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10:29 Uhr, 30.04.2024

Flughäfen fordern von Regierung versprochene Hilfen für Transformation ein

BERLIN (Dow Jones) - Die deutschen Flughäfen fürchten um ihre Wachstumsperspektiven und fordern die von der Bundesregierung versprochenen Fördermaßnahmen für die klimaneutrale Transformation der Flughäfen ein. Der Flughafenverband ADV kritisiert, dass am 1. Mai die Luftverkehrsteuer steige, während Förderprogramme, die den klimaneutralen Umbau der Flughäfen unterstützten, im Bundeshaushalt zusammengestrichen worden seien. Betroffen seien vor allem Programme zur Förderung der Elektromobilität, Erzeugung von regenerativen Kraftstoffen und Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden.

Die Bundesregierung dürfe nicht weiter Vertrauen verspielen, so der Verband. Die Zusage aus dem Koalitionsvertag, die Mittel aus den Einnahmen der Luftverkehrsteuer zur Förderung für Klimaschutzprogramme im Luftverkehr einzusetzen, dürfe nicht tatenlos verstreichen. Neue Gesetzgebung und Regulierung müssten sich daran ausrichten, Luftverkehr zu entwickeln, nicht ihn einzuengen.

"Wenn Förderkürzungen mit einer gleichzeitigen Steuererhöhung einhergehen, verliert der Luftverkehr doppelt. Wir sind nicht die einzige Branche, die unter der straffen Haushaltskonsolidierung leidet, aber wir gehören zu den wenigen, die gleichzeitig auch noch eine Steuererhöhung verkraften müssen", kritisierte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. "Die aktuelle Situation schwächt die Wirtschaftskraft unseres Landes, belastet die Widerstandsfähigkeit der Flughäfen und erschwert die Erreichung der Klimaziele."

Konkret forderte der Verband, dass im Bundeshaushalt künftig der Fokus auf drei Bereiche gelegt werden sollte. Erstens sollte die Umstellung auf regenerative Quellen für Strom und Wärme gefördert werden. Die dringend notwendigen Investitionen zur Errichtung von Anlagen zum Bezug, der Erzeugung sowie Speicherung von erneuerbaren Energien fielen in diesen Bereich. Das umfasse beispielsweise die Errichtung von Photovoltaik- oder Windkraft-Anlagen, die Anbindung an das regionale Fernwärmenetz oder die Umstellung der lokalen Wärme- und Stromerzeugung v.a. bei Blockkraftheizwerken (BHKW) auf regenerative Quellen.

Zweitens forderte der Verband Hilfen für die Energieeffizienz und Senkung des Energieverbrauchs. Flughäfen seien vergleichbar mit Kleinstädten. Die Infrastruktur und die Gebäude eines Flughafens seien die wesentlichen Energieverbraucher an einem Flughafen. "Die Senkung dieses Verbrauchs leistet einen großen Beitrag zur Reduktion der CO2-Emissionen", so der Verband.

Drittens gehe es um die nachhaltige Mobilität. Die Umstellung der Fahrzeugflotte mittels Elektromobilität sowie ggf. anderer Antriebstechnologien bzw. Kraftstoffe trage wesentlich zur Emissionsreduktion am Standort bei.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

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