Fondssparer Gewinner der Baisse
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Nicht alle Anleger müssen sich vor Kursstürzen fürchten. Im Gegenteil: Wer langfristig in Fondssparpläne investiert, handelt automatisch antizyklisch - und profitiert von zwischenzeitlichen Baissen.
Die vergangenen eineinhalb Jahre haben die Anleger viel Nerven gekostet. Und zumeist noch mehr Geld. Seit dem Platzen der Spekulationsblase im März 2000 ist es mit den Märkten - von kurzen Lichtblicken abgesehen - kontinuierlich bergab gegangen. Ob NEMAX, NASDAQ oder Nikkei - nahezu sämtliche Indizes befinden sich momentan auf dem tiefsten Stand seit Jahren. Doch was des einen Leid, ist des anderen Freud: Anleger mit Fondssparplänen sind die stillen Gewinner jeder Baisse, vorausgesetzt sie haben einen langfristigen Anlagehorizont.
Der Grund: Wer regelmäßig in einen Fondssparplan investiert, handelt automatisch antizyklisch. Das Prinzip ist einfach: Investiert ein Anleger regelmäßig einen festen Betrag in einen Sparplan, so erhält er in schwachen Börsenphasen automatisch mehr Fondsanteile. Der Preis pro Anteil ist dann besonders günstig. In guten Börsenphasen kauft er automatisch weniger der dann teureren Anteile. Langfristig erzielt er so einen günstigen Durchschnittspreis. Dieser sogenannte Cost-Average-Effekt führt dazu, dass die letztendliche Rendite umso höher wird, je mehr Niedrigkurs-Phasen man mitmacht. Langfristig orientierte Anleger können sich deshalb eigentlich in jeder Baisse die Hände reiben.
Die weiteren Vorteile von Fondssparplänen liegen auf der Hand: Die geringen Mindestbeiträge machen den Fondssparplan zu einem Anlageprodukt für jedermann. Die Möglichkeit, den Sparplan jederzeit zu ändern oder kündigen, schafft zudem eine hohe Flexibilität.
Trotz der generellen Vorteile: Einen Garantieschein für eine überdurchschnittliche Rendite erwirbt man auch mit Sparplänen nicht: Natürlich müssen auch Fondssparpläne zu den individuellen Bedürfnissen des Anlegers passen. Kriterien wie die Risikoneigung, die Renditeerwartungen oder bereits bestehende Anlagen spielen eine wichtige Rolle bei der Produktauswahl. So sollte ein risikoscheuer Anleger mit einem Sparplan bevorzugt in einen internationalen Aktienfonds als beispielsweise in einen volatileren Emerging-Markets-Fonds investieren.
Entscheidende Bedeutung kommen Faktoren wie der Managementqualität und den Gebühren zu. Der Cost-Average-Effekt verpufft, wenn das Fondsmanagement in die falschen Werte investiert oder zu hohe Kosten die Renditevorteile auffressen.
Wichtig ist auch die Möglichkeit zur Umschichtung. Keine oder geringe Switchgebühren erleichtern dem Anleger eine nachträgliche Umstrukturierung seines Portfolios. Oftmals ändern sich im Lauf der Zeit die Bedürfnisse und Ziele des Anlegers. Dann ist es wichtig, problemlos und ohne Kostennachteile in andere Fonds wechseln zu können.
Wer jetzt einen Sparplan abschließt, dürfte noch eine ganze Weile vom niedrigen Kursniveau profitieren. Und gleichzeitig ruhig schlafen. Denn: Anders als bei einer Einmalanlage kommt es bei langfristigen Sparplänen nicht so sehr auf das Timing an. Die Chance den richtigen Zeitpunkt für eine Einmalanlage zu treffen ist denkbar gering. Mit der Stückelung der Anlage in mehrere Beträge vermindert man das Risiko erheblich.
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