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18:22 Uhr, 09.07.2001

Finanzmärkte - Wohin geht die Reise?

Zu diesem Thema wurden im Laufe des Vormittags zwei interessante Berichte auf BoerseGo.de veröffentlicht:

Amerikanische Ökonomen geben bekannt, dass die Nachfrage in den USA im zweiten Quartal auf ein 10-Jahres-Tief gefallen sei. Doch würden die USA eine Rezession vermeiden können. "Trotz der kürzlich erschienenen Daten, die auf eine Stabilisierung der Konjunktur hindeuten, zeigt ein Bericht der National Association of Business Economics (NABE), dass sich die Situation um die Unternehmen nicht gebessert hat," so Richard Berner, leitender Ökonom bei der Investmentbank Morgan Stanley. Die Schwäche in der NABE-Studie, besonders die Ausgaben der Unternehmen, zeigen laut Berner weitere Zeichen eines anhaltenden Abschwungs. Darüber hinaus zeigen sich Unternehmensbosse nicht optimistisch darüber, dass ein ähnlicher Boom wie in den letzten Jahren als bald möglich sei. NABE ist ein Verband von professionellen Ökonomen. In einer erst kürzlich durchgeführten Umfrage waren 46% mehr pessimistisch für die Wirtschaft, 9% wurden zunehmend optimistisch und 45% änderten ihren Ausblick nicht. 27% der befragten Unternehmensbosse mussten bekanntgeben, dass die Beschäftigung in ihren Betrieben weiter zurückgeschraubt wird. 17% der Unternehmer gaben bekannt, dass die Beschäftigung steigen würde und 56% hatten eine unveränderte Anzahl von Angestellten gegenüber dem Vorquartal. In der letzten Studie gaben 23% sinkende, 16% steigende und 62% stagnierende Beschäftigung an.


Die globalen Finanzmärkte befinden sich zur Zeit in einer schwierigen Situation, deren Druck auch heute spürbar ist. So kommen neben den Ergebniswarnungen von AMD und EMC auch verschiedene Schwierigkeiten in den Emerging Markets hinzu, die erneut Stabilitäts-Bedenken nähren. Negative Auswirkungen auf die psychologische Lage üben u.a. auch eine Sackgasse in den Gesprächen des IMF mit der Türkei, unruhige politische Zeiten in Argentinien und Währungsprobleme in Brasilien aus. Der bedeutendste Einflussfaktor sei jedoch weiterhin die Gewinnlage der Unternehmen, die vor allem auch in Europa immer mehr ins rutschen komme. So wird nun befürchtet, dass sich die USA zwar stabilisieren können, der Rest der Welt jedoch die Erholung nicht nachvollziehen kann, so Stratege Lorenzo Codogno der Bank of America. Des weiteren bemerkt er, dass Investoren in der letzten Zeit verstärkt das Risiko scheuen, das Investment in Bonds bevorzugt wird und der Dollar unter den Währungen favorisiert wird. Die beste Alternative sei seiner Meinung nach im Moment jedoch Cash.

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