Kommentar
11:11 Uhr, 10.03.2011

„Fix-Tricks“ bei Gold und Silber

Erwähnte Instrumente

  • 6 % Gold/Silber Bonus-Zertif
    Aktueller Kursstand:  
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Angesichts der Turbulenzen an den Ölmärkten ist es um die Edelmetalle derzeit fast schon wieder etwas ruhig geworden, auch wenn sie nach ihren Preisrücksetzern im Januar schon wieder kräftig nach oben streben und all diejenigen Lügen strafen, die bereits den Abgesang auf den gesamten Sektor anstimmen wollten. Dabei konnte Silber zuletzt bereits wieder ein neues Hoch nach dem anderen markieren und sich den Ruf als das bessere Gold redlich verdienen, wie sich auch unschwer am Buchtitel eines einschlägigen Silberexperten erkennen lässt. In der Lektüre wird in Bezug auf die bekannte Bezeichnung vom Silber als dem „Gold des kleinen Mannes" das Adjektiv „klein" sogar ganz couragiert durch „klug" ersetzt. Ob dem grau glänzenden Metall allerdings wirklich ein neuer Boom ungeahnten Ausmaßes bevorsteht, der die Differenz zum wertvolleren gelben Bruder wieder deutlich reduzieren kann, sei dahingestellt, zumal das Pendel ähnlich wie bereits 2008 durchaus wieder zugunsten des Goldes ausschlagen könnte, wenn es wirklich hart auf hart kommt und die nächste Megakrise im Anmarsch ist.

Die Frage, ob man besser in das eine oder andere Edelmetall investieren sollte, stellt sich bei dem neuen Gold/Silber Bonus-Zertifikat der österreichischen Raiffeisen Centrobank (RCB) ohnehin nicht, bilden hier doch beide Schätzchen zusammen den Basiswert. Allerdings regiert auch bei diesem Produkt wie bei so manch anderem derzeit angebotenen Papier wieder das „Worst-of"-Prinzip, bei dem das sich schlechter entwickelnde Underlying über eine Rainbow-Struktur zum Engpassfaktor wird und damit den Ausgang des Produkterfolges quasi im Alleingang bestimmt. Aber ohne das doppelte Risiko wäre es wohl auch kaum möglich, bei einem unter dem Label „Bonus-Zertifikat" laufenden Papier eine ziemlich unübliche fixe Zinszahlung von sechs Prozent p.a. zusichern zu können. Bei dem zweijährigen Produkt erhält der Investor so in jedem Fall am 20. März 2012 und 2013 den festen Kupon ausgezahlt, egal wie sich der Gold- und Silberpreis bis dahin entwickelt. Die Krux zeigt sich erst am Laufzeitende bei der Tilgung, der als Rückzahlungskriterium die bei 50 Prozent des Auflageniveaus fixierte Barriere zugrundegelegt wird. Dabei ist der Anleger „aus dem Schneider" und erhält den vollständigen Nennbetrag von 1.000 Euro wieder vollständig zurückerstattet, solange sich weder Gold noch Silber zu irgendeinem Zeitpunkt im Wert mindestens halbiert haben sollte. Sollte jedoch nur ein Edelmetall auch nur kurz die 50-Prozent-Marke streifen, schlägt der „Worst-of" auch hier unbarmherzig zu, wobei am Ende nur noch die Wertentwicklung des schlechteren Basiswertes zählt. Das Wechselkursverhältnis zwischen Euro und US-Dollar spielt bei dem Produkt aufgrund des Währungsschutzes keine Rolle.

Der Rohstoff-Report Tipp:
Das neue Gold-/Silber-Papier der RCB zeichnet sich durch eine überschaubare Laufzeit und eine attraktive Rendite aus, die wie bei einer Aktienanleihe jedes Jahr fix ausgezahlt wird. Zudem wirkt der 50-prozentige Sicherheitspuffer aus heutiger Sicht recht üppig, wenn gleich er für jedes Underlying gesondert gilt. Das Zertifikat eignet sich deshalb v.a. für Investoren, die das Restpotential bei den Edelmetallen nicht genau einschätzen können, eine Kurshalbierung aber relativ sicher ausschließen können.

6% Gold/Silber Bonus-Zertifikat

Emittent/WKN:

Raiffeisen Centrobank / RCE0V0

Laufzeit:

25.03.2013

Preis: (in Zeichnung bis 22.03.2011)

Ausgabepreis: 100 % (zzgl. 1,5 % Agio)

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Bitte vergessen Sie nicht, sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage unter dem folgenden Link zu beteiligen: http://www.godmode-trader.de/Zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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