Kommentar
12:05 Uhr, 26.02.2003

Fidelity - Marktrückblick Europa

Angesichts der ungewissen weiteren Entwicklung des Irak-Konflikts fehlte den europäischen Aktienmärkten im Wochenverlauf die klare Richtung.

Die französische Wirtschaft wuchs im vierten Quartal 2002 nach offiziellen Angaben nur um 0,2 Prozent. Es war das schwächste Quartalswachstum seit dem Vorjahreszeitraum - im vierten Quartal 2001 war das Bruttoinlandsprodukt geschrumpft. In Deutschland offenbarte eine Studie der Industrieund Handelskammer (DIHK) vom Februar, bei der Geschäftsführer von 25.000 kleinen und mittleren Unternehmen befragt worden waren, dass die Einschätzungen der Geschäftsaussichten pessimistischer geworden sind.

Rückstellungen für notleidende Kredite hatten großen Einfluss auf die Ergebnisse, die europäische Banken in dieser Woche präsentieren. Das zweitgrößte deutsche Kreditinstitut HVB strich seinen Aktionären die Dividende, nachdem wegen höherer Rückstellungen ein Verlust in Höhe von 993 Mio. Euro ausgewiesen werden musste. UBS meldete für das Schlussquartal 2002 ebenfalls einen Verlust. Die Schweizer Großbank nahm eine Sonderabschreibung vor, die mit der Aufgabe ihrer Marke Paine Webber zusammenhing, und kündigte zudem an, uneinbringliche Forderungen würden ihr Ertragswachstum noch mindestens im ersten Halbjahr 2003 bremsen. In den Niederlanden meldete ING für das vierte Quartal einen Gewinnrückgang um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, nachdem die Bank ihre Rückstellungen für "faule Kredite" verdoppelt hatte.

Volkswagen meldete für das vierte Quartal einen Gewinnanstieg um ein Drittel auf 755 Mio. Euro, was insbesondere auf höhere Absatzzahlen in Westeuropa und China zurückgeführt wurde. DaimlerChrysler geht für 2003 von einer besseren Gewinnentwicklung aus - besonders von Chrysler wird nach drei Jahren, in denen der Rotstift regierte, eine stärkere Ertragsdynamik erwartet.

Die größte Wandelanleihen-Emission, die Europa je erlebt hat, fand in der vergangenen Woche statt. Das von der Deutschen Telekom ausgegebene Papier, das dem Konzern 2,3 Mrd. Euro in die Kassen spülen soll, war dreifach überzeichnet. Die Telekom ist bemüht, ihre Schuldenlast von 64 Mrd. Euro zu verringern.

Quelle: Fidelity

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