Frühjahr heißt Dividendensaison! Das sollten Sie wissen!
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Erwähnte Instrumente
- DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.032,35 Pkt (XETRA)
Auch wenn die aktuell eisigen Temperaturen in München nicht darauf hindeuten: Das Frühjahr steht vor der Tür und traditionell ist dies die heiße Zeit für Dividendenjäger. Denn im Mai finden die meisten Hauptversammlungen statt, die Einladungen hierfür wurden größtenteils schon verschickt. Für Investoren wird es daher gerade jetzt spannend. Auf der Hauptversammlung werden sie zum einen ausführlich über die Geschäftsentwicklung ihrer Investments informiert und dürfen sich dabei auch über das ein oder andere Leckerli am Buffet freuen. Einen Tag später gibt es dann Bares: Die Dividendenzahlung erfolgt. Doch tauchen in diesem Zusammenhang immer wieder Fragen auf, weshalb die wichtigsten Punkte im Umgang mit Dividendenaktien in diesem Artikel noch einmal zusammengetragen wurden.
Performanceindex schlägt Kursindex deutlich
Der Dividendeneffekt über einen langen Zeitraum wird oftmals unterschätzt. Studien haben ergeben, dass Dividenden im langfristigen Bild rund 40 Prozent zur Gesamtperformance von Aktien beitragen. Lesen Sie hierzu auch meinen ausführlichen DAX Dividendenreport, den Sie kostenlos als Ebook hier bei uns abrufen können. Deutlich ist dies am DAX-Performanceindex zu sehen, der inklusive Dividenden berechnet wird und 2017 bereits 50 Prozent über seinem Hoch aus dem Jahr 2007 notierte. Der DAX-Kursindex ohne Dividenden hat das 2007er-Hoch überhaupt erst zwei Jahre später, 2015, überschritten.
Dividendenabschlag berücksichtigen
Eines wird allerdings oft vergessen: Die Dividende erbringt natürlich zunächst keine Rendite. Sie wird als Teil des Unternehmensgewinns in Deutschland meist am Tag nach der Hauptversammlung (HV) ausgeschüttet. Anleger, die in den Genuss der Ausschüttung kommen wollen, müssen die Aktie spätestens am Tag der HV erwerben, um dividendenberechtigt zu sein. Allerdings wird am sogenannten ex-Dividendentag der Kurs um die gezahlte Dividende bereinigt. Denn der Barbestand und damit der Wert des Unternehmens sinken logischerweise um den ausgezahlten Betrag. Was auf den ersten Blick als Nullsummenspiel erscheint, ist aber oftmals keines.
Denn Studien haben gezeigt, dass der Dividendenabschlag in der Regel relativ zügig wieder aufgeholt wird. Im DAX passiert dies im Schnitt in zwei Handelsmonaten. In extremen Haussephasen wie im Jahr 2009 wurden die Dividendenlücken im Chart bereits nach wenigen Tagen wieder geschlossen. Eine Garantie, dass die Gaps geschlossen werden, gibt es natürlich nicht. Eine breite Streuung im Depot auf mehrere Werte minimiert allerdings das Kursrisiko. Auch kann es lohnen, nach Momentumkriterien Aktien vorzufiltern und anschließend auf hohe Dividenden zu untersuchen. Trendstarke Titel sollten Dividendenabschläge schnell aufholen können.
„Abstauben“ am Ex-Dividenden-Tag
Noch ein anderer Aspekt ist interessant: Bei hohen Dividendenabschlägen wird das Unternehmen auch nach weiteren fundamentalen Bewertungskennziffern wieder attraktiver, beispielsweise unter KGV-Aspekten. Daher können Anleger gerade bei Dividendenrenditen im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich die Abschläge nutzen, um sich vergleichsweise günstig mitsamt anderer fundamental orientierter Investoren neu zu engagieren. Man könnte diese Vorgehensweise auch als Abstauber-Strategie bezeichnen. Ziel ist es, den Dividendenabschlag zu „verdienen“, also zu warten, bis die Dividendenlücke wieder geschlossen wird. Rein statistisch sollten damit im Jahresdurchschnitt Renditen im mittleren einstelligen Prozentbereich erzielbar sein.
Positionieren vor der Hautversammlung
Eine andere Herangehensweise beim Handel mit Dividendenaktien ist die Neupositionierung im Vorfeld der HV. Ein geeigneter Zeitpunkt hierfür ist die Veröffentlichung des Geschäftsberichts für das abgelaufene Geschäftsjahr, also der Monat März. Denn dort werden auch die Dividenden angekündigt, welche, eine Zustimmung der Aktionäre auf der anschließenden HV vorausgesetzt, meist zur Dividendenhochsaison im Mai/Juni wenige Monate später ausgeschüttet werden. Damit ergibt sich eine grobe Haltedauer für die Position von rund zwei Monaten. Verkauft werden die Aktien spätestens am Tag der Hauptversammlung. Der Hintergrund ist folgender: Um die Dividende zu erhalten, positionieren sich viele Anleger im Vorfeld der Ausschüttung und treiben damit den Kurs in die Höhe. Verstärkt wird dieser Effekt durch Hinweise in Anlegerpublikationen, die gerade in den Wochen vor der Hauptversammlung gehäuft auftreten. Werden hohe Sonderdividenden gezahlt, ist diese Herangehensweise besonders lukrativ. Im Vorfeld von Sonderausschüttungen kann es bei Nebenwerten durchaus zu der ein oder anderen Fahnenstange im Kursverlauf kommen.
Langfristiger Aspekt im Vordergrund
Natürlich können beide Strategien, Abstauber- wie Frühpositioniererstrategie, auch verbunden werden. So können Anleger sich weit im Vorfeld der Hauptversammlung engagieren, die Aktie über den Ex-Dividenden-Tag hinaus halten und auf ein Schließen der Kurslücke danach spekulieren. Gerade der langfristige Effekt von Dividenden sollte nicht unterschätzt werden. Denn die Dividendenrenditen bleiben nicht konstant, sondern orientieren sich am Kurs. Ein Anleger, der beispielsweise die BASF-Aktie im Jahr 2010 zu 45 Euro gekauft hat, bekommt in diesem Jahr eine Dividende von 3,00 Euro ausgezahlt. Das entspricht bereits einer Rendite von 6,7 %. Diese Dividenden kann er wieder reinvestieren und somit vom Zinseszinseffekt profitieren.
Dividenden unterliegen im Übrigen wie Aktiengewinne der Abgeltungsteuer. Allerdings gibt es auch Unternehmen, die die Dividenden steuerfrei ausschütten, zum Beispiel die Deutsche Telekom, die Deutsche Post oder auch Freenet. In der Praxis erhält der Anleger die Dividende brutto gleich netto gut geschrieben, sie wird allerdings vom Einstandspreis abgezogen. Versteuert wird sie erst, wenn der Anleger seine Position verkauft. Bleibt er langfristig engagiert, ja vererbt er die Aktien eventuell sogar, fallen keine Steuern an. Zudem können die von der Steuer befreiten Beträge sofort reinvestiert werden.
Mit dem SPDR® S&P® Euro Dividend Aristocrats ETF (ISIN IE00B5M1WJ87) können Anleger an der Wertentwicklung von bestimmten hochrentierlichen Aktienwerten aus der Eurozone partizipieren. Der ETF ist bestrebt, die Wertentwicklung des S&P Euro High Yield Dividend Aristocrats Index so genau wie möglich nachzubilden. Dieser Index bildet die Wertentwicklung der 40 Unternehmen der Eurozone mit der höchsten Dividendenrendite im S&P Europe Broad Market Index (BMI), die eine kontrollierte Dividendenpolitik mit steigenden oder beständigen Dividenden für mindestens 10 aufeinander folgende Jahre befolgt haben, nach. Damit wird in Unternehmen investiert, die eine kontinuierlich hohe Dividende ausschütten.
Die vorgestellten Handelsstrategien mit Dividendenaktien setze ich seit einigen Jahren auch in einem Musterdepot auf der Investment- und Analyseplattform Guidants um. Ziel ist eine mittlere bis hohe einstellige Jahresrendite bei einer überschaubaren Volatilität. Dieses Ziel habe ich bislang in jedem Jahr erreicht, wobei trotz eines meist überschaubaren Investitionsgrades sogar eine Outperformance zum DAX entstanden ist.
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Es gibt viele Strategien in der Richtung, die Berechnung ist nicht ganz ohne.
Der direkte Vergleich P-Dax versus K-Dax verbietet sich, selbst mit der Freigrenze
801€ pro Nase, aufgrund brutto/netto.
Langfristig schon automatisch, da drei unterschiedliche Steuerzonen einfließen.
Der Staat braucht Geld. daher findet am 1.1.2018 ein Gläubigerwechsel zugunsten
der BRD statt. Der größte Ex-Div/Cum Deal überhaupt.
Dividendensteigerung pa gehen unter der steuerllichen Abgabe unter, kann man
schon deutlich in 2017 sehen. Ab 2018 gibt es keinen Altbestand mehr, wird man sehen
wie sich das auswirkt.
Solange dies gar nicht erwähnt wird, bekommt man immer etwas das Gefühl, vieles
wird rein aus der Theorie geschrieben, quasi die Simulation eines Papertraders.
Die Verschiebung der Ausschüttung, 2-3 Tage nach der HV ergibt ja schon in 2017 ein
verschobenes Bild.
xxx
Danke für den interessanten Beitrag, nur eine kleine Korrektur:
" Deutlich ist dies am DAX-Performanceindex zu sehen, der inklusive Dividenden berechnet wird und 2017 bereits 50 Prozent über seinem Hoch aus dem Jahr 2007 notierte. Der DAX-Kursindex ohne Dividenden hat das 2007er-Hoch indes erst im Jahr 2015 überschritten."
Da meinten sie beim Performance-Index wohl 2013 sonst würde man die Dividende echt besser weglassen ;)
Der DivDax schneidet aber schlechter ab als der Dax. Liegt halt daran, dass Dividendentitel wie Telekom oder Münchner Rück oder früher die Versorger in der Gesamtperformance nicht mithalten können mit z.B Adidas etc.
Ich finde Momentumansätze attraktiver in dieser Hinsicht.
Hier (https://www.msci.com/documents/10199/248121/MSCI_Momentum_Index_Investor_Insight.pdf/49830602-ca1d-4b56-b4b3-858f4b5e72bd) kann man eine Untersuchung verschiedener Marktfaktoren finden.