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17:13 Uhr, 05.04.2024

Fitch: Begrenzter Schaden für europäische Autbauer durch Brückeneinsturz

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FRANKFURT (Dow Jones) - Der Einsturz der Francis-Scott-Key-Brücke in Baltimore dürfte nach Einschätzung der Ratingagentur Fitch nur begrenzte Auswirkungen auf das Geschäft und die Finanzergebnisse der europäischen Autohersteller haben. Die Konzerne würden Ausweichmöglichkeiten finden und einen Anstieg der Fahrzeugpreise vermeiden können, schrieben die Analysten von Fitch Ratings in einer Studie.

Der Hafen von Baltimore ist der größte Automobilhafen in den USA, in dem nach Angaben der Hafenbehörde des US-Bundesstaates Maryland im Jahr 2023 rund 750.000 Pkw und Lkw umgeschlagen wurden. Rund 70 Prozent dieser Fahrzeuge wurden importiert, mehr als ein Drittel davon stammte von deutschen und britischen Herstellern. Die Bergungsarbeiten im Hafen dauern an, der Zeitplan für die Sanierung der Brücke ist noch unklar.

Von den deutschen Hersteller sei Mercedes-Benz am stärksten von dem Brückeneinsturz am 26. März betroffen, da Baltimore als Vertriebszentrum für die US-Aktivitäten des Unternehmens dient. Mercedes leite seine Sendungen auf andere Häfen um, wobei der Hafen von Brunswick in Georgia - der zweitgrößte Automobilhafen der USA - die praktikabelste Option darstelle. VW und BMW können ihren Terminal im Hafen von Baltimore weiterhin nutzen, da dieser östlich der eingestürzten Brücke liege und weiterhin in Betrieb sei. Dieses Terminal könne jährlich bis zu 200.000 Einheiten für die beiden Marken zusammen abfertigen.

Die Analysten rechnen nicht mit einer Umkehr des sich abschwächendem Preistrends auf dem Automobilmarkt, und die operativen und finanziellen Auswirkungen auf die europäischen Automobilhersteller dürften begrenzt bleiben. Obwohl die Lieferbedingungen in Nordamerika auch 2023 angespannt blieben, machten die Logistikkosten in der Regel nur einen einstelligen Prozentsatz des Fahrzeugpreises aus. Die Importe europäischer Marken konzentrierten sich auf das Premium- und Luxussegment, wo die Rentabilität stabil sei. Jegliche zusätzlichen Kosten, die durch die Umleitung von Schiffen entstehen, dürften von den Automobilherstellern aufgefangen werden.

Die US-Lagerbestände der größten europäischen Marken lägen alle nahe am oder über dem nationalen Durchschnitt, mit Ausnahme von Jaguar Land Rover. Diese Bestände dürften die Versorgung für etwa 2,5 Monate aufrechterhalten und böten einen Puffer für die betroffenen Automobilhersteller, da sich die Lieferzeiten nach der Umleitung verlängert hätten.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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