Kommentar
17:37 Uhr, 30.07.2000

Freeshop

Analyse vom 30.11.99

Freeshop wurde am 28. September 1999 an der Nasdaq gelistet. Das Unternehmen wurde 1994 als Sprössling der Firma Online Interactive unter dem Namen Freeshop gegründet. Im Juni 1997 wurde Freeshop in die Tochtergesellschaft von Online Interactive, Freeshop International Inc. umbenannt.

Tim Choate, welcher zuvor bei Unternehmen wie Prodigy (PRGY) oder Microware Technologies (MWAR) tätig war, übernahm im März 1998 die Rolle als Präsident und CEO von Freeshop.com. Am 19. Februar 1999 wurde der Name wiederrum von Freeshop International Inc. auf Freeshop.com Inc. umbenannt.

Freeshop ist ein Marketing-Unternehmen im Internet. Es bietet Werbern, die ihre Produkte verkaufen wollen, eine Oberfläche, die in 283 Sparten (z.B. Sportartikel, Kleidung etc.) unterteilt ist. Freeshop agiert hier als Vermittler zwischen Werber und Zielperson. Diese Möglichkeit, gezielt Kunden zu werben, offeriert Unternehmen die Möglichkeit enormer Kosteneinsparungen. Normalerweise würde ein Unternehmen, welches ein neues Produkt entwickelt hat und dafür nun werben will, auf konventionelle Art und Weise z.B. auf Banner zurückgreifen. Doch diese Mittel erreichen nicht gezielt die angesprochene Zielgruppe, die Erfolgsquote ist gegenüber dem Kostenaufwand sehr gering.

Freeshop versucht, Kundenwerbung effizienter zu machen. Freeshop verdient Geld für die Weiterleitung der Daten (e-mail, Name etc.) an den Werber. Der Werber hat 3 Tarifstrukturen zur Auswahl, geordnet nach der:

Anzahl der Kunden, die auf die Homepage des Werbers geleitet werden

Anzahl der Datenpakete, die der Werber erhält

Frequenz der Aufrufe der Werbung des Werbers auf der Seite von Freeshop

Diese Tarifstruktur ermöglicht es Werbern, die jeweils Günstigste für sich zu wählen. Wer zum Beispiel erreichen möchte, möglichst viele Personen von Freeshop auf seine Homepage zu bekommen, um dort dann an die Daten des Geworbenen zu kommen, wählt die erste Möglichkeit. Wer aber direkt Daten erhalten will, wählt die zweite Alternative.

Ferner verdient Freeshop(FSHP) noch Geld durch Banner, die auf der Website plaziert werden und durch das Geld der Sponsoren für die Newsletter. Doch diese Entwicklung hat auch Nachteile: Da Freeshop keine unaufgeforderten e-mails oder Kataloge versendet, besteht die Zielgruppe nur aus den Personen, welche die Website besuchen und den Newsletter abonnieren. Zur Neukundengewinnung möchte man deshalb 20 Millionen Dollar, die Hälfte des Emissionserlöses, für Marketing verwenden, um aus Freeshop einen Markennamen zu machen. Mehr als 100 Werber bieten zur Zeit über 1000 Produkte an. Unter anderem sind darunter, die in den USA sehr bekannten Produkte des Unternehmens Bargain Books. Bargain Books bietet bis zu 80 % Preisnachlass, wenn man als Geschenk ein Buch für einen Freund bestellt. Die Möglichkeit für Kunden, genau das zu finden, was gesucht wird, macht Freeshop zu der Startseite für die Einkaufstour im Internet.

Im Gegensatz zu z.B. Ebay hat Freeshop keine eigenen Produkte, sondern bietet Links auf die Webseiten verschiedener Anbieter. Dadurch liegt die Marge des Unternehmens bei satten 94 %. Freeshop bewirbt die Produkte per email-Service, welcher mittlerweile 2 Millionen Mitglieder (Stand: 9. November 1999) hat. Zusätzlich können sich Besucher von Freeshop.com Kataloge zukommen lassen. Das Unternehmen hat für eine Stärkung dieses Bereiches 2 Unternehmen übernommen, zum einen Worldwide Brochures (bieten über 15000 Reiseprospekte an) und zum anderen das Unternehmen Catalog Site (eine ausgezeichnete Site mit über 200 kostenlosen Katalogen). Freeshop ist laut Media Metrix unter den am häufigsten besuchten Seiten im Internet auf Platz 42. Im August besuchten 3,7 Millionen Besucher die Website. Zusätzlich ist Freeshop unter den Top 10 der Internet-Shopping-Seiten gelistet (lt. Media Metrix).

Am 12. Oktober wurde FamilyWonder als Werber aufgenommen, einen Tag später wurde die Meldung über die Aufnahme von eBay für 5 Jahre bekanntgegeben. Wiederrum einen Tag später wurde eine Kooperation mit XOOM.COM getroffen. In den nächsten Tagen folgten nahmhafte Firmen wie MasterCard, Bargain Books, Mutual of Omaha, Lerner, Games2Learn.com, CyberRebate.com, Overstock.com, FamilyWonder.com, Smarterkids.com, Beyond.com und viele mehr. Am 21. Oktober stellte Freeshop ein neues einzigartiges Konzept vor: In Zusammenarbeit mit Overstock.com, Games2Learn.com und CyberRebate.com bietet Freeshop.com Produkte wie Armbanduhren, Schmuck, Kleidung usw. an, und sollte man sich zum Kauf eines Produkt entschließen, erhält man eines umsonst dazu. Diese Aktion läuft noch bis Mitte Dezember.

Hunger-Free Holiday heisst ein am 11. November bekanngegebenes Programm, welches mit Hungerfreeholiday.com statuiert wurde. Freeshop wird einen Link auf die Homepage setzen, welcher helfen soll, Spenden zu sammeln, um hungernde Menschen in Amerika zu unterstützen. 175 von FSHP`s gehosteten Sites folgten (so eine Meldung vom 23. November 1999) und platzierten daraufhin auch Links zu Hungerfreeholiday.com auf ihren Websites. FSHP gab am 28. Oktober Rekordzahlen bekannt. Der Umsatz stieg auf 2,6 Millionen Dollar, das sind 78 % mehr als im Quartal zuvor, und 721 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Doch Freeshop muss noch beweisen, ob sich dieses Modell dauerhaft auch bezahlt machen kann. Denn wenn die Kunden von Freeshop spüren, dass sich dieser Service nicht bezahlt macht, werden sie sich abwenden. Das Unternehmen ist, wie viele junge Internetunternehmen, noch nicht profitabel und seit der Gründung verschuldet.

Hunger-Free Holiday heisst ein am 11. November bekanngegebenes Programm, welches mit Hungerfreeholiday.com statuiert wurde. Freeshop wird einen Link auf die Homepage setzen, welcher helfen soll, Spenden zu sammeln, um hungernde Menschen in Amerika zu unterstützen.175 von FSHP`s gehosteten Sites folgten (so eine Meldung vom 23. November 1999) und platzierten daraufhin auch Links zu Hungerfreeholiday.com auf ihren Websites. FSHP gab am 28. Oktober Rekordzahlen bekannt. Der Umsatz stieg auf 2,6 Millionen Dollar, das sind 78 % mehr als im Quartal zuvor, und 721 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Doch Freeshop muss noch beweisen, ob sich dieses Modell dauerhaft auch bezahlt machen kann.

Denn wenn die Kunden von Freeshop spüren, dass sich dieser Service nicht bezahlt macht, werden sie sich abwenden. Das Unternehmen ist, wie viele junge Internetunternehmen, noch nicht profitabel und seit der Gründung verschuldet.

Die Zahlen sprechen auch dafür: Für das Geschäftsjahr, das im Dezember 1999 endet, erwarten Analysten einen Verlust pro Aktie von $0,35, im darauffolgenden Dezember 2000 soll selbige Zahl auf $1,16 anwachsen. Sollte das Modell von Freeshop aufgehen so wird sich FSHP einen Teil des e-commerce-Kuchens abschneiden können. Wer in die gute Story des Unternehmens vertraut und auf dieses besondere Geschäftsmodell setzt, sollte das Unternehmen während der Shopping Saison im Auge behalten.

Analystenratings: "strong buy" (2x) "moderate Buy" (2x)

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen