Kommentar
16:05 Uhr, 15.07.2016

US-Einzelhandelsumsatz und Industrieproduktion über den Erwartungen, Konsumklima sinkt

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DAX

Am Donnerstag überwand der DAX die viel beachtete 200-Tage-Linie — ein wichtiger Indikator für den längerfristigen Trend. Am Ende gewann das Börsenbarometer 1,39 Prozent und kletterte auf 10.068 Punkte. Am Ende einer insgesamt fulminanten Handelswoche ließen es die Anleger am heutigen Freitag bis zum frühen Nachmittag ruhiger angehen. Im bisherigen Handelsverlauf setzte der DAX zeitweise um ein halbes Prozent zurück. Zum Ende der Woche standen und sttehen zahlreiche US-Zahlen zur Veröffentlichung an, die Impule liefern können.

Unternehmensnachrichten

  • Die US-Großbank Citigroup hat im zweiten Quartal wegen niedrigerer Einnahmen im Privatkundengeschäft einen Gewinnrückgang um 17 Prozent auf 4,0 Mrd. US-Dollar verzeichnet. Analysten hatten aber mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet. Der Gewinn lag mit $1,24 je Aktie jedoch über den Analystenschätzungen von $1,10.
  • Die anhaltend niedrigen Zinsen führten bei der drittgrößten US-Bank Wells Fargo im vergangenen Jahr zu einem leichten Gewinnrückgang auf 1,01 Dollar je Aktie. Analysten hatten die Einbußen in dieser Größenordnung erwartet.
  • Unmittelbar vor dem Auslaufen des Übernahmeangebots für Kuka-Aktien hat der chinesische Investor Midea die nötige Mehrheit erreicht. Wie Midea am Freitag mitteilte, halte man inzwischen 76,4 Prozent an Kuka.
  • Laut dem Herstellerverband ACEA stiegen die Pkw-Neuzulassungen in der Europäischen Union im Juni um 6,9 Prozent auf knapp 1,5 Mio. Fahrzeuge. Dabei verzeichneten alle deutschen Autohersteller Zuwächse. BMW steigerte den Absatz in der EU/EFTA-Region um 15,7 Prozent auf gut 106.500 Fahrzeuge, Daimler um 16,1 Prozent auf 91.300 Fahrzeuge und der VW-Konzern um 1,0 Prozent auf 349.000. Regional betrachtet verzeichnete Deutschland einen Absatzzuwachs von 8,3 Prozent, in Großbritannien gingen die Verkäufe hingegen um 0,8 Prozent zurück.
  • Samsung will sich am chinesischen Batterie- und Automobilhersteller BYD beteiligen und künftig bei elektrischen Komponenten für Autos kooperieren, teilte BYD mit. Samsung will demnach im Zuge einer Privatplatzierung von BYD im Volumen von 2,3 Mrd. US-Dollar eine nicht näher genannte Beteiligung erwerben.
  • Bayer hat das Übernahmeangebot für den US-Saatguthersteller Monsanto um drei US-Dollar auf 125 US-Dollar je Aktie aufgestockt und bietet damit nun knapp 64 Mrd. US-Dollar. Bayer habe die feste Absicht, diese Transaktion abzuschließen, betonte Vorstandschef Baumann. Monsanto will die neue Offerte prüfen.
  • Der Anbieter von Embedded Computer Technologie (ECT), Kontron, erwartet nicht mehr, die für 2016 abgegebene Prognose bei Umsatz, Bruttomarge und bereinigter EBIT-Marge zu erreichen. Die Umsatzschwäche im ersten Halbjahr könne nicht mehr aufgeholt werden, so das Unternehmen.
  • Der Medizin- und Sicherheitstechnikanbieter Drägerwerk leidet unter der schwachen Nachfrage in Südamerika und im Mittleren Osten. Der Umsatz im zweiten Quartal sei währungsbereinigt um 6,3 Prozent auf 579 Mio. Euro gesunken, so das Unternehemn. Das bereinigte Ebit habe mit 21,2 Mio. Euro in etwa auf Niveau des Vorjahres gelegen. Für das Gesamtjahr bestätigte Drägerwerk die Prognose.
  • Die Explosion auf der Ölplattform Deepwater Horizon und die nachfolgende Ölpest im Golf von Mexiko im Jahr 2010 kostet laut dem britischen Konzern BP insgesamt 62 Mrd. US-Dollar. Steuerliche Effekte drücken die Belastung für BP dabei auf 44 Mrd. US-Dollar, wie das Unternehmen in einer vorläufigen Schlussrechnung erklärte. BP kündigte an, Kosten von 2,5 Mrd. US-Dollar zur Regulierung der verbleibenden Schäden im zweiten Quartal zu verbuchen.

Konjunktur & Politik

  • USA: Das von der Universität von Michigan ermittelte Konsumklima sinkt im Juli auf 89,5 Punkte. Erwartet wurde ein Wert von 93,7 nach zuvor 93,5 
  • Die US-Industrieproduktion ist im Juni überraschend um 0,6 % gestiegen. Erwartet wurde lediglich ein Plus von 0,2 % nach -0,5 % im Vormonat. Die Industriesauslastung lag im Juni bei 75,4 % nach 74,9 % im Vormonat.
  • Die US-Verbraucherpreise sind im Juni um 1,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Ökonomen hatten mit einer Rate von 1,1 Prozent gerechnet. In der Kernrate (exkl. Nahrungsmittel und Energie) zieht die Inflationsrate um 2,3 Prozent an (Prognose: 2,2 %).
  • Die Stimmung in der Industrie im Bundesstaat New York hat sich im Juli deutlich verschlechtert. Der Empire-State-Manufacturing-Index fiel von 6,01 Punkten im Juni auf 0,55, wie die regionale Notenbank mitteilte. Analysten hatten lediglich mit einem leichten Rückgang auf 5,10 Punkte gerechnet.
  • Die US-Einzelhändler haben im Juni um 0,6 Prozent höhere Umsätze verzeichnet als im Vormonat. Experten hatten lediglich mit einem Zuwachs um 0,1 Prozent gerechnet. Allerdings waren die Einzelhandelsumsätze im Vormonat nur um revidierte 0,2 Prozent (zuvor: 0,5 %) gestiegen.
  • Die Europäische Notenbank hält das Problem mit dem Berg an maroden Kredit-Portfolios bei Italiens Geldhäusern für beherrschbar. „Es gibt kein spezifisches oder landesweites Problem mit Italien, betroffen sind nur einige Banken“, so EZB-Bankenwächter Ignazio Angeloni gegenüber der italienischen Wirtschaftszeitung Il Sole 24 Ore.
  • Die Verbraucherpreise im Euroraum steigen im Juni nach endgültigen Daten leicht um 0,1 Prozent zum Vorjahr. Dies ist der erste Anstieg seit Januar. Im Monatsvergleich legten die Verbraucherpreise im Juni um 0,2 Prozent zu.
  • Der Überschuss in der Handelsbilanz der Eurozone lag im Mai auf saisonbereinigter Basis bei 24,50 Mrd. Euro. Im Vormonat lag der Saldo bei 28,00 Mrd. Euro.
  • China ist im zweiten Quartal etwas stärker gewachsen als erwartet. Nach Angaben des Nationalen Statistikamtes wurde ein BIP-Plus von 6,7 Prozent erzielt. Analysten hatten 6,6 Prozent Wachstum prognostiziert. Insgesamt stehe die Konjunktur aber immer noch unter Abwärtsdruck, hieß es weiter.
  • Bei einer Terrorattacke in Nizza sind mindestens 84 Menschen ums Leben gekommen, wie der französische Innenminister Bernard Cazeneuve mitteilte. 18 Personen wurden schwer verletzt. Ein Franzose mit tunesischen Wurzeln steuerte am späten Donnerstagabend einen Lastwagen in eine Menschenmenge, die dort das Feuerwerk zum Abschluss des französischen Nationalfeiertags verfolgte.

Dividendenabschläge

  • Südzucker (0,30 Euro je Aktie)
  • Fielmann (1,75 Euro je Aktie)
Termine des Tages:
15:15 Uhr - US: Industrieproduktion Juni
15:15 Uhr - US: Kapazitätsauslastung Juni
16:00 Uhr - US: Konsumklima Uni Michigan Juli (vorläufig)
16:00 Uhr - US: Lagerbestände Mai

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