G20-Gipfel begeistert Aktienmärkte
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Nach anfänglichen Gewinnmitnahmen tendierten die internationalen Aktienmärkte zur Wochenmitte wieder freundlich. Als Kurstreiber stellte sich der G20-Gipfel der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer heraus. In Anbetracht der Kürze des Treffens und der unterschiedlichen Meinungen war es umso erstaunlicher, dass konkrete Maßnahmen verabschiedet wurden. Kernpunkt ist hierbei eine erhebliche Mittelaufstockung des Internationalen Währungsfonds (IWF). Dieser erhält bis zu einer Billion US-Dollar. Somit bekommt das globale Finanzsystem eine erhebliche Stütze, denn der IWF kann drohende Staatspleiten von Schwellenländern nun vollständig abwenden. In den letzten Monaten haben bereits Länder wie Ungarn, Lettland, Rumänien und Serbien Kapitalspritzen erhalten. Im Vorfeld wurden die Länder jedoch Opfer von Spekulanten, die vor allem die Währung unter Druck brachten. Mit der umfangreichen Mittelausstattung des IWF werden solche Transaktionen nun unwahrscheinlicher, was für weitere Stabilität sorgen sollte.
Positive Konjunkturdaten gab es zudem aus den USA. Der ISM Index für das verarbeitenden Gewerbes verzeichnete den dritten Anstieg in Folge. Generell konzentrierten sich Anleger in der vergangenen Woche vermehrt auf zyklische und risikoreichere Branchen. So verwundert es nicht, dass der technologieorientierte Nasdaq die Gewinnerliste anführt. Mit einem Zuwachs von fünf Prozent im Wochenvergleich kann der Index nun auch wieder auf eine positive Wertentwicklung seit Jahresbeginn zurückblicken. Innerhalb der Branchen waren erneut Finanzwerte gefragt. So zählten die ING, Axa und die Unicredit zu den Wochengewinnern in Europa. Auch die Autobranche konnte weltweit wieder aufatmen. Dank der Abwrackprämie wurden im März so viele Autos neu zugelassen wie schon seit 17 Jahren nicht mehr, was sich entsprechend positiv in der Kursentwicklung der Autoaktien niederschlug.
Fantasie für positive Quartalszahlen fehlt noch
Seit Anfang März haben die Indizes erheblich zugelegt, weshalb sich die Stimmen mehren, der Markt könnte überkauft sein. Viele institutionelle Anleger verfügten zuletzt über hohe Kassebestände und könnten mit Käufen vor dem Quartalsende die positive Stimmung noch zusätzlich an geheizt haben. Nur ungern möchte man dann dem Kunden beichten Liquidität zu horten, während die Notierungen steigen. Dieser Eckpfeiler könnte nun aber wieder wegfallen.
Angesicht der starken Kursgewinne der letzten Wochen mahnen viele Analysten zur Vorsicht. Die fundamentalen Daten sind weiterhin negativ, werden an den Aktienmärkten aber nahezu völlig ausgeblendet. Weder der starke Stellenabbau in den USA, noch die unerwartet geringe Leitzinssenkung der EZB von nur 25 Basispunkten führten zu nennenswerten Kurseinbrüchen.
Dem Patient Aktienmarkt geht es zwar deutlich besser, gesund ist er jedoch noch nicht. So fehlt vor allem die Fantasie wo eine erhebliche Verbesserung der Quartalszahlen in der bald beginnenden Berichtssaison ihren Ursprung haben sollte. Die realwirtschaftlichen Daten lassen kaum positive Schlüsse im Vergleich zum vierten Quartal zu.
Stabilisierung in China setzt sich fort
Auch wenn das Kursplus von 1,3 Prozent auf Wochensicht für den chinesischen Aktienmarkt verhalten ausfiel, so steht er seit Jahresanfang bereits 31 Prozent im Plus. Ein weiteres positives Konjunktursignal war die überraschende Erholung des Einkaufsmanagerindexes. Der vierte Anstieg in Folge hat nunmehr einen Wert oberhalb der Marke von 50 Punkten erreicht, was zukünftig wieder Wachstum signalisiert. Positiv beeinflusst zeigten sich in diesem Zusammenhang auch japanische Titel. Die Wirtschaft Nippons gilt als besonders exportlastig und könnte ein Hauptprofiteur einer wirtschaftlichen Erholung in China sein.
Ausblick
Vor uns steht eine ausgesprochen datenarme Woche. Am Mittwoch werden die Auftragseingänge der deutschen Industrie veröffentlicht. Während die letzten Daten aus dem Maschinenbau katastrophal ausfielen, konnte die Automobilbranche von der Abwrackprämie profitieren. Leitzinsänderungen in Großbritannien und Japan sind nicht zu erwarten. In beiden Ländern liegt der Zinssatz an der jeweils vermeintlichen Untergrenze der Währungshüter.
Am Dienstag beginnt Alcoa fast schon traditionell den Bilanzreigen der Quartalssaison.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 174,5 Mrd. Euro verwaltete die Gesellschaft per 31. Dezember 2007. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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