Fonds erhöhen Barbestände
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Fonds erhöhen Barbestände
In den psychologischen Fallstricken von Börsenentwicklungen sind auch Fondsmanager gefangen: Während sie im Laufe des Jahres und parallel zum Kursverfall ihre Barquote immer weiter zurückgefahren, sprich investiert haben, standen sie im Tiefpunkt September eher auf der Verkäuferseite. Das geht aus der aktuellen Untersuchung der Wertpapierhandelsbank Seydler hervor.
Vor allem bei Fonds mit Werten des Neuen Marktes stieg die Liquidität im September mit einem Plus von mehr als 6 auf durchschnittlich knapp 12 Prozent stark. Bei Fonds mit europäischen Standardwerten erhöhte sich die Barquote um rund 2,4 Prozent auf nunmehr 8,5 Prozent. Die Liquidität bei Fonds mit deutschen Dividendentiteln blieb bei einer leichten Steigerung auf durchschnittlich 5,6 Prozent gering.
Große Unterschiede gab es allerdings bei den einzelnen Fonds der jeweiligen Kategorien: So betrug die Liquiditäts-Bandbreite bei Europa-Fonds zwischen 3 und 15 Prozent, bei Wachstumswerte-Fonds sogar zwischen 2 und 21 Prozent. Darin spiegelt sich die sehr unterschiedliche Einschätzung der Marktentwicklung bei Fondsmanagern wieder.
In den Monaten zuvor waren die Kassenbestände kontinuierlich zurückgefahren worden. Fondsmanager hätten also einfach zu früh investiert, insgesamt hielten sie bis zur Jahresmitte wenig Pulver zurück. Damit lässt sich ähnlich wie bei vielen privaten Anlegern ein Muster "teuer einkaufen -billig verkaufen" erkennen. Allerdings sahen sich die Fondsmanager im September auch gezwungen, wegen des Abflusses von Anlagegeldern Liquidität wieder aufzubauen. Außerdem wollten sie angesichts der Turbulenzen an den Märkte etwas mehr auf "Parkposition" gegangen. Der Rendite war dies Verhalten aber sicherlich nicht förderlich, im Gegenteil.
Auffällig ist auch, dass sich die Volumen in den Fondskategorien im September kräftig verringert haben, und zwar deutlich stärker als die Vergleichsindizes abgestürzt sind. Bei Europafonds waren dies 14 Prozent weniger verwaltetes Vermögen gegenüber einem Minus beim Euro Stoxx 50 von 12 Prozent. Bei Neuer Markt-Fonds nahm das Volumen im September um 26 Prozent ab, während der Nemax 22 Prozent verlor. Darin dürfte sich zum Teil auch die Rückgabe von Fondsanteilen wiederspiegeln.
Die Handelsbank Seydler zieht für die monatliche Untersuchung einen repräsentativen Durchschnitt von rund 20 Fonds der Gesellschaften DWS, Adig, Union, Julius Bär und Schroders unterteilt nach den Schwerpunkten deutsche Werte, europäische Werte und Neuer Markt heran.
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