Kommentar
14:43 Uhr, 06.05.2005

Frischer Wind bei Mercedes

Der DaimlerChrysler Konzern hatte in letzter Zeit mit einigen Problemen zu kämpfen. Die Sorgenkinder sind dabei die Kleinwagenmarke Smart und die Nobelmarke Mercedes. Die Mercedes Car Group verbuchte durch milliardenschwere Sanierungsaufwendungen für den Smart sowie einer Pannenserie von Mercedes ein schlechtes operatives Ergebnis. Im ersten Quartal 2005 lag der Verlust von Mercedes Car Group bei 954 Mill. Euro. Zum ersten Mal seit 1993 schrieb Mercedes rote Zahlen. Der Sturz der Prestigemarke ließ das Konzernergebnis um 30 Prozent auf 288 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahresquartal einbrechen. Gründe für den Absturz der Mercedes Car Group waren dabei zwei Faktoren. Der seit 2004 designierte Chef Eckhard Cordes verbuchte mit 800 Millionen Euro einen Großteil des 1,2 Milliarden Euro umfassenden Sanierungsprogramms. Weiterhin fielen Kosten in dreistelliger Millionenhöhe für den größten Rückruf der Firmengeschichte an. Einige Mercedes-Modelle, unter anderem die S-Klasse und CL-Klasse, hatten nicht unerhebliche Qualitätsmängel.

Auch die US-Sparte von DaimlerChrysler musste durch ungünstige Wechselkurse, schwache Händlerauslieferungen sowie ein durch Rabattschlachten geprägtes intensives Wettbewerbsumfeld, einen Gewinnrückgang von 252 Millionen Euro verbuchen. Experten hatten mit einer Gewinnsteigerung auf 350 Millionen Euro gerechnet. Der Konkurrent BMW hat zudem den Markt mit vielen neuen Modellen bedient. Vor allem die 1er Reihe trug bei BMW maßgeblich zu einem zufrieden stellenden Ergebnis im ersten Quartal bei.

Als Reaktion auf die oben genannten negativen Einflüsse rutschte die DaimlerChrysler Aktie seit Anfang des Jahres um über 10 Prozent ab. Die schlechten Ergebnisse konnte DaimlerChrysler durch die sehr gut laufende Nutzfahrzeugsparte, deren operativer Gewinn bei 64 Prozent liegt, nicht vollständig kompensieren.

Mit dem Smart-Sanierungskonzept, das ein Volumen von 1,2 Milliarden Euro umfasst, sollen ca. 30 Prozent der Fixkosten reduziert werden. Das Spartenergebnis soll damit um ca. 600 Millionen Euro erhöht werden und die Mercedes Car Group wieder in die Gewinnzone führen. Den überwiegenden Teil der Kosten für die Rückrufaktion möchte Daimler-Chrysler von Zulieferern einiger fehlerhafter Teile zurückholen. Sollte das dem Konzern gelingen, so können mit den Rückflüssen einge Aufwendungen gestopft werden.

Die getroffenen Maßnahmen könnten hinsichtlich der Entwicklung der Aktie von DaimlerChrysler für eine Trendwende sorgen. Dazu kommt die relativ starke Marktposition der Nutzfahrzeug-Sparte, die auch in Zukunft von der guten Nachfrage weiter beflügelt werden könnte.

Mit dem Diskont-Zertifikat der Deutschen Bank auf DaimlerChrysler (WKN DB2 704), mit einer Laufzeit bis zum 22. Dezember 2006, könnte der Anleger mittelfristig an einer positiven Entwicklung der Aktie profitieren. Der maximale Wertzuwachs beim Diskonter liegt bei ca. 15%. Sollte die Aktie seitwärts tendieren, so können auch durch den Abschlag (etwa 14%) attraktive Renditen erwirtschaftet werden. Der günstigere Erwerb des Zertifikats gegenüber dem Direktkauf der Aktie kann somit auch bei leichten Kursverlusten zu einer positiven Rendite führen.

Diskont-Zertifikat auf DaimlerChrysler
WKN: DB2 704
Höchstbetrag: 30,00 Euro
Laufzeit: 22.12.2006
Aktueller Kurs: 26,00 Euro

Disclaimer:
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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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