Fidelity - Rückblick auf die Aktienmärkte
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USA: Die Börsen in den USA blieben am Montag wegen des Labor-Day-Feiertags geschlossen. An den übrigen Tagen stiegen die Kurse - die Marktteilnehmer reagierten positiv auf Konjunkturnachrichten.
Laut Zahlen, die das Institute of Supply Management (ISM) veröffentlichte, stieg die amerikanische Industrieproduktion im August so deutlich wie seit fast einem Jahr nicht mehr. Der ISM-Konjunkturindex für die Fertigungsbranche erhöhte sich von 51,8 im Juli auf 54,7 im August.
Der von der Mortgage Bankers Association of America (Vereinigung der Hypotheken vermittelnden Einrichtungen) veröffentlichte Index der Hypothekenanträge verringerte sich in der vierten Woche in Folge und sank auf den niedrigsten Stand seit über einem Jahr. Ein Anstieg der Kreditzinsen hielt Hausbesitzer von Refinanzierungsvorhaben ab, und Ökonomen warnten vor einer möglichen Abkühlung der Konjunktur am Markt für Wohnimmobilien. Für Darlehen mit 30-jähriger Zinsbindung erhöhte sich der Zinssatz von 4,99 Prozent im Juni auf 6,25 Prozent.
Die amerikanische Wertpapieraufsicht (SEC) kündigte, sie werde die Fondsgesellschaften schriftlich auffordern, Auskünfte über ihre Handelspraktiken zu erteilen. Nach eigenen Angaben will die SEC die Firmen um eine Darlegung ihrer Verfahrensweisen zur Verhinderung von Handelsaktivitäten nach Geschäftsschluss ersuchen; nach dem Schriftwechsel sollen auch Vor- Ort-Inspektionen folgen.
Der Lebensmittelhersteller Heinz meldete für das erste Quartal eine Gewinnverdoppelung auf Grund höherer Umsätze bei Ketchup und Pasta-Saucen. Der Reingewinn erhöhte sich von 100 Mio. $ im Vorjahreszeitraum auf 214 Mio. $.
Intel, weltgrößter Hersteller von Computerchips, erwartet nach eigenen Angaben für das Geschäftsjahr bis Ende September Umsätze, die am oberen Ende der prognostizierten Spanne liegen werden. Das Unternehmen rechnet mit Erlösen zwischen 7,6 und 7,8 Mrd. $ (Vorjahr: 6,5 Mrd. $).
Europa: Ein wachsendes Vertrauen in die Chancen für eine Wiederbelebung der Konjunktur im zweiten Halbjahr 2003 bescherte den europäischen Aktienmärkten positive Wochenergebnisse.
Die europäische Fertigungsbranche profitierte weiter von der Abschwächung des Euros gegenüber dem Dollar. Eine Reuters-Umfrage unter 3.000 europäischen Unternehmen ergab eine Index-Verbesserung von 48 im Juli auf 49,1 im August. Dieser Wert liegt zwar immer noch unter 50 und signalisiert damit einen Abschwung, aber eine Komponente des Index, die den Auftragseingang misst, stieg immerhin auf 50,1. Eine weitere Reuters-Umfrage im europäischen Dienstleistungssektor offenbarte zudem eine Verbesserung des Konjunkturumfelds. Der entsprechende Index, der auf den Antworten von 2.000 Einkaufsleitern basiert, kletterte von 50,1 im Juli auf 52 im August.
Die Europäische Zentralbank ließ die Zinsen im Euroraum nach ihrer monatlichen Sitzung unverändert bei 2 Prozent. Zuvor hatte EZB-Ratsmitglied Ernst Welteke geäußert, der Leitzins in der aus zwölf Ländern bestehenden Eurozone befinde sich auf extrem günstigem Niveau.
France Telecom übernahm weitere 13,8 Prozent der Mobilfunkgesellschaft Orange für 6,6 Mrd. ?. Pechiney wies eine Übernahmeofferte von Alcan - es war bereits die zweite - zurück. Der kanadische Aluminiumhersteller hatte für seinen französischen Rivalen einen Kaufpreis von 47-48 ? pro Aktie geboten.
Der französische Medienkonzern Vivendi Universal teilte mit, er stehe in Exklusivverhandlungen über den Verkauf seiner Mediensparte an NBC, die Fernsehtochter von General Electric.
Großbritannien: Der britische Aktienmarkt stieg im Wochenergebnis, wozu vor allem Kursgewinne von Software-Titeln beitrugen.
Die Umsatzentwicklung im Einzelhandel verlangsamte sich im August. Laut einer Umfrage des britischen Arbeitgeberverbands CBI (Confederation of British Industry) berichteten 41 Prozent der befragten Unternehmen über steigende, 29 Prozent dagegen über sinkende Umsätze.
Nach einer Untersuchung des Chartered Institute of Purchasing and Supply (CIPS) verzeichnete die Dienstleistungsbranche ein so hohes Wachstum wie seit 2001 nicht mehr. Der Konjunkturindex für den Dienstleistungssektor stieg von 56,6 im Juli auf 57 im August.
CIPS zufolge verbesserte sich die Lage auch in der Verarbeitenden Industrie und im Baugewerbe. Die Baukonjunktur war so lebhaft wie zuletzt im April 2002, und die Exporte stiegen zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder.
Die Bank of England ließ ihren Leitzins unverändert bei 3,5 Prozent, nannte jedoch keine genauen Gründe für die Entscheidung.
Nach einer Umfrage von HBOS stiegen die Preise von Wohnimmobilien im August um 1,3 Prozent. Im Hypothekenkreditgeschäft wurde für Juli ein Rekordanstieg von 8,4 Mrd. £ verzeichnet, wie die Bank of England mitteilte.
Die Aktie des Computerdienstleisters Logica CMG legte kräftig zu. Das Unternehmen hatte zuvor verkündet, die negative Ertragsentwicklung gehe zu Ende und man werde voraussichtlich auf den Wachstumspfad zurückkehren. Auch die Fusion von Logica und CMG wirke sich mittlerweile positiv auf den Gewinn aus.
Die Britannic-Aktie stieg, nachdem der Lebensversicherer mitgeteilt hatte, er werde wieder eine Dividende ausschütten. Das Unternehmen meldete zudem Ertragszahlen, die über den Erwartungen der meisten Beobachter lagen. Britannic war unter den Lebensversicherungstiteln in diesem Jahr bisher einer der schwächsten Performer.
Japan: Der japanische Aktienmarkt legte in der ersten Wochenhälfte zu, bevor er am Donnerstag auf Widerstand stieß.
Das Finanzministerium berichtete über eine weniger pessimistische Stimmung bei japanischen Großunternehmen im dritten Quartal sowie von steigenden Investitionen in Maschinen und andere Ausrüstungen zur Erfüllung von Auslandsaufträgen.
Toyota Motor verkaufte im August zum ersten Mal mehr Autos in den USA als Chrysler, die amerikanische Tochter von DaimlerChrysler. Die asiatischen Autobauer vergrößerten ihren Marktanteil weiter durch Einführung neuer Modelle.
Resona Bank, Japans fünftgrößtes Geldinstitut, verkauft nach eigenen Angaben seine gesamte Beteiligung an dem größten japanischen Wertpapierhaus Nomura. Damit endet eine 85-jährige Zusammenarbeit mit dem Unternehmen, an dessen Gründung die Resona Bank selbst beteiligt war. Der Schritt stand im Zusammenhang mit den fortgesetzten Bemühungen des Instituts um eine finanzielle Sanierung.
Südostasien: Im Ganzen legten die Börsen der asiatisch-pazifischen Region im Wochenverlauf zu. Taiwan war der einzige größere Markt, der die Woche im Minus beendete.
In Taiwan litten die Aktien- und Anleihekurse unter einem Plan von Präsident Chen Shui-bian, der für 2004 ein Haushaltsdefizit in Rekordhöhe vorsieht. Das Land trägt schon jetzt die Last einer enorm hohen Staatsverschuldung.
Chinas führender Konzern in der Offshore-Öl- und -Gasförderung, CNOOC, meldete für das erste Halbjahr einen Gewinnanstieg um 75 Prozent auf einen neuen Rekordstand. Die bisherigen Schätzungen wurden damit deutlich übertroffen. Das Unternehmen profitiert von höheren Ölpreisen, hat aber auch seine Förderleistung erheblich gesteigert, um die wachsende Nachfrage decken zu können.
In Singapur kündigte Chartered Semiconductor, der weltweit viertgrößte Auftragshersteller von Computerchips, an, seine Verluste würden im dritten Quartal wahrscheinlich niedriger als laut früheren Prognosen ausfallen, da die Abnehmer steigende Verkaufszahlen bei Handys und Notebooks verzeichneten. Der Titel hat in diesem Jahr um über 60 Prozent zugelegt. Hintergrund ist die Erwartung einer steigenden Chipnachfrage.
Lateinamerika: In Brasilien waren die Verkaufszahlen in der Autobranche im August wie schon in den fünf Monaten zuvor rückläufig. Hohe Zinsen und ein Konjunkturabschwung dämpften die Nachfrage. Händler erklärten, die Herabsetzung der Steuern für Autohersteller und die Leitzinssenkung um 2,5 Prozentpunkte auf 22 Prozent hätten bisher wenig Wirkung gezeigt.
In Argentinien meldete das Wirtschaftsministerium, die Verbraucherpreise seien im August nicht gestiegen. Die Inflation hatte 2002 mit 41 Prozent ihren Höhepunkt erreicht, als das Land in die schlimmste Rezession seit hundert Jahren geraten war. In diesem Jahr ist der Preisanstieg in der drittgrößten Volkswirtschaft Lateinamerikas jedoch drastisch gesunken, und der Peso hat an den Devisenmärkten an Wert gewonnen.
Ausblick:
Der Optimismus der Marktteilnehmer könnte durch freundlichere Konjunkturdaten weiter gestärkt werden.
Quelle: Fidelity
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