Kommentar
15:04 Uhr, 04.06.2003

Fidelity - Marktrückblick Schwellenländer

Lateinamerika

Auch die lateinamerikanischen Aktienmärkte verbesserten sich im Wochenergebnis. Sie folgten darin den großen US-amerikanischen Börsenindizes.

In Brasilien verlangsamte sich das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal 2003. Das höchste Zinsniveau seit vier Jahren bremste Investitionen und Verbraucherausgaben.

Perus Präsident Alejandro Toledo verhängte einen 30-tägigen Ausnahmezustand über sein Land und kündigte an, er werde die Armee einsetzen, um von Bauern errichtete Straßensperren zu beseitigen und die zahlreichen Streiks zu beenden. Den Lehrern, die schon seit zwei Wochen für höhere Gehälter streiken, haben sich Landwirte und Angestellte des Gesundheitswesens und der Justiz angeschlossen. Die Unzufriedenheit mit Toledo wächst. Nach einer Umfrage des Instituts Apoyo Opinion y Mercado waren mit seiner Amtsführung im Mai nur noch 14 Prozent der Peruaner einverstanden, womit ein negativer Rekord erreicht war. Im August 2001 hatte die Zustimmung 59 Prozent betragen.

Venezuelas Notenbank senkte ihren Leitzins um vier Prozentpunkte auf 32 Prozent - den niedrigsten Stand seit zwei Jahren. Mit dem Schritt sollen die Investitionen angeregt werden, nachdem die Wirtschaftsleistung des Landes im ersten Quartal stark geschrumpft war.

Südostasien

Die Aktienmärkte in Südostasien legten im Wochenverlauf zu. Der wichtigste positive Faktor war der anhaltende Rückgang der Zahl neuer SARS-Fälle. Die Konjunkturmeldungen waren dagegen im Wesentlichen ungünstig.

Chinas Präsident Hu Jintao erklärte, SARS werde die Wachstumsaussichten der chinesischen Wirtschaft nicht erheblich beeinträchtigen. Zuvor hatte die nationale Statistikbehörde Zahlen vorgelegt, wonach im April ein Wirtschaftswachstum von 8,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen war. Innerhalb eines Monats, nachdem Peking ernsthafte Maßnahmen zur Eindämmung der Epidemie ergriffen hatte, war die Zahl der unter Quarantäne stehenden Personen um fast 90 Prozent gesunken.

Hongkongs Regierung halbierte ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr, nachdem amtliche Zahlen deutlich gemacht hatten, dass die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal um 0,3 Prozent geschrumpft war. Ähnlich war das Bild in den Philippinen, wo die Wirtschaft im gleichen Zeitraum um 0,5 Prozent schrumpfte. Hintergrund war hier das Klimaphänomen "El Niño", das die Agrarproduktion beeinträchtigte.

In Singapur wurde bekannt, dass die Industrieproduktion im April auf Grund eines scharfen Auftragsrückgangs bei elektronischen Komponenten unerwartet gesunken war. Gegenüber März betrug das Minus 7,2 Prozent (saisonbereinigt). Das war der größte Rückgang seit 14 Monaten. Unerfreulich war auch die Meldung, dass Chartered Semiconductor seine Stellung als weltweit drittgrößter Auftragshersteller von Computerchips im Jahr 2002 eingebüßt hat. Mit seinen Verkaufszahlen für das Gesamtjahr blieb das Unternehmen deutlich hinter der Chip-Sparte von IBM zurück. Nach Eröffnung eines neuen Werks weitete der amerikanische Branchenführer die Produktion seines leistungsstärksten Speicherchips erheblich aus.

Taiwan Semiconductor, der weltgrößte Hersteller von Speicherchips im Auftragsverfahren, hält nach eigenen Prognosen in diesem Jahr Umsatzsteigerungen von 17 Prozent für möglich. Zur Begründung verwies das Unternehmen auf seine überlegene Fertigungstechnik.

Quelle: Fidelity

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