Kommentar
16:43 Uhr, 18.03.2003

Fidelity - Marktrückblick Europa

Auch die kontinentaleuropäischen Aktienmärkte verzeichneten im Wochenverlauf starke Schwankungen. Am Mittwoch gingen die Indizes in den Keller, um sich dann aber vor Wochenschluss wieder zu erholen.
In Deutschland und Frankreich wurde der Rückgang der Industrieproduktion vom Dezember nach amtlichen Angaben im Januar wieder wettgemacht. Der Output wuchs mit einer Jahresrate von 1,6 Prozent (Deutschland) beziehungsweise 1,5 Prozent (Frankreich). Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) einen wenig optimistischen Monatsbericht zur Wirtschaftslage veröffentlicht hat, erscheinen weitere Zinssenkungen möglich. Die EZB teilte mit, durch das schwache Wachstum und die Stärke des Euro hätten sich die mittelfristigen Aussichten für die Preisstabilität im Euroraum verbessert.
Der größte spanische Gasversorger Gas Natural (GN) unternahm den Versuch einer feindlichen Übernahme seines inländischen Konkurrenten Iberdrola. Das Angebot, das von Iberdrolas Vorstand zurückgewiesen wurde, entsprach einer Bewertung des Stromversorgers mit 26 Mrd. Euro. Bei seiner Annahme hätte GN einen zuverlässigen Dauerabnehmer für sein Gas gewonnen. Die Europäische Union hat die Energiemärkte dereguliert und für ausländische Wettbewerber geöffnet.
Fusionsaktivitäten wurden auch aus Italien gemeldet, wo der Vorstand von Telecom Italia Pläne für eine Vereinfachung der komplizierten Eigentumsverhältnisse durch einen Zusammenschluss mit dem Mutterkonzern Olivetti bekannt gab. Die Anleger reagierten negativ auf den Plan, der die Schuldenlast des Unternehmens deutlich erhöhen würde.
Deutsche Telekom wies in ihren Zahlen für 2002 ein Minus von 24,6 Mrd. Euro aus. Das war der höchste Verlust, den je ein europäisches Unternehmen gemeldet hat. Die VW-Aktie brach ein, nachdem das Unternehmen angekündigt hatte, der Gewinn werde im ersten Quartal wahrscheinlich deutlich unter dem Vorjahresniveau liegen. VW will in diesem Jahr eine Reihe neuer Modelle auf den Markt bringen, erwartet aber in den USA und auf den europäischen Absatzmärkten kein Wachstum.

Quelle: Fidelity

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