Kommentar
11:22 Uhr, 09.09.2010

FMC baut Weltmarktführerschaft weiter aus

Erwähnte Instrumente

  • Aktienanleihe auf Fresenius
    Aktueller Kursstand:  

Der im DAX gelistete Dialysespezialist Fresenius Medical Care (FMC) hatte Ende vergangener Woche zu einer zweitägigen Investorenveranstaltung geladen, bei der das Tochterunternehmen des Bad Homburger Gesundheitskonzerns Fresenius auch einen mittelfristigen Ausblick seines Geschäfts bis 2013 gab. Dabei rechnet FMC laut Reuters „zu konstanten Wechselkursen mit einem jährlichen Umsatzwachstum von sechs bis acht Prozent und einen Anstieg des Nettogewinns von rund zehn Prozent".

Eine Prognose, die sich auch mit der Einschätzung von Commerzbank-Analyst Volker Braun deckt und sogar konservativ erscheint, wie „dpa-AFX" berichtet, wobei er in sein Bewertungsmodell langfristig höhere Wachstumsraten eingerechnet hat, die zu einem fairen Wert der Aktie von 50 Euro führen würden. Allerdings findet er trotzdem noch ein „Haar in der Suppe". Dies liegt im kurzfristigen Geschäftsbereich für 2011, dessen Entwicklung „schwer vorhersagbar sei" und deshalb gleich mal einen Abschlag von zehn Prozent rechtfertige. Sein Kursziel folglich nur noch 45 Euro und eine Abstufung des Titels von „Add" auf „Hold". Die Reaktion an der Börse ließ nicht lange auf sich warten und den ansonsten eher defensiven Wert trotz der gleichzeitigen Euphorie am Gesamtmarkt deutlich unter Druck geraten, obwohl das Unternehmen fast zeitgleich den Einstieg in einen „Schlüsselmarkt" im Nahen Osten bekannt gegeben hatte, wie der für diese Region zuständige FMC-Vorstand Emanuele Gatti laut Reuters erklärte. Der Marktführer im Bereich der Blutwäsche werde dabei künftig die Dialysekliniken des öffentlichen Gesundheitsdienstleisters Abu Dhabi Health Services (Seha) betreiben.

Ähnlich verhalten gegenüber der Aktie fielen nach dem Investorentag mit „Hold" bei einem Kursziel von 45 Euro sowie „Equal-weight" und 40 Euro die Analysten-Einschätzungen bei Kepler und Morgan Stanley aus, deren Experte Michael Jüngling ebenfalls Schwierigkeiten im kommenden Jahr sehe und deshalb aktuell eher die Aktie der Konzernmutter bevorzuge. Auch Oliver Kämmerer von der WestLB ließ sich mit seiner Einstufung „Neutral" nicht aus der Reserve locken, wobei bei ihm noch Unklarheit über die künftigen Leistungszahlungen im Zuge der US-Gesundheitsreform herrscht. Dagegen betrachtete Cora McCallum von der Citigroup die jüngste FMC-Veranstaltung eher als „Non-Event", der „kaum neue Informationen über den Einfluss des neuen pauschalen Vergütungssystems geliefert habe" und sie u.a. auch deshalb keine Kurstreiber erkennen könne. Also blieb sie bei ihrer Kaufempfehlung mit einer Zielmarke für die Aktie bei 47 Euro und halte den Titel dabei „langfristig für ein gutes defensives Investment", bei dem Anleger laut Martin Possienke von Equinet nach der starken Kursentwicklung seit Jahresbeginn evtl. über teilweise Gewinnmitnahmen nachdenken könnten. Aber auch er bleibt bei seiner Einschätzung „Accumulate" bis 47 Euro, während man bei Independent Research das Kursziel von 46 auf 49 Euro angehoben hat, bei dem auch Oliver Reinberg von der französischen Investmentbank Cheuvreux sein „Outperform"-Rating erfüllt sieht. Noch offensiver geht man seitens der NordLB und der Deutschen Bank mit einer Kaufempfehlung bei einer Zielmarke von jeweils 51 Euro an die Aktie heran.

Anleger, die der eher konservativen FMC-Aktie zumindest noch ein leichtes Aufwärtspotential von zwei bis drei Prozent zutrauen, könnten zu einer CLASSIC-Aktienanleihe von Macquarie Oppenheim mit einem Basispreis von 45 Euro greifen. Das Papier besitzt eine Laufzeit bis Juli 2011 und eröffnet derzeit eine maximale Rendite-Chance von 7,84 Prozent bzw. 9,05 Prozent p.a. Die Voraussetzung für eine vollständige Rückzahlung des Nennbetrags bei Fälligkeit ist allerdings ein bei Laufzeitende zumindest bei 45 Euro notierender Basiswert, da es ansonsten zu einer physischen Tilgung über ein entsprechendes Aktienpaket kommen würde.

7,75 % p.a. FMC CLASSIC-Aktienanleihe
Emittent/WKN: MacquarieOppenheim / MQ20NP
Laufzeit: 22.07.2011
Preis: (07.09.2010) Geld / Brief: 98,77 % / 98,97 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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