Kommentar
15:31 Uhr, 24.06.2003

Fidelity - Marktrückblick Schwellenländer

Südostasien

In Thailand meldete ein amtliches Beratergremium für Wirtschaftsfragen ein BIPWachstum von 1,5 Prozent im ersten Quartal 2003. Der Zuwachs war größer als von vielen Ökonomen vorhergesagt und wurde auf eine Belebung des privaten Konsums (wozu unter anderem Steuersenkungen beitrugen) zurückgeführt. Die Wachstumsrate war allerdings niedriger als im vorangegangenen Quartal (2,1 Prozent).

In Singapur schrumpften die Umsätze des Einzelhandels im April um 5,2 Prozent. Die Verbraucher mieden Einkaufszentren aus Angst vor dem SARS-Virus. Von 1,86 Mrd. $ im März sanken die Umsätze auf 1 Mrd. $. Nach Schätzungen von Ökonomen wird der Einbruch des privaten Konsums das BIP-Wachstum im zweiten Quartal um 1,9 Prozent verringern.

Eine Belebung der Baukonjunktur führte auf den Philippinen im April zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit - zum ersten Mal seit drei Jahren. Nach Angaben der philippinischen Statistikbehörde sank die Arbeitslosenquote auf 12,2 Prozent. Im gleichen Monat des Vorjahrs hatte sie bei 13,9 Prozent gelegen.

Die State Bank of India teilte mit, ihr Reingewinn sei im vierten Quartal um 20 Prozent gestiegen. Als Grund nannte sie eine positive Entwicklung bei den Ausleihungen. Indiens größtes Kreditinstitut verbuchte nach eigenen Angaben einen Gewinnanstieg von 131,0 Mio. $ im Vorjahr auf 158,4 Mio. $. Eine Ausweitung des Geschäfts wurde insbesondere bei Darlehen für Eigenheime, Autos und andere langlebige Konsumgüter gemeldet.

Lateinamerika

Die brasilianische Notenbank hat ihren Leitzins zum ersten Mal seit einem Jahr gesenkt. Sie will mit dem Schritt die Konjunktur ankurbeln, nachdem gestiegene Kreditkosten die Investitionstätigkeit und den privaten Konsum gebremst hatten. Der geldpolitische Ausschuss der Notenbank setzte den SELIC-Tagesgeldsatz von 26,5 auf 26,0 Prozent herab und erklärte, er habe sich überzeugen lassen, dass die Inflation zu sinken beginne. Die Teuerungsrate war in letzter Zeit so hoch wie seit sieben Jahren nicht mehr. Die Jahresrate überstieg im Mai mit 17,2 Prozent den Zielwert der Notenbank für 2003 - er beträgt 8,5 Prozent - um mehr als hundert Prozent.

Argentiniens Wirtschaftsleistung vergrößerte sich im ersten Quartal 2003, nachdem sie 17 Quartale in Folge geschrumpft war. Das BIP-Wachstum betrug 5,4 Prozent p.a. Im gleichen Vorjahreszeitraum war ein Minus von 16,3 Prozent zu verzeichnen gewesen, nachdem die Regierung die Bankkonten eingefroren und ihre Zahlungsunfähigkeit in Bezug auf Staatsanleihen erklärt hatte (es handelte sich um den größten derartigen Zahlungsausfall in der Geschichte).

Quelle: Fidelity

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