Kommentar
17:55 Uhr, 24.02.2022

Militäroffensive versetzt DAX einen schweren Schlag - Russland nimmt Teile der Ukraine ein

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Luftalarm in Kiew. Russland rückt weiter vor
  • US-Wachstum noch höher als gedacht
  • NATO geht in den Krisenmodus
  • Krieg im Osten Europas
  • Moskauer Börse kollabiert
  • NATO aktiviert Verteidigungspläne für Osteuropa
  • EU kündigt hartes Sanktionspaket gegen Moskau an
  • Russland greift die Ukraine
  • Aktien in Moskau brechen um über 30 Prozent ein
  • Russische Panzer rücken in Ostukraine ein
  • Berichte von Explosionen in mehreren ukrainischen Städten
  • Brent-Öl erstmals seit sieben Jahren über 100 Dollar
  • Mercedes macht 23 Mrd. Euro Gewinn
  • Reuters: Tesla plant zweites Werk in China
  • Moderna hebt Umsatzprognose für Corona-Vakzin an

Markt

  • Nach der Ankündigung einer Militäroperation durch Russlands Präsidenten Putin, dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine und auch dem Ausrufen des Kriegszustands durch den ukrainischen Präsidenten Selenskyj brach sich an den Finanzmärkten Entsetzen Bahn. Beim deutschen Leitindex DAX fiel direkt zum Handelsstart die Marke von 14.000 Punkten. Am Ende eines von hohen Handelsumsätzen begleiteten Tages brach der DAX um 3,96 Prozent auf 14.052 Punkte ein. „Es herrscht Krieg in Europa", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners. Dabei treffe die russische Invasion die Börsen zwar nicht unvorbereitet, „trotzdem laufen Schockwellen durch die Kapitalmärkte". Zwar sind sich die Marktexperten einig, dass eine Panikreaktion bislang ausgeblieben ist, doch sei die Nervosität extrem hoch. Gründe für die Korrektur im DAX im bisherigen Jahresverlauf sind abgesehen von der Ukraine-Krise die zunächst in den USA anstehende Zinswende.
  • An der Moskauer Börse kommt es nach der militärischen Invasion in die Ukraine zu schweren Turbulenzen. Der russische Index RTS in Moskau brach zeitweise um 32,02 Prozent ein. Sein Pendant MOEX verlor knapp 25 Prozent. Im Blick steht besonders die Aktie des Gaskonzerns Gazprom. Diese rauschte zuletzt um 31 Prozent in die Tief. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sprach von einem „großangelegten Krieg gegen die Ukraine". Präsident Wolodymyr Selenskyj verhängte das Kriegsrecht.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Tesla plant Reuters zufolge ein neues Werk in Shanghai. Damit soll die Produktionskapazität in China verdoppelt werden. Die Arbeit an der Anlage solle im kommenden Monat aufgenommen werden, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur. Die dort produzierten Fahrzeuge seien für die Volksrepublik, aber auch für den Export bestimmt. In China könnte Tesla dann jährlich bis zu zwei Millionen Pkws herstellen.
  • Die Online-Handelsplattform Ebay hat einen enttäuschenden Umsatzausblick auf das laufende Quartal gegeben. Im Schlussquartal 2021 war die Zahl der aktiven Käufer überraschend stark zurückgegangen. Außerdem fiel im fortgeführten Geschäft ein hoher Quartalsverlust an.
  • Der US-Impfstoffentwickler Moderna hat die Umsatzprognose für sein Corona-Vakzin für dieses Jahr angehoben und geht nun von Einnahmen von 19 Mrd. Dollar aus. Bislang hatte Moderna einen Umsatz von 18,5 Mrd. Dollar prognostiziert. Moderna kündigte ferner ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 3 Mrd. Dollar an.
  • Wintershall Dea-Unternehmenschef Mario Mehren zeigt sich über den Militäreinsatz Russlands in der Ukraine schockiert. „Wir sehen diese militärische Eskalation des Konflikts mit großer Sorge und Bestürzung", sagte Mario Mehren laut einem Statement. „Es sterben Menschen. Wir sind schockiert über das, was geschieht!“ Die jüngste militärische Eskalation erschüttere auch die über Jahrzehnte aufgebaute wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Russland und Europa, sagte Mehren weiter. Die Eskalation werde weitreichende Folgen haben. In welchem Ausmaß sei noch nicht absehbar. Die BASF-Mehrheitsbeteiligung ist seit mehr als 30 Jahren in Russland tätig. Wintershall Dea ist auch an der Finanzierung der umstrittenen Pipeline Nord Stream 2 beteiligt. Bei einem endgültigen Aus der Pipeline rechnet Wintershall Dea nach eigenen Angaben mit einer Entschädigung. Derweil schloss Wintershall Dea das Gesamtjahr 2021 dank kräftig gestiegener Öl- und Gaspreise mit einem Gewinnsprung ab.
  • Der Anlagenbauer für die Halbleiterindustrie Aixtron erlebt glänzende Zeiten: Die Digitalisierung mit hohem Bedarf an schneller Datenübertragung, Schnellladetechnik und LED-Displays treibt das Geschäft. „Nach dem starken Wachstum im Jahr 2021 blicken wir auch im laufenden Geschäftsjahr auf zweistelliges Wachstum", sagte Konzern-Chef Felix Grawert laut Mitteilung am Donnerstag. Grawert rechnet für 2022 mit einem Auftragseingang von 520 bis 580 Mio. Euro sowie mit Erlösen von 450 bis 500 Mio. Euro. Als operatives Ergebnis (Ebit) sollen davon 21 bis 23 Prozent hängen bleiben. Die Analystenschätzungen liegen beim Umsatz eher am unteren Ende der Spanne und beim implizierten operativen Gewinn etwas unter dem sich ergebenden Mittelwert.
  • Der Chemiekonzern Lanxess und sein Partner Standard Lithium machen bei einem Projekt in den USA zur Produktion des für die E-Mobilität unabdingbaren Rohstoffs Lithium gute Fortschritte. Nach 20-monatigem Testbetrieb einer Pilotanlage wird Standard Lithium eine Studie zur Bewertung eines möglichen Baus einer industriellen Produktionsanlage für Lithiumcarbonat am Lanxess-Standort in El Dorado in Arkansas/durchführen. Die endgültigen Ergebnisse würden im vierten Quartal 2022 erwartet. Standard Lithium könnten dann auf eigene Kosten eine Anlage zur Produktion von Lithiumcarbonat an einem der drei Lanxess-Werke in El Dorado errichten. Dabei trage Lanxess kein Investitionsrisiko, habe aber die Möglichkeit, batteriefähiges Lithiumcarbonat von Standard Lithium zu einem Vorzugspreis zu erwerben.
  • Der Abfüll- und Verpackungsanlagenhersteller Krones rechnet im neuen Geschäftsjahr mit weiteren Zuwächsen, sieht jedoch auch Risiken. Das Geschäftsumfeld sei herausfordernd, denn es bestehe „eine Reihe von Unwägbarkeiten", teilte der Konzern am Donnerstag mit. „Hierzu zählen Materialengpässe und Probleme in den weltweiten Lieferketten, politische Risiken in Europa und anderen Regionen der Welt sowie hohe Inflationsraten in vielen Ländern." Unternehmenschef Christoph Klenk erwartet im laufenden Jahr ein Umsatzplus von fünf bis acht Prozent. Die Marge gemessen am Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll bei acht bis neun Prozent liegen. 2021 hatte die Profitabilität den Angaben zufolge etwas mehr als acht Prozent betragen, der Umsatz war um rund neun Prozent auf rund 3,6 Mrd. Euro gestiegen.
  • Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine kann der Energieversorger E.ON noch nicht zu möglichen Auswirkungen auf die Strom- und Gaspreise für Haushaltskunden sagen. Das Unternehmen wies am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur darauf hin, dass man aktuell an den Großhandelsmärkten einen nochmaligen Anstieg der Preise für Strom und Gas sehe - „ausgehend von bekanntlich bereits sehr hohem Niveau". Es bleibe abzuwarten, wie die Entwicklung langfristig verlaufe. „Vieles spricht dafür, dass Preise wohl länger hoch bleiben“.
  • Der Autozulieferer Bosch kauft einen Anbieter von hochauflösenden digitalen Karten. Dazu wird das 25 Mitarbeiter zählende Unternehmen Atlatec übernommen, wie der Technologiekonzern am Donnerstag mitteilte. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
  • Das russische Erdgasförderunternehmen Gazprom hält nach eigenen Angaben seine Gasexporte durch die Ukraine nach Europa aufrecht. Die Liefervereinbarungen würden erfüllt.
  • Der Autohersteller Mercedes-Benz hat im Jahr 2021 einen sechsmal so hohen Nettogewinn wie im Vorjahr von 23 Mrd. Euro erzielt. Darin ist aber auch ein milliardenschwerer positiver Bewertungseffekt aus der Abspaltung des Nutzfahrzeuggeschäfts enthalten. Der Umsatz stieg trotz gesunkener Autoverkäufe um 9,9 Prozent auf 168 Mrd. Euro. Eckdaten zum Tagesgeschäft hatte Mercedes-Benz schon vorgelegt. Die Dividende für 2021 soll von 1,35 Euro je Aktie auf überraschend hohe 5,00 Euro steigen. In seinem Pkw-Geschäft will Mercedes-Benz im laufenden Jahr eine um Sondereffekte bereinigte Marge vor Zinsen und Steuern von 11,5 bis 13 Prozent erreichen. Analysten rechnet zuvor mit 12,5 Prozent. Vergangenes Jahr hatte der Konzern vor allem dank hoher Verkaufspreise die bereinigte Umsatzrendite - inklusive Vans - von 6,9 auf 12,7 Prozent gesteigert. Der Absatz von Pkw soll dieses Jahr leicht zulegen. Lieferengpässe aufgrund des Halbleitermangels würden sich auch 2022 auf den Markt auswirken, hieß es.
  • Die Deutsche Telekom schaut auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 zurück. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 7,7 Prozent auf 108,8 Mrd. Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Weltweit konnte der Konzern netto 7,1 Mio. neue Vertragskunden für sich gewinnen. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inklusive Leasingaufwand (ber Ebitda AL) zog um 6,6 Prozent auf 37,3 Mrd. Euro an. Beim freien Mittelzufluss (FCF AL) verzeichnete die Telekom einen Wert von 8,8 Mrd. Euro. Für das laufende Jahr will der Konzern den FCF AL auf 10 Mrd. Euro steigern. Das bereinigte Ebitda AL soll bei rund 36,5 Mrd. Euro liegen.
  • Der Baustoffkonzern Heidelbergcement hat das Jahr 2021 mit einem Milliardengewinn abgeschlossen. Der Überschuss belief sich auf 1,76 Mrd. Euro, wie der DAX-Konzern am Donnerstag mitteilte. Abschreibungen hatten im Jahr zuvor noch zu einem Verlust von gut 2,1 Mrd. Euro geführt. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) - das RCOBD - stieg um sechs Prozent auf fast 3,9 Mrd. Euro. Der Umsatz legte dank höherer Preise um acht Prozent auf 18,7 Mrd. Euro zu. Im laufenden Jahr strebst Heidelbergcement beim operativen Ergebnis und Umsatz weiteres Wachstum an.
  • Der Maschinen- und Anlagenbauer Dürr hat 2021 dank prall gefüllten Auftragsbücher laut vorläufigen Berechnungen seinen Umsatz um 6,4 Prozent auf rund 3,5 Mrd. Euro gesteigert. Unter dem Strich kehrte Dürr mit rund 85 Mio. Euro in die schwarzen Zahlen zurück. In diesem Jahr will der Konzern die Pandemie endgültig hinter sich lassen. „2022 wollen wir unser profitables Wachstum fortsetzen und das Vorkrisenniveau von 2019 erreichen oder sogar übertreffen", sagte der seit Jahresbeginn amtierende Konzernchef Jochen Weyrauch am Donnerstag laut Mitteilung.
  • Der Lkw- und Zugbremsenhersteller Knorr-Bremse hat im vergangenen Jahr seinen Umsatz um neun Prozent auf 6,7 Mrd. Euro und den Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 13 Prozent auf 920 Mio. Euro gesteigert. Die Marge gemessen an diesem Wert habe damit bei 13,6 Prozent gelegen, hieß es. Im laufenden Jahr rechnet Knorr-Bremse hier mit einem Wert von 12,5 bis 14,0 Prozent. Der Umsatz soll 2022 dabei auf 6,8 bis 7,2 Mrd. Euro zulegen.
  • New Work, Betreiber des Karrierenetzwerks Xing, will eine Sonderdividende in Höhe von 3,56 Euro je Aktie ausschütten. Das werde dem Aufsichtsrat zusätzlich zur Anhebung der Dividende um acht Prozent auf 2,80 Euro je Aktie für 2021 vorgeschlagen, teilte New Work mit. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz um fünf Prozent auf 290,9 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis (Ebitda) legte um sieben Prozent auf 97,3 Mio. Euro zu.
  • Die Aareal Bank hat im Geschäftsjahr 2021 ihre strategischen Ziele übertroffen und nach eigenen Angaben „einen kräftigen Ergebnis-Swing“ geschafft. Das Konzernbetriebsergebnis verbesserte sich deutlich auf 155 Mio. Euro. Es lag damit im oberen Drittel des Anfang des Geschäftsjahrs kommunizierten Zielkorridors von 100 bis 175 Mio. Euro. Wesentlicher Treiber war der Zinsüberschuss. Dieser konnte über die zuletzt im November angehobene Prognosespanne hinaus gesteigert werden. Trotz des gestiegenen Kreditvolumens hat die Aareal Bank auch ihre harte Kernkapitalquote weiter verbessert. Der Versuch der Finanzinvestoren Advent und Centerbridge, sich mindestens sechzig Prozent der Aareal-Bank-Anteile zu sichern, war Anfang Februar gescheitert. Vorstand und Aufsichtsrat hatten den Aktionären die Annahme des Gebotes empfohlen. Vorstandschef Jochen Klösges versicherte nun: „Wir werden aus eigener Kraft die Umsetzung unserer erfolgreichen Strategie vorantreiben." Die Aareal-Bank-Gruppe habe „in allen Segmenten erhebliche Wachstumspotenziale". Das Management will sich etwa noch stärker auf Wachstum in der Immobilienfinanzierung konzentrieren. Den Aktionären soll eine Dividende von insgesamt 1,60 Euro je Aktie vorgeschlagen werden, davon 0,50 Euro für das Geschäftsjahr 2021.
  • Der Immobilienkonzern Patrizia rechnet in 2022 auch mit einem operativen Gewinnrückgang. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde bei 120,0 bis 145,0 Mio. Euro liegen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Im abgelaufenen Jahr war das Ebitda um 11,4 Prozent auf 128,9 Mio. Euro gestiegen.

Konjunktur & Politik

  • Russland ist auf Befehl von Präsident Wladimir Putin in die Ukraine einmarschiert. Truppenverbände griffen das Nachbarland seit dem frühen Morgen aus der Luft, über Land und vom Schwarzen Meer aus an. Ziel des Einsatzes sei, die Ukraine zu entnazifizieren und zu demilitarisieren, teilte der Kreml mit. Russland habe aber nicht die Absicht, die Ukraine zu besetzen. Dennoch haben Truppen ab dem Nachmittag bereits Teile der Südukraine unter ihre Kontrolle gebracht. Die ukrainische Regierung berichtete von mehreren Angriffen vor allem auf Kiew, Charkiw, Mariupol am Asowschen Meer, Odessa am Schwarzen Meer sowie in den Provinzen Luhansk und Donezk im Osten. Laut ukrainischen Grenztruppen bewegten sich russische Panzerverbände von Belarus aus auf Kiew zu. Dabei kam es im Gebiet von Tschernobyl, das noch immer Sperrgebiet ist, zu Gefechten. Die EU kündigte als Reaktion auf die russische Aggressivität ein neues und "beispielloses" Sanktionspaket an.
  • Die ukrainische Hauptstadt Kiew hat wegen des russischen Angriffs Luftalarm ausgelöst. Die Stadtverwaltung rief am Donnerstag alle Bürger dazu auf, sich in Luftschutzbunkern in Sicherheit zu bringen. Gekämpft wird offenbar um einen Militärstützpunkt in der Nähe der Hauptstadt. Am Morgen waren bereits testweise die Luftschutzsirenen zu hören gewesen.
  • Die US-Wirtschaft ist im vierten Quartal 2021 stärker gewachsen als zunächst gedacht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg aufs Jahr hochgerechnet um 7,0 Prozent, wie das Handelsministerium nach einer zweiten Berechnung mitteilte. Zunächst war ein Wachstum von 6,9 Prozent ausgewiesen worden. Im Sommer war nur ein Plus beim BIP von 2,3 Prozent erzielt worden. Im Gesamtjahr 2021 legte die US-Wirtschaft um 5,7 Prozent zu. Das ist das stärkste Wachstum seit 1984.
  • In den USA ist in der vergangenen Woche die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 17.000 auf 232.000 gefallen, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten mit einem Rückgang auf 235.000 Anträge gerechnet. Die Zahl der Hilfsanträge erreicht nun wieder nahezu das Niveau, das in den Jahren vor der Corona-Krise herrschte.
  • US-Präsident Joe Biden hat den russischen Angriff auf die Ukraine verurteilt. „Die Gebete der ganzen Welt sind heute beim ukrainischen Volk, während es unter einem unprovozierten und ungerechtfertigten Angriff durch die russischen Streitkräfte leidet", erklärte Biden. „Die Welt wird Russland zur Rechenschaft ziehen." Biden hat den Nationalen Sicherheitsrat zu Beratungen über die Ukraine einberufen. Das teilt ein Vertreter des Präsidialamts mit. Aus dem Weißen Haus hieß es, Biden habe sich mit dem Team im "Situation Room", dem streng gesicherten Lagezentrum der US-Regierungszentrale in Washington, versammelt. Für heute ist zudem eine Videoschalte der Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten angesetzt. Später will Biden eine Ansprache halten. Eine Uhrzeit dafür wurde zunächst nicht genannt.
  • Die geplanten Sanktionen gegen Russland werden nach Worten von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck „die russische Wirtschaft scharf und die deutsche Wirtschaft möglichst gering treffen". Das sei aber in Kauf zu nehmen. Der Preis dafür, den Frieden und eine Rückkehr der Diplomatie an den Verhandlungstisch zu ermöglichen, sei es nun, zumindest die Wirtschaftssanktionen scharf zu stellen.
  • Der Industrieverband BDI verurteilt den russischen Angriff auf die Ukraine. „Wir fordern Präsident Putin eindringlich auf, sich an internationales Recht zu halten und die Kampfhandlungen unverzüglich einzustellen", sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm.
  • Der britische Premierminister Boris Johnson hat Russland auf ein „gewaltiges Paket an Wirtschaftssanktionen" eingestimmt. In einer Fernsehansprache an die Nation sprach Johnson von einer „riesigen Invasion zu Land, zu See und aus der Luft". Deshalb würden noch am Donnerstag in Abstimmung mit den Verbündeten Wirtschaftssanktionen beschlossen. Johnson deutete zudem an, dass Großbritannien weitere Waffen an die Ukraine liefern könnte. Den russischen Präsidenten Wladimir Putin bezeichnete Johnson als Diktator, dessen „barbarisches Abenteuer" scheitern müsse. Der Angriff auf die Ukraine sei „ein Angriff auf die Demokratie und die Freiheit in Osteuropa und der ganzen Welt".
  • Die NATO hat angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine die Verteidigungspläne für Osteuropa aktiviert. Der Oberbefehlshaber der NATO-Streitkräfte bekommt damit weitreichende Befugnisse, um zum Beispiel Truppen anzufordern und zu verlegen, wie die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag erfuhr. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sieht derzeit aber nicht die Gefahr, das Russland den Krieg auf das Bündnisgebiet ausweitet. „Solange Russland weiß, dass ein Angriff auf einen NATO-Verbündeten eine Antwort des gesamten Bündnisses auslöst, werden sie nicht angreifen", sagte Stoltenberg in einer Pressekonferenz. „Weil wir das stärkste Bündnis der Geschichte sind", fügte er hinzu. Stoltenberg bezeichnete den russischen Einmarsch in die Ukraine als „brutalen kriegerischen Akt". „Dies ist eine vorsätzliche, kaltblütige und von langer Hand geplante Invasion", sagte der Norweger. „Wir haben jetzt einen Krieg in Europa in einem Ausmaß und einer Art, von der wir dachten, sie gehöre der Vergangenheit an."
  • Russland und China machen nach Angaben aus Moskau die USA und die Ukraine für die jüngste Eskalation verantwortlich. „Die Minister haben ihrer gemeinsamen Überzeugung Ausdruck verliehen, dass der Grund der aktuellen Krise die von den USA und deren Verbündeten ermutigte Weigerung Kiews ist, das vom UN-Sicherheitsrat genehmigte Maßnahmenpaket von Minsk umzusetzen", teilte das Außenministerium in Moskau nach einem Gespräch von Ressortchef Sergej Lawrow und dessen chinesischem Kollegen Wang Yi mit. Russland und China beharrten darauf, dass alle Länder das „Prinzip der ungeteilten Sicherheit" zu respektieren hätten.
  • Der Golfstaat Katar ist offenbar bereit, mehr Gas nach Deutschland zu liefern. „Katar kann Deutschland helfen, seine Energiequellen zu diversifizieren", sagte Abdullah bin Mohammed Al Thani am Donnerstag im Gespräch mit der dpa. „Was wir jetzt brauchen, ist eine direkte Kommunikation zwischen den Entscheidungsträgern in Katar und Deutschland, um einen Ausweg aus der Krise zu finden." Katar ist einer der weltweit größten Exporteure von Flüssiggas. Der allergrößte Teil geht jedoch nach Asien, vor allem nach Japan, Südkorea und Indien. An Deutschland liefert der Golfstaat bislang nur sehr geringe Mengen.
  • Der Chef der selbst ernannten Volksrepublik Donezk, Denis Puschilin, kündigte nach dem Einmarsch russicher Truppen in die Ukraine an, dass es keine langen Kämpfe geben werde. Puschilin sagte am Donnerstagmorgen im russischen Staatsfernsehen: „Die Befreiungsbewegung wird ziemlich schnell enden." Die Militäroperation sei im vollen Gang. „Ich kann sagen, dass dies sehr bald enden wird." Die Städte und Dörfer der Region würden „in naher Zukunft befreit werden", behauptete er.
  • Die EU hat ein scharfes Sanktionspaket gegen Russland in Vorbereitung. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte am Donnerstag laut Reuters, dass man russisches Vermögen in der EU einfrieren und russischen Banken den Zugang zu Finanzmärkten abschneiden werde. „Die EU wird das härtestes Sanktionspaket beschließen, dass sie je beschlossen hat", ergänzte demnach der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. „Wir stehen an der Seite der Ukraine", sagte Borrell. Die 27 EU-Staats- und Regierungschefs treffen heute zu einem Sondergipfel zusammen.
  • Kremlchef Wladimir Putin hat einen Auslandseinsatz des russischen Militärs in den Regionen Luhansk und Donezk offiziell angeordnet. Das teilte der Kreml am Donnerstag mit. Putin entsprach damit einer schriftlichen Bitte der Chefs der Volksrepubliken Luhansk und Donezk um Hilfe, um Angriffe von der ukrainischen Armee abzuwehren. Putin hatte zuvor einen militärischen Beistand in Aussicht gestellt, sollte er gefragt werden. Putin stellte in seiner Ansprache an die Bürger Russlands das Vorgehen gegen die Ukraine als Teil seines Ringens mit den Westen dar. Er sprach von „fundamentalen Bedrohungen“ gegen Russland, die der Westen „von Jahr zu Jahr und Schritt für Schritt grob und ungeniert“ schaffe. „Ich meine die Erweiterung des NATO-Blocks nach Osten, das Heranrücken seiner Militärinfrastruktur an russische Grenzen.“
  • Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sprach von einem „großangelegten Krieg gegen die Ukraine". Präsident Wolodymyr Selenskyj verhängte das Kriegsrecht. Er rief die Bevölkerung auf, so weit es geht zu Hause zu bleiben. Als Reaktion brach die Ukraine zudem die diplomatischen Beziehungen mit Russland ab.
  • Die Staatsgrenze der Ukraine ist nach Darstellung der ukrainischen Grenztruppen aus Belarus und Russland heraus angegriffen worden. Russische Panzer seien in die Ostukraine eingerückt. Mehrere Kolonnen hätten im Gebiet Luhansk bei Krasna Taliwka, Milowe und Horodyschtsche von russischem Territorium aus die Grenze überquert. Angriffe gebe es auch von der annektierten Halbinsel Krim aus. In der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind den Nachrichtenagenturen Reuters und AFP zufolge mehrere Explosionen zu hören gewesen. Kiews stellvertretender Bürgermeister Andrij Kryschtschenko berichtete im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, die Einschläge seien im Kiewer Gebiet. Auch in der am Asowschen Meer gelegenen Hafenstadt Mariupol, in der Schwarzmeerstadt Odessa, in der zweitgrößten Stadt des Landes, Charkiw, sowie in Kramatorsk und an der Frontlinie zu den ostukrainischen Separatisten-Gebieten waren Explosionen zu hören. In der ukrainischen Stadt Donezk, die von den von Russland unterstützten Separatisten kontrolliert wird, ist Artilleriefeuer zu hören.
  • Russland gibt der Ukraine die Schuld an der Eskalation mit Moskau. „Es scheint, dass die ukrainischen Kollegen, die in letzter Zeit von einer Vielzahl von Staaten aktiv bewaffnet und angestachelt wurden, immer noch die Illusion hegen, dass sie mit dem Segen ihrer westlichen Sponsoren eine militärische Lösung des Problems im Donbass erreichen können“, sagte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja bei einer kurzfristig anberaumten Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York.
  • Der Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj hat sich in einer Ansprache an die russische Bevölkerung gewandt. Die wirkliche Ukraine sei ganz anders als in russischen Medien dargestellt, so Selenskyj. „Wollen Sie Krieg? Das liegt bei Ihnen, den Bürgern der Russischen Föderation (...). Im Fall eines Angriffs werden Sie unsere Gesichter sehen, nicht unseren Rücken."
  • Russland hat nach Angaben von US-Präsident Joe Biden „vorsätzlich“ einen „Krieg“ gegen die Ukraine begonnen. Russland alleine sei verantwortlich für die dadurch ausgelösten Todesfälle und das menschliche Leid, erklärte Biden am Mittwochabend. Die USA und ihre Verbündeten würden Russland entschlossen dafür „zur Rechenschaft ziehen", erklärte er. Auch der NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat den russischen Angriff auf die Ukraine auf das Schärfste verurteilt. Der„rücksichtslose“ Angriff bringe „die Leben zahlloser Zivilisten“ in Gefahr, so Stoltenberg am Donnerstag. Deutschland hat schwere Konsequenzen gegen Russland angekündigt. „Die russische Aggression wird politisch, wirtschaftlich und moralisch einen beispiellosen Preis haben“, sagte die deutsche UN-Botschafterin Antje Leendertse bei einer kurzfristig anberaumten Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York.


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