende will man sich nun auf die Umsetzung in Taten konzentrieren, hieß es. Es sei nun wichtig, das Vertrauen in die Stärke der Weltwirtschaft aufzubauen.
IWF - zunehmend pessimistisch
Der Internationale Währungsfonds stellte am Mittwoch klar, dass die fallenden Aktienmärkte eine ernsthafte Bedrohung für die Realwirtschaft in den USA darstelle, da die Ausgaben einbrechen könnten. Die FED müsse sich daher bereithalten, die Zinsen ein weiteres Mal zu senken, falls dies nötig sein würde.
In seinem jüngsten Gutachten über die Weltwirtschaft senkte der IWF seine Wirtschaftswachstumsprognosen für die USA für die Jahre 2002 und 2003 und erklärte gleichzeitig, dass die Aussichten von der Entwicklung der Nachfrage abhängen würde.
Der IWF-Chefvolkswirt Kenneth Rogoff zeigte sich besonders skeptisch bezüglich der US-Wirtschaft: "Wir schätzen die Chancen auf weitere Zinssenkungen deutlich höher ein als der Markt dies gerade tut. Ich glaube, die Wirtschaftsbedrohung wird unterbewertet", so seine Einschätzung.
Nun erwartet der IWF, dass die US-Wirtschaft in diesem Jahr um 2,2% und im nächsten Jahr um 2,6% wachsen kann, zuvor war man von 2,3% und 3,4% ausgegangen.
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