Analyse
23:55 Uhr, 11.01.2008

"Fragen kostet nichts" sagt ein Sprichwort

Wie kann ich an einem steigenden Yuan profitieren ? Wie hedgen Emittenten ihre verbrieften Derivate? Der Euro spielt verrückt. Macht es Sinn Quanto-Scheine zu kaufen, sich also gegen die Währungsrisiken abzusichern? Welche Auswirkungen hat die Abgeltungssteuer auf den Handel mit Zertifikaten ? Auf welche Besonderheiten muß ich beim Handel von Rohstoffen via Zertifikaten achten?

Fragen über Fragen, die Sie unseren Experten für Anlagezertifikate, - Armin Geier, Heinrich Eibl und Marko Strehk -, jederzeit stellen können.

Wo ?

Ganz einfach.

Auf der Anlagezertifikateseite von GodmodeTrader.de
: http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview/

Diese Seite erreichen Sie auch direkt, indem Sie oben auf der Menueleiste von GodmodeTrader.de auf den Punkt "Anlagezertifikate" klicken.

Auf besagter Anlagezertifikateseite scrollen Sie bitte nach unten et voila, Sie sehen den Fragebereich. Sie können darüber direkt Fragen stellen oder aber im Archiv die bisher gestellten und beantworteten Fragen einsehen.

Im Folgenden nun eine kleine Auswahl bisher gestellter Fragen :

Mit welchen Zertifikaten kann ich auf einen steigenden Yuan setzen?

China koppelt sich immer weiter von den USA ab. Am Zertifikatemarkt kann man auf eine Lockerung des engen Bandes zwischen dem Renminbi Yuan und dem US-Dollar durch die chinesische Regierung über zwei erst kürzlich von der ABN Amro aufgelegte Kapitalschutzanleihen spekulieren. Der Anleger hat dabei die Wahl zwischen einer Mindestrückzahlung am Laufzeitende im Dezember 2012 von 90 (AA0QSG) oder 100 Prozent des Nominals (AA0QEF). Das Null-Risiko-Papier profitiert zu 120 Prozent von einer Aufwertung der chinesischen gegenüber der US-amerikanischen Währung, während das Zertifikat mit der geringeren Absicherung auf eine lineare Partizipation von 170 Prozent kommt. Andere Währungseffekte wie z.B. zwischen US-Dollar und Euro spielen hier keine Rolle.

Wenn man von der Abgeltungssteuer spricht, hört man immer wieder von Nachteilen für den Zertifikatemarkt. Worin liegen diese genau?

Der Bundestag hat im Mai dieses Jahres eine rückwirkende Aufhebung des Bestandsschutzes bei Zertifikaten zum 14. März 2007 beschlossen, d.h. nach diesem Termin angeschaffte Produkte werden in jedem Fall nach Ablauf der ebenfalls festgelegten halbjährigen Übergangsfrist am 30. Juni 2009 steuerpflichtig. Diese Regelung wurde bisher nicht auf Aktien und Investmentfonds ausgedehnt. Der Hintergrund für diese "Strafaktion" war die Angst, Zertifikate könnten durch ihre flexible Gestaltung dauerhaft den Fiskus umgehen.

Gibt es auch Steuer-Profiteure am Zertifikatemarkt oder ist hier alles schlecht?

Die Gewinner muss man zumindest bis zur Einführung der Abgeltungssteuer im Januar 2009 zwar noch mit der Lupe suchen. Allerdings dürften Garantieprodukte, die bislang noch mit dem persönlichen Steuersatz anzusetzen sind, dazu gehören, zumal dann "nur" noch 25 Prozent zzgl. Soli und gegebenenfalls Kirchensteuer abgezogen werden. Wenigstens Besserverdiener dürften sich darüber freuen. Ebenfalls als sogenannte Finanzinnovation werden bislang noch die Aktienanleihen behandelt, was deren Verbreitung im Gegensatz zu den Discounts, die letztendlich das gleiche Auszahlungsprofil ermöglichen, deutlich behinderte. Einzelne Emittenten haben deshalb bereits begonnen, entsprechende Produkte zu lancieren, deren Kupon erst nach der Steuerreform auszahlungswirksam wird. Nach 2009 werden die Karten jedoch ganz neu gemischt und Zertifikate können ihre besonderen Vorteile gegenüber anderen Assets wieder ganz ungeniert ausspielen. Das Steuerargument sollte deshalb immer nur einer von mehreren Entscheidungsfaktoren sein.

Worauf muss man bei Rohstoff-Investments besonders achten?

Im Gegensatz zu anderen Asset-Klassen weisen Rohstoffe ganz besondere Eigenheiten auf, die eine Lieferung in physischer Form erschweren und deshalb auch den Investitionsprozess entscheidend mitbestimmen. So geht man hier überwiegend über den Terminmarkt und bedient sich des Mittels von Futures bzw. Forwards, die auch die zukünftigen Preiserwartungen für den jeweiligen Rohstoff repräsentieren. Da diese Finanzinstrumente allerdings nicht endlos laufen, ist ein sogenanntes „Rollen“ kurz vor dem Auslaufen eines Kontraktes in den nächsten notwendig, um eine physische Andienung zu verhindern. Im Fachjargon unterscheidet man dabei zwischen der für den Rollprozess ungünstigen „Contango“-Konstellation, bei der länger laufende Kontrakte einen höheren Preis aufweisen als kürzere und damit zu Roll-Verlusten führen und der erwünschten sogenannten „Backwardation“-Situation mit umgekehrten Vorzeichen. Da dieser Umstand ganz entscheidend den Investmenterfolg prägt, ist der Blick auf die Forwardkurve eines Rohstoffs auch für den Zertifikate-Anleger vor jedem neuen Rohstoff-Engagement wichtig.

Wo liegen die Vor- und Nachteile von Rolling-Discount-Zertifikaten?

Rolling-Discounts wurden lange Zeit als das Non-Plus-Ultra verkauft. Mittlerweile, nachdem die meisten Emittenten einschlägige Produkte am Markt haben, ist es relativ still um diese Kategorie geworden. Die Vorteile liegen zunächst auf der Hand. Da die Struktur jeden Monat neu angepasst wird, hat der Anleger jederzeit ein frisches Discount-Zertifikat mit der aktuellsten Ausstattung im Depot und spart sich aufgrund der endlosen Begebung viel Zeit und Geld für das Transaktionsprozedere. Außerdem kann er bei der Einzelbetrachtung durch die kurze monatliche Laufzeit insgesamt einen höheren Zeitwert und damit eine höhere Prämie veranschlagen, als dies mit länger laufenden Strukturen der Fall wäre. Allerdings bieten die Monatsroller speziell bei niedrigen Volatilitäten kein allzu großes Renditepotential und weisen strukturbedingt ein schwaches Regenerationsvermögen auf. So können starke Kursrückschläge in Abhängigkeit von der Ausstattung relativ ungehindert durchschlagen, während anschließende heftige Gegenbewegungen des Marktes nach oben durch die engmaschige Capfestlegung nur sehr begrenzt nachvollzogen werden. Das Zertifikat muss sich nach solchen Zick-Zack-Bewegungen also erst wieder längerfristig nach oben hangeln. Idealerweise sollte deshalb die gewählte Ausstattung entsprechende Kursrückgänge möglichst auffangen können, was eher für Deep-Varianten mit einem im Geld liegenden Cap sprechen würde, wäre da nicht wieder das Renditeproblem bei niedrigen Volatiltitäten. Es bleibt also je nach der Marktsituation immer ein gewisser Zwiespalt.

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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