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10:04 Uhr, 10.04.2019

Fintech: Wachstum hält an

AXA-Portfoliomanager Vincent Vinatier hat drei Langfristthemen für den Fintech-Sektor identifiziert, die hohes Wachstumspotenzial versprechen: die bargeldlose Gesellschaft, innovative Marktführer und Technologie-Ermöglicher.

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Paris (GodmodeTrader.de) - Das Wachstum des Fintech-Sektors wird sich 2019 fortsetzen. Davon ist Vincent Vinatier, Portfoliomanager bei AXA Investment Managers (AXA IM) überzeugt: „Nicht nur die guten Unternehmensergebnisse der Berichtssaison und die stabilen Wachstumsprognosen sprechen dafür – Investitionen in den Fintech-Sektor werden neben dem Wachstum auch neue Innovationen beflügeln und weitere Investment-Möglichkeiten schaffen“, schreibt Vinatier in einem aktuellen Marktkommentar. Besonders im B2B-Bereich sieht der Experte hohes Wachstumspotenzial.

So sage der jüngst veröffentlichte KPMG-Bericht „Pulse of Fintech“ sämtlichen Bereichen des Fintech-Sektors eine positive Zukunft voraus. „Es werden immer größere Deals erwartet, da bestehende Fintechs nach zusätzlichem Kapital suchen, um das globale Wachstum voranzutreiben“, so Vinatier. In der jüngeren Vergangenheit habe es bereits genügend Beispiele dafür gegeben – auch und gerade in Deutschland. So habe Raisin, ein deutscher Online-Marktplatz für europäische Festgelder, 114 Millionen US-Dollar zur Finanzierung der internationalen Expansion und neuer Produkte von einer Reihe Investoren eingeworben, darunter PayPal und die amerikanischen Private-Equity-Firmen Index Ventures und Thrive Capital, heißt es weiter.

„Raisin bietet in über 62 Partnerschaften mit Banken in 31 Ländern Europas Sparkonten mit höherer Verzinsung an. Nach der Markteinführung in Großbritannien und den Niederlanden plant das Unternehmen, 2019 noch mindestens zwei weitere Märkte zu erschließen. Zudem sollen das internationale Team verstärkt und die Angebotspalette erweitert werden“, so Vinatier. Daneben habe die deutsche Direktbank N26 über eine Investitionsrunde von Insight Venture Partners und Singapurs Staatsfonds GIC 300 Millionen US-Dollar eingenommen, der geschätzte Wert des Unternehmens betrage damit 2,7 Milliarden US-Dollar. Als volldigitale Bank der nächsten Generation sei N26 derzeit in 24 europäischen Märkten tätig und zähle 2,3 Millionen Kunden, heißt es weiter.

„Immer mehr Finanzdienstleister beginnen, Fintech in ihr Geschäftsmodell zu integrieren, da sie zunehmend verstehen, dass technische Innovationen ihr Geschäft unweigerlich verändern. Derweil nutzen etablierte Technologieunternehmen die Partnerschaft mit Fintechs, um den Einstieg in die Finanzindustrie zu meistern“, sagt Vinatier.

Wachstumspotenzial sieht der Experte insbesondere im B2B-Bereich – etwa dadurch, dass Fintechs Lücken nutzten, die sich aus dem Rückzug der Banken aus der Kreditvergabe an kleinere und mittlere Unternehmen ergäben. Weitere spannende Bereiche seien Lösungen für die Zahlungsabwicklung oder für die Optimierung von Arbeitsabläufen, heißt es.

Ob ein Finanzdienstleistungsunternehmen auch künftig erfolgreich sei, hinge im Wesentlichen von der Bereitschaft ab, sich den technologischen Fortschritten anzunehmen, um mit den steigenden Erwartungen der Kunden Schritt zu halten. „Um die Gewinner von morgen zu identifizieren und damit die Wachstumschancen des Fintech-Sektors zu erschließen, ist Selektivität gefragt. Wir haben daher drei Langfristthemen für den Fintech-Sektor identifiziert, die hohes Wachstumspotenzial versprechen: die bargeldlose Gesellschaft, innovative Marktführer und Technologie-Ermöglicher“, erläutert Vinatier.

Die Entwicklung hin zu einer bargeldlosen Gesellschaft sei bereits jetzt zu beobachten, da immer mehr Menschen auf der ganzen Welt zunehmend digital zahlten. Daneben setzt der Experte auf innovative Vorreiter – etablierte Finanzdienstleistungsunternehmen, die bereits Mobil- und Digitaltechnik nutzen, um ihren umfangreichen Kundenstamm zu bedienen. Und nicht zuletzt stellten sogenannte Technologie-Ermöglicher Unternehmen die entscheidende Technologie zur Verfügung, um die digitale Präsenz von Fintech-Unternehmen über verschiedene Kanäle zu unterstützen und zu entwickeln, heißt es abschließend.

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Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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