Analyse
15:53 Uhr, 12.12.2018

Fibo-Trade der Woche: BAYER

Die Aktien von Bayer befinden sich nach Monaten des steilen Abverkaufs aktuell in einer charttechnisch hochspannenden Situation. In Kürze könnte eine Entwicklung starten, mit der so niemand gerechnet hat. Die wichtigsten Marken für dieses Fibonacci-Tradingsetup erfahren Sie in diesem Artikel.

Erwähnte Instrumente

  • Bayer AG
    ISIN: DE000BAY0017Kopiert
    Kursstand: 63,870 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Bayer AG - WKN: BAY001 - ISIN: DE000BAY0017 - Kurs: 63,870 € (XETRA)

Mit dem Bruch der zentralen Unterstützung bei 103,70 EUR setzte sich der übergeordnete mehrjährige Abwärtstrend bei den Aktien von Bayer im Januar dieses Jahres fort und führte den Wert bis 88,93 EUR zurück. Diese Marke wurde nach einer kurzen Seitwärtsphase im August mit einem riesigen Abwärtsgap unterschritten und der Abwärtstrend in der Folge beschleunigt. Zuletzt wurde eine mittel- bis langfristig enorm wichtige Marke erreicht, die zum Austragungsort einer heftigen Auseinandersetzung der Marktteilnehmer wurde. Und sie ist zugleich der Dreh- und Angelpunkt für ein hochinteressantes Trading-Setup.

Die Aktien von Bayer notieren nämlich seit Tagen im Bereich von 61,73 EUR. Dort treffen sich das 76,4 %-Retracement der großen Kaufwelle von September 2011 bis April 2015 und das 61,8 %-Retracement des gesamten Aufwärtstrends von 9,18 EUR aus dem Jahr 2002 bis an das Rallyhoch bei 146,45 EUR vom April 2015. Aus Fibonacci-Sicht würde ein nachhaltiger Bruch der Marke nicht nur einem kurzfristigen Verkaufssignal gleichkommen, sondern auch den gesamten Aufwärtstrend seit 2002 neutralisieren und damit auch langfristig für gehöriges Abwärtspotenzial sorgen. Die nächsten Ziele bei einem Unterschreiten der Marke auf Wochenschlusskursbasis liegen entsprechend bei 56,00 EUR und auf Sicht der kommenden Wochen bei 49,00 und 47,62 / 47,70 EUR.

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Bayer Fibonacci-Analyse (Tageschart)

Longeinstieg an der Abrißkante

Wesentlich für das Long-Setup, das ich vorstellen möchte, ist jedoch die Tatsache, dass bisherige Angriffe auf die 61,73 EUR noch abgewehrt wurden und zugleich die Art und Weise der Annäherung an die Marke lassen den Schluß zu, dass zumindest im kurzfristigen Bild eine Erholung zu erwarten ist. Ein solches Setup "nahe am Abgrund" ist natürlich riskant und daher auch an zwingende Bedingungen geknüpft, die erfüllt sein müssen, um den entsprechenden Trade einzugehen:

Die Aktien von Bayer müssen für den Beginn einer Erholung über das 38,2 %-Retracement der letzten Abwärtsbewegung bei 64,64 EUR ausbrechen (rotes Retracement) und direkt im Anschluß auch über die mittelfristige Abwärtstrendlinie auf Höhe von 65,40 EUR ausbrechen. Dies wäre das Setup für einen besonders aggressiven Einstieg. In diesem Fall sollte man den Stoploss auch direkt unter 61,73 EUR platzieren.

Die konservativere Variante würde zunächst diesen Anstieg abwarten und erst bei einen Ausbruch über das Fibonacci-Cluster bei 67,34 und 67,60 EUR aktiv werden. Der Stop läge in diesem Fall mit 63,00 EUR auch etwas höher, da man den initialen Anstieg ja noch abwarten und nicht bereits beim ersten bullischen Signal (Anstieg über 65,40 EUR) einsteigen würde. Daher kann man das 61,8 %-Retracement der potenziellen Bewegung vom Jahrestief bei 60,27 EUR bis an das Einstiegslevel bei 67,60 EUR als Stop verwenden, der in diesem Fall eben mit rund 63,00 EUR ein gutes Stück höher liegt, als die neuralgische Entscheidungsmarke bei 61,73 EUR.

Sollte den Bullen also der Anstieg über 67,60 EUR gelingen, liegt der nächste markante Widerstand erst beim Zwischenhoch bei 71,72 EUR. Bei einem Ausbruch über diese Hürde könnte bereits das große Gap von Mitte Oktober geschlossen werden. Zumindest wäre ein Aufwärtsimpuls bis zum 38,2 %-Retracement der Abwärtsbewegung von 97,03 EUR bis 60,27 EUR (grün) bei 74,31 EUR denkbar. Auf diesem Niveau sollte man jedoch spätestens mit Gegenwehr der Bären rechnen und Teilgewinne realisieren. Eine erste Verkaufstranche kann jedoch auch schon bei 71,72 EUR platziert werden.

Diese konservative Variante des Trades kann beispielsweise mit dem Open End Turbo Call Optionsschein UX7P7R der UBS umgesetzt werden, der aktuell bei 0,39 EUR notiert und einen Knockout-Level bei 60,22 EUR besitzt. Der Einstiegskurs von 67,60 EUR in der Aktie entspräche auf Basis des heutigen Tages ca. 0,76 EUR im Zertifikat. Aufgrund von Basiswertanpassungen durch den Emittenten kann sich dieser Kurs in den kommenden Tagen ändern und sollte vor einem etwaigen Kauf zwingend nochmals überprüft werden. Am einfachsten verwendet man hierfür den Guidants Knock-Out-Rechner mit dem Einstiegskurs, Stop und Take Profit in sekundenbruchteilen bestimmt werden können. Der initiale Stop kann nach einem Anstieg über die 67,60 EUR-Marke auf 63,00 EUR bzw. 0,29 EUR im Zertifikat gesetzt werden. Sollte die 71,72 EUR-Marke ebenfalls überwunden werden, könnte man den Stop entsprechend auf 67,00 EUR nachziehen (im Produkt entspräche dies ca. 0,70 EUR) und mit dem 38,2 %-Retracement der neuen Aufwärtsbewegung nach oben hin mitziehen.

Grundlagen, Anwendungsbeispiele und weiterführende Informationen zum Thema Fibonacci-Analyse und -Trading erhalten Sie auch in meiner gleichnamigen Artikelserie.

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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