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20:46 Uhr, 24.05.2001

FED´s Meyer über Wirtschaft und Aktienmarkt

Der FED-Gouverneur Laurence Meyer äußerte sich am Donnerstag auf einem Seminar in Schottland sehr ausführlich über die weiteren Wirtschaftsaussichten und die Lage auf dem Aktienmarkt.

Nach Meyers Worten müsse die FED nach den starken Zinssenkungen nun aufpassen, daß man nicht über das Ziel, die Wirtschaft wiederzubeleben, hinnausschieße. Man dürfe nicht vergessen, daß es Risiken auf beiden Seiten gebe. Auf der einen Seite stehe die Rezessionsangst, die auch heute nicht ausgeschlossen werden könne. Auf der anderen Seite müsse man aber auch das Inflationsrisiko beachten. Der Zinsrückgang von 6,5% auf 4% beim Tagesgeldsatz aktuell sei sehr heftig gewesen, viel weiter sollte es aber nicht mehr gehen, wenn überhaupt, so Meyer.

Meyer, der in Fachkreisen als überzeugter Inflationsjäger gilt, sieht wesentliche Ursachen für den weltwirtschaftlichen Abschwung in der schwachen US-Konjunktur, in den hohen Energiepreisen, in einem schwachen technologischen Investmentverhalten und in dem starken Verlust an der Aktienmärkten.

Den Bärenmarkt, in dem sich die Märkte der New Economy gerade befänden, hätten sie sich selbst zuzuschreiben. Er sei eine bloße Reaktion auf die Exzesse an den Aktienmärkten in den vergangenen Jahren, glaubt Meyer.
Man dürfe nicht den Fehler machen und glauben, daß die Aktienmärkte nur in einer zyklischen Korrektur steckten. Vielmehr solle man sich auf eine längerandauernde Neubewertung der Unternehmen einstellen, die den Faktoren Risiko und Wert ausreichend Rechnung tragen sollte, findet Meyer.

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