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Erwähnte Instrumente
- Deutschland-Anleihe auf DAXAktueller Kursstand:VerkaufenKaufen
Spätestens seit dem Beginn der Schuldenkrise ist der Begriff „Sicherheit“ relativ. Erwiesen sich beispielsweise Staatspapiere früher als „Fels in der Brandung“ eines Portfolios und sorgten für eine risikolose Rendite, so stehen sie mittlerweile eher für ein renditeloses Risiko. Anleger müssen sich deshalb auch nach anderen Asset-Klassen umsehen, um einer negativen Realverzinsung zu entgehen, wobei Aktien als Sachkapital trotz ihrer vielzitierten Alternativlosigkeit auch ein erhebliches Kursrisiko in sich bergen. Da der Markt für Tages- und Termingeld allerdings nach wie vor wenig hergibt, bleibt konservativen Investoren kaum etwas anderes übrig, als risikomäßig einen Gang höher zu schalten. Kein Wunder, dass insbesondere der Zertifikatemarkt mit den verschiedensten Formen von Zinsprodukten davon profitiert, auch wenn sich Anleger damit natürlich ein zusätzliches Emittentenrisiko mit ins Depot holen.
Ein Trend, der abgesehen von den zahlreichen strukturierten Anleihen mit vollständigem Kapitalschutz momentan von mehreren Anbietern gespielt wird, besteht in Zins-Papieren, die regelmäßig einen etwas höheren Kupon fix auszahlen, deren Rückzahlung allerdings dafür an die Wertentwicklung eines Aktienindex geknüpft ist. Im Gegensatz zu herkömmlichen Indexanleihen ist hier jedoch eine zusätzliche Barriere mit einem exorbitant hohen Sicherheitsabstand eingezogen, der eigentlich nur im Falle eines Zusammenbruchs der Finanzmärkte in Gefahr geraten sollte.
Zwei aktuelle Produkte kommen unter der Bezeichnung „Deutschland-Anleihe“ von der BayernLB und der Credit Suisse, wobei als Basiswert der DAX fungiert. Die Laufzeit ist bei beiden Produkten mit fünf Jahren gleich, allerdings liegt der jährlich sicher ausgezahlte Kupon mit 4,10 Prozent bei dem Schweizer Papier um 10 Basispunkte höher als bei der bayerischen Ausgabe. Der geringe Renditeaufschlag ist jedoch nicht zufällig, sondern in dem um fünf Prozent geringerem Puffer begründet. So darf der DAX bei dem Credit Suisse Papier während der gesamten Laufzeit niemals mehr als 70 Prozent an Wert verlieren, was bei einem Stand von aktuell etwa 6.700 Punkten einer Barriere von gerade einmal 2.000 Zählern entsprechen würde. Bei der BLB würde sie knapp unter 1.700 Punkten liegen. Die hohen Sicherheits-Levels erklären sich mit der aus Aktionärssicht nur moderaten Rendite, die sich auch bei einer positiven Indexentwicklung nicht zusätzlich steigern lässt, da die Aktienkomponente hier einzig und allein für den Tilgungs-Mechanismus zuständig ist. Sollte es allerdings wider Erwarten zu einem Finanzmarkt-Crash historischen Ausmaßes kommen und selbst Puffer von 70 bis 75 Prozent nicht ausreichen, wäre der Anleger sehr wohl einem Direktinvestor gleichgestellt und müsste den vollständigen Index-Verlust tragen.
Ein weiteres auf dem ersten Blick mit einem Kupon von 4,25 Prozent p.a. bei einer gleichzeitig nur 4-jährigen Laufzeit noch etwas attraktiver aussehendes Zertifikat wurde gerade von der HypoVereinsbank emittiert. Allerdings ist hier die Verzinsung ebenfalls an die DAX-Entwicklung geknüpft. Sollte es dabei zu einem 75-prozentigen Absturz kommen, wäre es ab diesem Zeitpunkt auch noch mit den Kuponzahlungen vorbei.
Der BörseGo Tipp:
Die drei DAX-Produkte stellen trotz ihres Aktienmarkt-Bezugs eine Art spekulativer Festgeldersatz dar und richten sich deshalb an Anleger, die bereit sind für etwas mehr an Rendite ein überschaubares Aktienmarktrisiko einzugehen.
DAX-Zins-Zertifikate:
WKN |
Emittent |
Basiswert |
Fälligkeit |
Kupon p.a. |
Barriere |
CS8AJX |
CS |
DAX |
18.04.17 |
4,10 % |
30 % |
BLB2C9 |
BLB |
DAX |
18.04.17 |
4,00 % |
25 % |
HV5V0K |
HVB |
DAX |
18.04.16 |
4,25 % (barriereabhängig) |
25 % |
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate
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